Berlin. Der Wirbel um den Skandal bei der Echo-Preisverleihung nimmt kein Ende. Drei weitere Preisträger haben nun den Echo zurückgegeben.

Aus Protest gegen die Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang hat sich auch Sänger und Musiker Marius Müller-Westernhagen dazu entschlossen, seine Auszeichnungen zurückzugeben. Das erklärt der 69-Jährige auf seiner Facebook-Seite. Demnach will er alle sieben Preise zurück geben.

„Künstler haben eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Sich hinter künstlerischer Freiheit zu verstecken oder kalkulierte Geschmacklosigkeiten als Stilmittel zu verteidigen, ist lächerlich“, schreibt Müller-Westernhagen: „Und eine Industrie, die ohne moralische und ethische Bedenken Menschen mit rassistischen, sexistischen und gewaltverherrlichenden Positionen nicht nur toleriert, sondern unter Vertrag nimmt und auch noch auszeichnet, ist skrupellos und korrupt.“

Müller-Westernhagen schreibt weiter, er glaube nicht, dass die mit dem Echo ausgezeichneten Rapper Kollegah und Farid Bang Antisemiten seien – „sie sind einfach erschreckend ignorant“. Der Echo sei in der Kultur-Welt allerdings auch nie relevant gewesen, sagt der Musiker; die Rückgabe „schafft Platz bei mir zu Hause und in meinem Herzen“.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Kulturstaatsministerin Grütters sieht Versagen des Echo-Ethikrats

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kritisiert die Auszeichnung der Rapper Farid Bang und Kollegah mit dem Musikpreis Echo scharf. „Dass Songs mit Texten, die menschenverachtende und herabwürdigende Passagen enthalten, von der Musikindustrie ausgezeichnet werden, offenbart die Fragwürdigkeit eines Preises, der nur auf Erfolg an der Kasse setzt“, sagte Grütters unserer Redaktion.

„Das Versagen des Ethikrates ist in diesem Fall besonders bitter.“ Zwar sei in Deutschland die Kunstfreiheit garantiert, erklärte die CDU-Politikerin. „Aber sie hat ihre Grenzen da überschritten, wo Holocaust-Opfer verhöhnt werden.“

Zuvor hatte auch der Dirigent Enoch zu Guttenberg angekündigt, den Preis zurückzugeben. „Nachdem solch ein Preis nun im Jahr 2018 auch Verfassern von widerwärtigen antisemitischen Schmähtexten verliehen und noch dazu vom „Ethikrat“ Ihres Verbandes bedenkenlos freigegeben wurde, würden wir es als Schande empfinden, weiterhin diesen Preis in unseren Händen zu halten“, schrieben Guttenberg und Andreas Reiner vom Orchester Klangverwaltung am Dienstag.

Guttenberg und das Orchester hatten 2008 einen Echo Klassik für ihre Einspielung der vierten Symphonie von Anton Bruckner bekommen. „Das einstige Symbol für gute künstlerische Arbeit hat sich in ein schmutziges Menetekel für eine Entwicklung in unserem Land verwandelt, die uns mit tiefster Sorge erfüllt“, schrieben sie nun in einem offenen Brief an den Bundesverband Musikindustrie.

Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner, kündigte seinen Rücktritt aus dem Ethik-Beirat des Musikpreises an. Unter den bestehenden Rahmenbedingungen werde er nicht weiter in dem Gremium mitarbeiten, teilte Höppner am Dienstag in Berlin mit. Zugleich kündigte er an, dass sich der Kulturrat schwerpunktmäßig mit den Grenzen der Kunstfreiheit befassen werde.

