Riverside. Der Fall schockiert die USA: Ein Ehepaar hielt über mehrere Jahre 13 Kinder gefangen. Nun drohen den „Horror-Eltern“ lange Haftstrafen.

Das kalifornische Ehepaar, das seine 13 Kinder unter grausamen Bedingungen gefangengehalten haben soll, ist wegen zahlreicher Vergehen angeklagt worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft im Bezirk Riverside am Donnerstagvormittag (Ortszeit) mit.

Das Paar aus der Stadt Perris südöstlich von Los Angeles wird unter anderem wegen Folter, schwerer Misshandlung und Kindesgefährdung vor Gericht gestellt. Die Eltern sollten am Nachmittag erstmals vor Gericht erscheinen.

Im Falle einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohten den Eltern jeweils 94 Jahre bis lebenslängliche Haft, sagte Staatsanwalt Mike Hestrin. Der 56-jährige Mann und seine 49 Jahre alte Ehefrau waren am Sonntag festgenommen worden.

Die Kaution für eine Freilassung wurde auf hohe 9 Millionen Dollar (7,3 Millionen Euro) pro Person gesetzt. Die Anklage fordert eine Anhebung der Kaution auf 13 Millionen Dollar.

17-jährige Tochter konnte fliehen und rief die Polizei

Reporter vor dem Haus in Perris, Kalifornien, in dem 13 Kinder unter grausamen Bedingungen gefangen gehalten worden sein sollen.
Reporter vor dem Haus in Perris, Kalifornien, in dem 13 Kinder unter grausamen Bedingungen gefangen gehalten worden sein sollen. © dpa | Andrew Foulk

Der Fall war ans Licht gekommen, weil sich eine 17-Jährige Tochter der Familie am Sonntag befreien und per Handy die Polizei informieren konnte.

Hestrin zufolge soll die Misshandlung der Geschwister im Alter zwischen zwei und 29 Jahren vor vielen Jahren begonnen haben. Der Staatsanwalt beschrieb schockierende Zustände im Elternhaus. Demnach wurden die Kinder angeblich zur Strafe mit Ketten gefesselt und an ihr Bett gebunden. Sie seien oft geschlagen geworden, hätten kaum zu essen bekommen, keine Ärzte gesehen und keine schulische Bildung erhalten. Sechs der 13 Geschwister sind den Angaben zufolge minderjährig. (dpa)