Los Angeles. Ein Cappuccino – und dazu eine Warnung? Nach einem Gerichtsurteil sollen Starbucks & Co ihre Kunden auf schädliche Stoffe hinweisen.

Kaffeehausketten im US-Bundesstaat Kalifornien sollen einem Gericht in Los Angeles zufolge zukünftig auf ihren Kaffeeprodukten vor Krebsgefahr warnen. Die Unternehmen hätten versäumt zu beweisen, dass die im Kaffee enthaltenen Chemikalien kein bedeutendes Gesundheitsrisiko darstellten, sagte Richter Elihu Berle laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ (Bezahlangebot) in einem vorläufigen Urteil am Donnerstag (Ortszeit).

Firmen wie Starbucks, McDonald’s und Dunkin’ Donuts können bis zum 10. April Widerspruch einlegen.

Kaffeehausketten in Kalifornien sollen zukünftig auf ihren Kaffeeprodukten vor Krebsgefahr warnen.
Kaffeehausketten in Kalifornien sollen zukünftig auf ihren Kaffeeprodukten vor Krebsgefahr warnen. © dpa | Richard Vogel

Die Nichtregierungsorganisation CERT, die unter anderem über Giftstoffe aufklärt, hatte 2010 gegen die Kaffeehausketten geklagt. Sie behauptet, der verkaufte Kaffee enthalte den beim Röstvorgang entstehenden Stoff Acrylamid. Da dieser krebserregend sei, erfordere er nach kalifornischem Recht einen Warnhinweis.

Kaffeehersteller wollen gegen das Urteil vorgehen

Das umstrittene Acrylamid entsteht bei großer Hitze beim Braten, Rösten, Backen, Grillen oder auch Frittieren.

Acrylamid ist eine von über 900 Chemikalien in der kalifornischen Verordnung Proposition 65, die dort als krebserregend oder anderweitig schädigend aufgelistet werden. Unternehmen sind verpflichtet, Kunden vor den Risiken dieser Stoffe zu warnen.

Der Verband der Kaffeehersteller will nach eigener Aussage gegen das Urteil vorgehen. „Krebswarnungen auf Kaffee wären irreführend“, sagte Verbandspräsident William Murray. Zahlreiche Studien hätten den gesundheitlichen Vorteil von Kaffee belegt. (dpa)