Berlin. Mit einem Spiegel-Selfie begeisterte Lena Meyer-Landrut ihre Fans. Jetzt ist klar: Es war die Einleitung zur neuen Single „Thank You“.

Anfang der Woche überraschte Lena Meyer-Landrut mit einem starken Instagram-Post. Die Sängerin fotografierte ihr Spiegelbild. Der Clou: Zuvor hatte sie auf die Scheibe Dinge wie „Hässlich und nichts wert“, „Du dumme Schlampe“ und anderes geschrieben.

Donnerstag dann der Folge-Post: „Growth through Resistance“, „Wachstum durch Widerstand“, stand auf einem weißen Porzellangesicht, dass offenbar Lena darstellt. Auf Englisch erklärt sie: „Es wird immer Leute geben, die versuchen dir zu erzählen, wer du bist oder wie du sein solltest.“ Sie schreibt weiter, dass Gewicht, Hautfarbe, Probleme mit Eltern und Schulen einen nicht zu sehr belasten dürfen: „Du bist stärker als du denkst.“

Neue Single „Thank You“ angekündigt – und ein neues Album

Die nachdenklichen und bildgewaltigen Posts hatten offenbar einen Hintergrund. Vor einigen Wochen hatte Meyer-Landrut bereits angekündigt, am Freitag ihre neue Single vorzustellen. Und tatsächlich: Wieder auf Instagram zeigte Lena in einem Video nicht nur das Cover für die Single „Thank You“ , sondern schreibt auch die Worte, Krise und Wendepunkt nieder – „ich bin jetzt stärker.“ Es ist ein Vorbote fürs neue Album „Only Love, L“, das am 5. April 2019 erscheinen soll.

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Im Song – einer Tropical-Pop-Nummer, wie sie in den vergangene Jahren hundertfach erschienen ist – bedankt sie sich dann bei allen, „for knocking me down“, „die mich niedergeschlagen haben“. Einer dieser Songs, die Mut machen sollen: Wir können alle wieder aufstehen. Egal, was los ist – auch, wenn es böse Instagram-Kommentare sind.

Meyer-Landrut ist mit 2,3 Millionen Instagram-Followern eine der bekanntesten deutschen Influencerinnen auf der Fotoplattform. Doch mit dem Erfolg kamen bei Lena auch die Neider und Tausende Hass-Kommentare.

Post gegen Hass-Kommentare traf einen Nerv

Der erste Post schien einen Nerv zu treffen. Mit mehr als 149.000 „Gefällt mir“-Markierungen (Stand, Freitag 16 Uhr) ist der Beitrag erfolgreicher als die vorangegangenen sechs Posts, die über einen viel längeren Zeitraum maximal 78.000 Herz-Symbole einsammelten.

Lob für das Mobbing-Selfie und die Kampagne zur Single gibt es auch von Expertenseite. Indem sie die Beleidigungen auf den Spiegel schreibe, zeige sie das Problem, ohne den Beschimpfern selbst eine Bühne zu bieten, sagte die österreichische Buchautorin Ingrid Brodnig („Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können“) der Deutschen Presse-Agentur. „Sie entwendet ihre Worte, um es zu thematisieren. Das finde ich als Ebene sehr klug.“

Fans von Lena Meyer-Landrut solidarisieren sich mit Sängerin

Auch einzelne Beiträge von Fans zeigen die Wertschätzung für Lenas Aktion. So haben nach dem Post mehrere Fans selbst Fotos im Stile von Lenas Vorlage gestaltet und auf Instagram hochgeladen. Auf Deutsch und Englisch ist auf den meist in schwarz-weiß gehaltenen Fotos zu lesen: „hässlich“, „untalentiert“ oder „nutzlos“.

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Doch an einer Stelle bricht die Welle der Solidarität: Ausgerechnet Instagram hat nach Angaben des Portals watson.de einige Solidaritätsbeiträge gelöscht. Das Netzwerk scheint sich auf die eigenen Gemeinschaftsstandards zu berufen, die Beleidigungen und Mobbing verbieten.

Und tatsächlich finden sich auf den Seiten der Fans meist nur noch Collagen der ursprünglichen Posts oder Insta-Storys, in denen die Fotos noch zu sehen sind. Eine der Storys stammt von Lena Meyer-Landrut selbst. Sie teilte die Botschaften ihrer Fans in einer eigenen Story.

Meyer-Landrut immer wieder Opfer von Body-Shaming

Immer wieder hat sich Lena Meyer-Landrut in der Vergangenheit Anfeindungen gegenüber gesehen. In vielen Fällen ging es um Body-Shaming, also Beleidigungen aufgrund des Körpers. Sowohl in Interviews wie auch in sozialen Netzwerken hat sich die Sängerin und Influencerin immer gegen solche Hass-Beiträge ausgesprochen.

Das sagt Nora Tschirner zu Body Shaming und GNTM

weitere Videos

    Hass-Kommentare in sozialen Netzwerken sorgen immer wieder für Diskussionen. Zuletzt auch nach der Einführung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG). Das Gesetz sieht hohe Strafen für Facebook, Instagram, Twitter und Co. vor, wenn die Netzwerke Beleidigungen und andere strafrechtlich relevante Beiträge nicht schnell genug löschen.

    Beobachter sehen durch das Gesetz jedoch noch keine endgültige Verbesserung der Situation, weil nicht alle Netzwerke konsequent löschen. Nach einem Jahr NetzDG, zeigte sich, was in sozialen Netzwerken schiefläuft. (ses/ac)