Johannesburg. Die Natur hat offensichtlich gegen drei mutmaßliche Nashorn-Wilderer zurückgeschlagen. Sie wurden von einem Rudel Löwen überrascht.

Mutmaßliche Wilderer sind in Südafrika bei ihrer Jagd auf Nashörner gestoppt worden – von einem Löwenrudel. Die Tiere sollen nach ersten Erkenntnissen mindestens drei der kriminellen Jäger gefressen haben. „Löwen sind sehr kräftige Tiere, sie lassen nicht viel von ihrer Beute übrig“, sagte Nick Fox, Besitzer des Wildreservats Sibuya in der Provinz Ostkap.

Von den Eindringlingen blieben kaum Überreste, Parkwächter fanden unter anderem noch ein Gewehr mit Schalldämpfer, eine Axt und drei paar Schuhe, wie Fox weiter ausführte. Bei den gefundenen Knochen handele es sich um menschliche Überreste, erklärte Ostkap-Polizeisprecherin Mali Govender. Untersuchungen müssten zeigen, von wie vielen Menschen die Knochen stammten.

Die mutmaßlichen Wilderer hatten es wohl auf Nashörner abgesehen. Offenbar kamen sie dem sechs Löwen starken Rudel in die Quere. „Die Vegetation ist an dem Ort extrem dicht“, sagte Fox.

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    Für Touristen besteht keine Gefahr

    Zwar hätten die Löwen Menschenfleisch gefressen – es gebe aber keine Gefahr für Safaritouristen, denn diese dürften das Reservat nicht zu Fuß, sondern nur mit Rangern in speziellen Fahrzeugen besuchen, erläuterte Fox. Als Vorsichtsmaßnahme begleite ein bewaffneter Parkwächter bis auf Weiteres die Safari-Fahrzeuge.

    Die Eindringlinge kamen demnach in der Nacht zum Montag in das Reservat. Hunde, die auf das Jagen von Wilderern spezialisiert sind, hätten noch in der Nacht angeschlagen. Erst am Dienstagnachmittag fiel einem Ranger in der Nähe der Löwen etwas auf, was nach menschlichen Überresten aussah, wie Fox weiter schilderte.

    Am Mittwoch wurden die Löwen des Rudels für etwa zwei Stunden betäubt, um der Polizei und den Forensikern eine Untersuchung des Tatorts zu ermöglichen. Ob die Getöteten weitere Komplizen hatten, blieb zunächst unklar.

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      2016 erlegten Wilderer in dem Reservat wohl drei Nashörner

      Das Reservat Sibuya wirbt damit, Heimat für weit mehr als 400 Tierarten zu sein, darunter Antilopen, Nashörner, Elefanten und Löwen. In Sibuya töteten Wilderer Fox zufolge im Jahr 2016 drei Nashörner.

      In Südafrika werden jährlich rund 1000 Nashörner von Wilderern getötet. Die Hörner werden vor allem nach Asien verkauft, wo für sie – als Zutat der traditionellen Medizin – ein Vermögen gezahlt wird. (dpa)