Denpasar. Behörden der Insel Bali beklagen einen Rückgang der „Qualität der Touristen“. Neue Regeln für hinduistische Tempel sind nun geplant.

Auf Bali sorgen vermehrt Touristen für Ärger. Verantwortliche der zu Indonesien gehörenden Insel haben jetzt neue Regeln für westliche Besucher aufgestellt, berichtet der Guardian. Grund seien Gäste, die in den heiligen Tempelanlagen der Insel in leichter Strandkleidung posieren und über die Anlage klettern. Die „Qualität der Touristen“ sei zurückgegangen, so die Verantwortlichen.

Der stellvertretende Gouverneur von Bali, Tjokorda Oka Artha Sukawati, beklagte demnach das „respektlose Verhalten“ der vielen Touristen, die Balis heilige Stätten besuchten. „Dies ist der Versuch der Regierung, die Pura [Tempel] zu erhalten“, sagte er bei einem Treffen des Regionalrats in dieser Woche. Nur so könne der Geist der Kultur Balis bestehen bleiben.

Touristen-Foto verärgert Behörden

Dafür soll das System, das Touristen den unbegleiteten Zutritt zu den Anlagen ermöglicht, überarbeitet werden.

Auslöser des Ärgers soll ein Foto eines dänischen Touristen sein, das sich vor einiger Zeit im Internet verbreitete. Der Mann saß auf dem Bild auf einem Schrein, der der wichtigsten Gottheit im balinesischen Hinduismus vorbehalten sei.

Touristen klettern auf heilige Tempelgebäude

Bereits zuvor hatte es Ärger mit anderen Touristen gegeben, die auf den heiligen Gebäude herumgeklettert seien. Außerdem soll eine Frau, die im Bikini in einer Yoga-Pose vor einem Tempel posierte, die indonesischen Behörden verärgert haben. Indonesien hat strikte Blasphemiegesetze.

Bali ist bei Touristen in letzter Zeit besonders beliebt. Im Jahr 2017 kamen fünf Millionen Gäste auf die Insel. Viele der Touristen besuchten die einzigartigen hinduistischen Tempel. (sige)