Berlin. Die Zahl der Grippe-Infizierten ist in der sechsten Kalenderwoche auf 17.990 gestiegen. Das ist der höchste Wert dieser Grippe-Saison.

Volle Wartezimmer, halb leere Büros oder Schulklassen: Die Grippe hat Deutschland fest im Griff. Nach Einschätzung von Experten ist der Höhepunkt der diesjährigen Influenzawelle allerdings noch nicht erreicht.

In der sechsten Kalenderwoche 2018 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) 17.990 labordiagnostisch bestätigte Grippefälle gemeldet, wie Sprecherin Susanne Glasmacher unserer Redaktion sagte. Damit wurde mit Abstand der höchste Wert pro Woche seit Beginn der Grippewelle 2017/2018 im Dezember registriert. Eine Woche zuvor waren es 15.846.

Grippewelle dauert drei bis vier Monaten

„Wie sich die Grippewelle insgesamt entwickelt, ist im laufenden Betrieb schwer zu bewerten“, sagt Glasmacher. Es seien bislang jedoch weniger Fälle als während der schweren Grippewelle im vergangenen Jahr.

Die aktuelle Grippewelle hat in der 52. Woche 2017 begonnen. Influenza-B-Viren sind seit Anfang Oktober 2017 mit 74 Prozent die am häufigsten identifizierten Influenzaviren, gefolgt von Influenza A(H1N1)pdm09-Viren (22 Prozent) und Influenza A(H3N2)-Viren (4 Prozent). In der Regel dauert eine Grippewelle drei bis vier Monate. Außer­halb dieser Zeit werden nur wenige Fälle beobachtet.

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    In Saison 2014/2015 rund 21.000 Todesfälle geschätzt

    Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland in jeder Saison zwischen zwei und zehn Millionen Menschen. Bei einer schweren Grippewelle wie in der Saison 2014/2015 wurden mehr als 21.000 Todesfälle geschätzt – der höchste Wert seit 1996. Allerdings sterben selbst bei moderaten Grippewellen mutmaßlich mehrere hundert Menschen an den Folgen der Infektion.

    Zu einer Infektion mit Influenzaviren kann generell jeder enge persönliche Kontakt mit einem bereits Erkrankten führen. Erkrankte können schon am Tag vor dem Auftreten der Symptome ansteckend sein – und dann etwa eine Woche lang. (les/dpa)