Diese Künstler geben ihren Echo zurück:

Diese Künstler geben ihren Echo zurück

Die Echo-Verleihung an Kollegah und Farid Bang wurde wegen deren Texten zu einem Eklat. Zahlreiche Künstler geben ihre Preise zurück. Marius Müller-Westenhagen gibt alle seine sieben gewonnenen Echos zurück.
Die Echo-Verleihung an Kollegah und Farid Bang wurde wegen deren Texten zu einem Eklat. Zahlreiche Künstler geben ihre Preise zurück. Marius Müller-Westenhagen gibt alle seine sieben gewonnenen Echos zurück. © dpa | Jens Kalaene
Klaus Voormann wurde mit dem Echo für das Lebenswerk ausgezeichnet. Er betrat die Bühne in Berlin kurz nach dem Auftritt der Skandal-Rapper Kollegah und Farid Bang. Nach der Verleihung habe der „Fünfte Beatle“ sich genauer mit den Texten der Rapper auseinandergesetzt und dann die Rückgabe seines Preises angekündigt.
Klaus Voormann wurde mit dem Echo für das Lebenswerk ausgezeichnet. Er betrat die Bühne in Berlin kurz nach dem Auftritt der Skandal-Rapper Kollegah und Farid Bang. Nach der Verleihung habe der „Fünfte Beatle“ sich genauer mit den Texten der Rapper auseinandergesetzt und dann die Rückgabe seines Preises angekündigt. © Getty Images | Andreas Rentz
Der Dirigent Enoch zu Guttenberg gibt einen Echo Klassik zurück, den er 2008 mit dem Orchester Klangverwaltung gewonnen hatte. Die Rückgabe erfolgt in Absprache mit Andreas Reiner von diesem Orchester.
Der Dirigent Enoch zu Guttenberg gibt einen Echo Klassik zurück, den er 2008 mit dem Orchester Klangverwaltung gewonnen hatte. Die Rückgabe erfolgt in Absprache mit Andreas Reiner von diesem Orchester. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Franz-Josef Fischer
Einen weiteren Echo Klassik gibt das Notos Quartett ab. Die Gruppe war 2017 in der Elbphilharmonie Hamburg ausgezeichnet worden.
Einen weiteren Echo Klassik gibt das Notos Quartett ab. Die Gruppe war 2017 in der Elbphilharmonie Hamburg ausgezeichnet worden. © imago/Sven Simon | Malte Ossowski/SVEN SIMON
Igor Levit gewann den Echo Klassik 2014. Vier Jahre später gab er unter anderem auf Facebook bekannt, dass er nach der Preisverleihung an Kollegah und Farid Bang seine Trophäe an den Veranstalter, den Bundesverband Musikindustrie, zurückgeschickt habe.
Igor Levit gewann den Echo Klassik 2014. Vier Jahre später gab er unter anderem auf Facebook bekannt, dass er nach der Preisverleihung an Kollegah und Farid Bang seine Trophäe an den Veranstalter, den Bundesverband Musikindustrie, zurückgeschickt habe. © imago/Spöttel Picture | imago stock&people
Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner, sendet zwar keinen Preis zurück, hat aber für sich auch Konsequenzen aus dem Skandal um die beiden Rapper gezogen. Er kündigte seinen Rücktritt aus dem Ethik-Beirat des Musikpreises an.
Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner, sendet zwar keinen Preis zurück, hat aber für sich auch Konsequenzen aus dem Skandal um die beiden Rapper gezogen. Er kündigte seinen Rücktritt aus dem Ethik-Beirat des Musikpreises an. © imago/Gerhard Leber | imago stock&people
Rund eine Woche nach der Echo-Verleihung kündigte auch die Sächsische Staatskapelle Dresden an, ihres Echo-Trophäen zurückgeben zu wollen. „Ein Preis, der Verkaufszahlen über alles stellt und am Holocaust-Gedenktag einem Live-Auftritt stattgibt, der einer Verhöhnung der Opfer des Dritten Reiches gleichkommt, wird zum Symbol eines Zynismus, für den wir nicht stehen“, erklärte das Orchester. Chefdirigent Thielemann (im Bild) schließe sich der Haltung der Musiker an und gebe seinen Echo Klassik von 2004 ebenfalls zurück, hieß es.
Rund eine Woche nach der Echo-Verleihung kündigte auch die Sächsische Staatskapelle Dresden an, ihres Echo-Trophäen zurückgeben zu wollen. „Ein Preis, der Verkaufszahlen über alles stellt und am Holocaust-Gedenktag einem Live-Auftritt stattgibt, der einer Verhöhnung der Opfer des Dritten Reiches gleichkommt, wird zum Symbol eines Zynismus, für den wir nicht stehen“, erklärte das Orchester. Chefdirigent Thielemann (im Bild) schließe sich der Haltung der Musiker an und gebe seinen Echo Klassik von 2004 ebenfalls zurück, hieß es. © dpa | Jan Woitas
Auch Stardirigent Daniel Barenboim und die Staatskapelle gaben ihre Echos zurückgegeben.
Auch Stardirigent Daniel Barenboim und die Staatskapelle gaben ihre Echos zurückgegeben. © dpa | Britta Pedersen
Der französische Geiger Renaud Capuçon gibt seine Echos aus Kritik an der Auszeichnung der umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang zurück. Er wolle damit gegen die Vergabe dieses Preises an eine Rap-Gruppe protestieren, „deren Texte rassistisch, antisemitisch und der Menschenwürde unwürdig sind“, teilte Capuçon mit.
Der französische Geiger Renaud Capuçon gibt seine Echos aus Kritik an der Auszeichnung der umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang zurück. Er wolle damit gegen die Vergabe dieses Preises an eine Rap-Gruppe protestieren, „deren Texte rassistisch, antisemitisch und der Menschenwürde unwürdig sind“, teilte Capuçon mit. © dpa | Ian Langsdon
1/9

