Den Haag. Nach dem Messerangriff von Den Haag werden Details über den mutmaßlichen Angreifer bekannt. Er habe zuvor schon Menschen gefährdet.

Nach der Messerattacke in Den Haag mit drei Schwerverletzten prüft die Polizei einen möglichen Terrorhintergrund. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk NOS am Sonntagabend. Ein 31-Jähriger hatte am Sonnabendmittag in der niederländischen Stadt mehrere Menschen angegriffen – anscheinend wahllos. Erst nach einem Schusswaffeneinsatz konnte ihn die Polizei überwältigen.

Der Mann wurde am Sonntag in einem Krankenhaus in Rotterdam verhört, gleichzeitig durchsuchten Ermittler seine Wohnung. Laut niederländischen Medien handelt es sich bei ihm um einen Asylbewerber aus Syrien. Er soll eine Aufenthaltserlaubnis gehabt und seit mindestens einem halben Jahr in Den Haag gelebt haben.

Polizei und Rettungsdienst war der Mann wegen „verwirrten Verhaltens“ bekannt. Laut Medienberichten soll er im vergangenen Februar in „hysterischem Zustand“ zahlreiche Möbel aus seiner Wohnung im ersten Stock auf die Straße geworfen und dabei Passanten ernsthaft gefährdet haben.

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Den Behörden war Angreifer nicht als Terrorverdächtiger nicht bekannt

Den Haags Bürgermeisterin Pauline Krikke teilte mit, es gebe bislang keine Anzeichen auf einen anderen Hintergrund der Messerattacke. Bei den Behörden soll der Angreifer nicht auf einer Liste potenzieller Terrorverdächtiger gestanden haben.

Der Sender NOS berichtete, Zeugen hätten gehört, wie der 31-Jährige „Allahu Akbar“, also „Gott ist groß“, rief. Ein solcher Ausruf ist auf einer Videoaufnahme von der Festnahme zu hören, die von niederländischen Medien verbreitet wurde – nicht eindeutig ist, ob die Stimme von dem am Boden liegenden 31-Jährigen stammt. Die Polizei erklärte, bei den Ermittlungen würden alle „verbalen Äußerungen“ des Mannes untersucht, auch solche, die auf Videobildern zu hören seien.

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Begonnen hatte die Attacke in einem Cafe, wo der 31-Jährige mehrfach auf einen Gast eingestochen hatte. Danach hatte er auf der Straße zwei Passanten angegriffen. Einem Zeugen zufolge soll der Mann auch versucht haben, einer Person die Kehle durchzuschneiden. Die Polizei konnte ihn schließlich mit einem Schuss ins Bein stoppen. Als er sich weigerte, das Messer aus der Hand zu legen, setzten die Beamten eine Elektroschusspistole – einen so genannten Taser – ein.

Die Opfer wurden am Sonntag weiter im Krankenhaus behandelt, sie waren außer Lebensgefahr. Bei den Verletzten handelt es sich um drei Männer im Alter von 21, 35 und 41 Jahren.