Halle. Im Todesfall eines 22-Jährigen in Köthen haben sich die Ermittlungsbehörden geäußert. Die Todesursache des Mannes ist nun geklärt.

Nach dem Tod eines 22-Jährigen in Köthen in Sachsen-Anhalt am Wochenende hat sich nun die Staatsanwaltschaft zu den Ermittlungen geäußert. Demnach schließen die Ermittler weiter aus, dass Tritte oder Schläge den Tod des Mannes verursacht haben. Es habe keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass der Geschädigte zu Tode geschlagen oder getreten wurde, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, Horst Nopens, am Mittwoch in Halle.

Die Todesursache sei - entgegen vieler Spekulationen - ein Herzinfarkt. Den Ermittlern zufolge ist das inzwischen auch mit feingeweblichen Untersuchungen belegt. Der Herzinfarkt basierte auf einer angeborenen Fehlbildung des Herzens des 22-Jährigen.

Generalstaatsanwalt bittet um Verständnis

Sachsen-Anhalts Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad bat um Verständnis für die Ermittlungsarbeit der Behörden. Es sei nicht Aufgabe der Staatsanwaltschaft, einzelne Beweismittel isoliert gegenüber der Medien zu bewerten, sagte Konrad. Erst zum Abschluss der Ermittlungen könne es eine Gesamtschau der Beweismittel geben. In Medien geäußerte Vorwürfe zu einer nachlässigen Ermittlungsarbeit der Staatsanwaltschaft weise er „auf das schärfste zurück“, so Konrad.

Zeugin hat Angaben zum Streit „massiv relativiert“

Zu den Ermittlungen gab die Staatsanwaltschaft zusätzlich bekannt, dass eine Zeugin ihre Angaben zu den Geschehnissen „massiv relativiert“ habe. Der mutmaßliche Augenzeugenbericht der Frau war zunächst als Audio-Datei aufgetaucht, erklärte Nopens. Bei der Anhörung habe die Frau ihre Aussagen zu dem Streit zwischen zwei Afghanen und zwei Deutschen, nach dem der 22-Jährige an einem Herzinfarkt starb, aber deutlich relativiert. Inhaltliche Details nannte Nopens aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. (dpa)