Zuvor hatte am Dienstag auch der Pianist Igor Levit seinen Echo-Klassik zurückgegeben. Die Vergabe an die beiden Rapper sei für ihn „ein vollkommen verantwortungsloser, unfassbarer Fehltritt der Echo-Jury und gleichzeitig auch Ausdruck für den derzeitigen Zustand unserer Gesellschaft“, schrieb Levit auf Twitter.

„Antisemitischen Parolen eine solche Plattform und Auszeichnungen zu geben, ist unerträglich“, so Levit. Levit hatte 2014 einen Echo-Klassik erhalten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Am vergangenen Donnerstag waren die beiden Rapper mit dem Musikpreis für ihr Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ ausgezeichnet worden, das als antisemitisch kritisiert wird. Es enthält Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ‘nen Holocaust, komm’ an mit dem Molotow“.

Klaus Voormann und Notos Quartett gaben Echo zurück

Zuvor hatte bereits der auch als „fünfter Beatle“ bekannte Musiker und Grafiker Klaus Voormann den erst vor wenigen Tagen überreichten Echo für sein Lebenswerk zurückgegeben. Auch das Notos Quartett aus Berlin hat erklärt, seinen Echo Klassik vom vergangenen Herbst zurückzugeben.

Echo 2018: Promi-Auflauf bei Verleihung

Echo-Verleihung in Berlin: da lässt Rapper Kollegah (r.) schon mal die Muskeln spielen. Mit Kollege Farid Bang hatten die beiden im Vorfeld der Preisverleihung am Donnerstag ordentlich für Aufsehen gesorgt.
Echo-Verleihung in Berlin: da lässt Rapper Kollegah (r.) schon mal die Muskeln spielen. Mit Kollege Farid Bang hatten die beiden im Vorfeld der Preisverleihung am Donnerstag ordentlich für Aufsehen gesorgt. © REUTERS | POOL
Die Rapper waren wegen fragwürdiger Texte in die Kritik geraten, unter anderem mit der Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ aus dem Song „0815“. Den Vorwurf des Antisemitismus weisen die beiden Künstler von sich.
Die Rapper waren wegen fragwürdiger Texte in die Kritik geraten, unter anderem mit der Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ aus dem Song „0815“. Den Vorwurf des Antisemitismus weisen die beiden Künstler von sich. © dpa | Britta Pedersen
Vor der Show machten die beiden jedenfalls viel Show für die Fotografen.
Vor der Show machten die beiden jedenfalls viel Show für die Fotografen. © Getty Images | Andreas Rentz
Ladylike gab sich die australische Pop-Ikone Kylie Minogue in Berlin.
Ladylike gab sich die australische Pop-Ikone Kylie Minogue in Berlin. © REUTERS | POOL
Einen Hauch weniger elegant, aber mindestens genau so eindrucksvoll: Travestie-Star Olivia Jones.
Einen Hauch weniger elegant, aber mindestens genau so eindrucksvoll: Travestie-Star Olivia Jones. © dpa | Britta Pedersen
Ganz entspannt: Der kanadische Sänger Shawn Mendes auf dem Weg zur Preisverleihung.
Ganz entspannt: Der kanadische Sänger Shawn Mendes auf dem Weg zur Preisverleihung. © REUTERS | POOL
Die britische Sängerin Rita Ora hatte ein freundliches Lächeln für die Fotografen.
Die britische Sängerin Rita Ora hatte ein freundliches Lächeln für die Fotografen. © Getty Images | Andreas Rentz
DJ Felix Jaehn.
DJ Felix Jaehn. © dpa | Britta Pedersen
Niemals ohne Baseballmütze: Mark Forster auf dem goldenen Teppich.
Niemals ohne Baseballmütze: Mark Forster auf dem goldenen Teppich. © dpa | Britta Pedersen
Küsschen! Reality-Sängerin Sarah Lombardi mit neuer Frisur.
Küsschen! Reality-Sängerin Sarah Lombardi mit neuer Frisur. © Getty Images | Andreas Rentz
DSDS-Zweiter Daniele Negroni mit Freundin Tina Neumann.
DSDS-Zweiter Daniele Negroni mit Freundin Tina Neumann. © dpa | Britta Pedersen
„Die Lochis“ natürlich im Doppelpack: Heiko Lochman und Roman Lochman.
„Die Lochis“ natürlich im Doppelpack: Heiko Lochman und Roman Lochman. © Getty Images | Andreas Rentz
Der britische Sänger Liam Payne gehörte ebenfalls zu den geladenen Gästen.
Der britische Sänger Liam Payne gehörte ebenfalls zu den geladenen Gästen. © Getty Images | Andreas Rentz
Wie aus dem Gesicht geschnitten: Schlagersängerin Michelle (l.) mit ihrer Tochter Marie Reim.
Wie aus dem Gesicht geschnitten: Schlagersängerin Michelle (l.) mit ihrer Tochter Marie Reim. © dpa | Britta Pedersen
Schauspielerin Sonja Gerhardt auf dem goldenen Teppich.
Schauspielerin Sonja Gerhardt auf dem goldenen Teppich. © Getty Images | Andreas Rentz
Sängerin Beatrice Egli sorgte mit geschnürtem Ausschnitt für Aufsehen.
Sängerin Beatrice Egli sorgte mit geschnürtem Ausschnitt für Aufsehen. © dpa | Britta Pedersen
Sängerin Carolin Niemczyk.
Sängerin Carolin Niemczyk. © dpa | Britta Pedersen
Schauspielerin Jeannine Michaelsen.
Schauspielerin Jeannine Michaelsen. © dpa | Britta Pedersen
Die Band Kasalla lächelte freundlich für die Fotografen.
Die Band Kasalla lächelte freundlich für die Fotografen. © dpa | Britta Pedersen
Nackte Waden hatte die Band voXXclub im Angebot.
Nackte Waden hatte die Band voXXclub im Angebot. © dpa | Britta Pedersen
Dorian Lauduique und Cesar Laurent de Rummel bilden das DJ-Duo Ofenbach.
Dorian Lauduique und Cesar Laurent de Rummel bilden das DJ-Duo Ofenbach. © Getty Images | Andreas Rentz
Sie hoben den Altersschnitt der prominenten Gäste etwas: die Musiker Klaus Voormann (l.) und Wolfgang Niedecken.
Sie hoben den Altersschnitt der prominenten Gäste etwas: die Musiker Klaus Voormann (l.) und Wolfgang Niedecken. © dpa | Jens Kalaene
Leslie Mandoki auf dem Weg zur Echo-Verleihung.
Leslie Mandoki auf dem Weg zur Echo-Verleihung. © Getty Images | Andreas Rentz
Auch Götz Alsmann war unter den Gästen.
Auch Götz Alsmann war unter den Gästen. © Getty Images | Andreas Rentz
Die Band Santiano aus dem hohen Norden mischt Volkslieder, Schlager, Seemannslieder und irischen Folk.
Die Band Santiano aus dem hohen Norden mischt Volkslieder, Schlager, Seemannslieder und irischen Folk. © dpa | Jens Kalaene
Die Schweizer Moderatorin Alexandra Maurer zeigte den Fotografen stolz ihren Babybauch.
Die Schweizer Moderatorin Alexandra Maurer zeigte den Fotografen stolz ihren Babybauch. © Getty Images | Andreas Rentz
Sängerin Yvonne Catterfeld.
Sängerin Yvonne Catterfeld. © dpa | Jens Kalaene
Posierte ebenfalls vor den Fotografen: US-Sänger Jason Derulo.
Posierte ebenfalls vor den Fotografen: US-Sänger Jason Derulo. © REUTERS | POOL
Der erste Live-Act des Abends: Kool Savas (l) und Rea Garvey sangen „Is it Love“.
Der erste Live-Act des Abends: Kool Savas (l) und Rea Garvey sangen „Is it Love“. © Getty Images | Andreas Rentz
Den Echo als „beste weibliche Künstlerin – Pop national“ gewann Sängerin Alice Merton („No Roots“). Die in Berlin lebende 24-Jährige bekam den Musikpreis von Marc Forster verliehen.
Den Echo als „beste weibliche Künstlerin – Pop national“ gewann Sängerin Alice Merton („No Roots“). Die in Berlin lebende 24-Jährige bekam den Musikpreis von Marc Forster verliehen. © Getty Images | Andreas Rentz
Über eine Million Mal wurde ihr Single-Debüt „No Roots“ verkauft und weit mehr als 130 Millionen Mal gestreamt.
Über eine Million Mal wurde ihr Single-Debüt „No Roots“ verkauft und weit mehr als 130 Millionen Mal gestreamt. © Getty Images | Andreas Rentz
Clemens Rehbein von Milky Chance nahm den Award in der Kategorie „Pop Band National“ entgegen.
Clemens Rehbein von Milky Chance nahm den Award in der Kategorie „Pop Band National“ entgegen. © REUTERS | POOL
In der Kategorie „Rock national“ räumten die Toten Hosen ab. Für die Band nahm Sänger Campino die Auszeichnung an – und erntete für sein kritisches Statement in Richtung Kollegah und Farid Bang viel Lob.
In der Kategorie „Rock national“ räumten die Toten Hosen ab. Für die Band nahm Sänger Campino die Auszeichnung an – und erntete für sein kritisches Statement in Richtung Kollegah und Farid Bang viel Lob. © REUTERS | POOL
Kollegah saß derweil im Publikum. Die Chance, direkt auf Campinos Rede zu antworten, lehnte der Rapper ab.
Kollegah saß derweil im Publikum. Die Chance, direkt auf Campinos Rede zu antworten, lehnte der Rapper ab. © REUTERS | POOL
Shawn Mendes bei seinem Auftritt.
Shawn Mendes bei seinem Auftritt. © Getty Images | Andreas Rentz
Mark Forster freute sich über seinen ersten Echo in der Kategorie „Pop National“, nachdem er zuvor bei mehreren Nominierungen leer ausgegangen war.
Mark Forster freute sich über seinen ersten Echo in der Kategorie „Pop National“, nachdem er zuvor bei mehreren Nominierungen leer ausgegangen war. © REUTERS | POOL
Die Rapperin Haiyti zeigt ihren gewonnen Echo in der Kategorie „Kritikerpreis National“.
Die Rapperin Haiyti zeigt ihren gewonnen Echo in der Kategorie „Kritikerpreis National“. © dpa | Jens Kalaene
Jason Derulo rockte zwischendurch die Bühne.
Jason Derulo rockte zwischendurch die Bühne. © REUTERS | POOL
Alleskönner Götz Alsmann am Klavier.
Alleskönner Götz Alsmann am Klavier. © Getty Images | Andreas Rentz
Robin Schulz wurde als „Bester Newcomer National
Robin Schulz wurde als „Bester Newcomer National" ausgezeichnet. © REUTERS | POOL
Rita Ora und Liam Payne legten indes ein starkes Duell hin.
Rita Ora und Liam Payne legten indes ein starkes Duell hin. © Getty Images | Andreas Rentz
Als „Bester Newcomer International“ wurde der puerto-ricanische Sänger Luis Fonsi ausgezeichnet.
Als „Bester Newcomer International“ wurde der puerto-ricanische Sänger Luis Fonsi ausgezeichnet. © REUTERS | POOL
Kollegah und Farid Bang durften sich dann auch noch freuen – über den Echo in der Kategorie „HipHop/Urban National“. Auf der Bühne zeigte Kollegah eine Zeichnung von Campino, der ihn zuvor kritisiert hatte.
Kollegah und Farid Bang durften sich dann auch noch freuen – über den Echo in der Kategorie „HipHop/Urban National“. Auf der Bühne zeigte Kollegah eine Zeichnung von Campino, der ihn zuvor kritisiert hatte. © REUTERS | POOL
Kollegah und Farid Bang mit ihrem Preis.
Kollegah und Farid Bang mit ihrem Preis. © Getty Images | Andreas Rentz
Kylie Minogue zeigte, dass sie immer noch einen Bühnen-Profi ist.
Kylie Minogue zeigte, dass sie immer noch einen Bühnen-Profi ist. © REUTERS | POOL
Rekordgewinnerin Helene Fischer räumte schon ihren 17. Echo ab – in der Kategorie „Schlager“.
Rekordgewinnerin Helene Fischer räumte schon ihren 17. Echo ab – in der Kategorie „Schlager“. © Getty Images | Andreas Rentz
Im Duett singt sie mit Gregor Meyle.
Im Duett singt sie mit Gregor Meyle. © Getty Images | Andreas Rentz
Gemeinsam stimmen sie den herzerwärmenden Song „Lieb mich dann“ an.
Gemeinsam stimmen sie den herzerwärmenden Song „Lieb mich dann“ an. © Getty Images | Andreas Rentz
Die Schlagerqueen war dann auch gleich nochmal bei der Arbeit zu sehen – im Duett mit Luis Fonsi.
Die Schlagerqueen war dann auch gleich nochmal bei der Arbeit zu sehen – im Duett mit Luis Fonsi. © dpa | Jörg Carstensen
Klaus Voormann wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Klaus Voormann wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. © Getty Images | Andreas Rentz
Nach der Preisverleihung wurde es wild: Die Band Lichtblick feiert auf der After-Show-Party.
Nach der Preisverleihung wurde es wild: Die Band Lichtblick feiert auf der After-Show-Party. © dpa | Jens Kalaene
Die Tanzfläche ist eröffnet!
Die Tanzfläche ist eröffnet! © dpa | Jens Kalaene
1/52

Der Sänger Peter Maffay forderte die Verantwortlichen zum Rücktritt auf. Auch andere Musiker und Kulturschaffende machten ihrem Unmut Luft. Der Bundesverband Musikindustrie kündigte angesichts der Proteste an, das Konzept des Preises zu überarbeiten.

Der Veranstalter des Musikpreises Echo indes hat die Trophäe für Kollegah und Farid Bang als „Fehler“ bezeichnet. Das schrieb der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie, Florian Drücke, am Dienstag in einem Brief an die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch. „Wir entschuldigen uns ausdrücklich dafür – bei Ihnen und allen anderen Menschen, deren Gefühle wir verletzt haben.“

Knobloch hatte die Auszeichnung als „verheerendes Zeichen“ bezeichnet. Gerade erst entstehe in Deutschland die „ersehnte Sensibilität für den erstarkten Antisemitismus in unserer Gesellschaft, insbesondere an Schulen“.

Knobloch habe mit ihrer Kritik vollkommen Recht, so Drücke. „Wir als Vorstand haben das falsch bewertet und wollten uns an der falschen Stelle für die künstlerische Freiheit einsetzen.“ Das Geschehene sei nicht mehr rückgängig zu machen. „Wir können allerdings vermeiden, dass solche Fehler in Zukunft wieder geschehen. (dpa/FMG)