Padua. In einem kleinen italienischen Ort zog er das große Los. Doch die fünf Millionen Euro brachten dem 50-Jährigen vor allem eines: Angst.

Offiziell weiß man nicht viel über ihn, die Lottogesellschaft verrät nicht die Identität des Mannes, der in dem Ort Legnaro bei Padua mit einem Rubbellos fünf Millionen Euro gewann. Nur so viel: Er ist 50 Jahre alt, Handwerker und regelmäßiger Gast in der Bar, in der er am vergangenen Samstag mit dem 20-Euro-Los zum mehrfachen Millionär wurde.

Das Problem: In dem rund 8000-Einwohner-Ort in Norditalien hat sich längst herumgesprochen, wer der Gewinner ist, wie die Zeitung „Corriere del Veneto“ berichtet. Auch wenn der chinesische Besitzer der Bar, Liu Furong, betont, er haben niemandem verraten, wer der Glückliche ist.

Barbesitzer hofft auf ein Trinkgeld

Furong selbst weiß es natürlich auch. Der Mann habe ihm das Los mit den freigerubbelten Feldern gezeigt – er habe wissen wollen, ob er wirklich fünf Millionen Euro gewonnen habe. Nun, so erzählte der Wirt der Zeitung, hoffe er zumindest auf ein Trinkgeld des Gewinners; sozusagen als „Schweigegeld“.

Doch in Legnaro wissen sowieso fast alle, wer den Gewinn kassierte. Wie die Zeitung berichtet, verlässt der Neu-Millionär seit Samstag sein Haus nicht mehr, er empfange auch keine Besucher und habe seine engsten Freunde zum Schweigen verdonnert. Der Mann lebe seit Samstag in der Angst, Gangster könnten auf den Gedanken kommen, den frisch gebackenen Lottogewinner zu „besuchen“.

Bürgermeister kämpft gegen Spielsucht

Besonders pikant an dem Fall: Walter Stefan, der Bürgermeister des Ortes, hatte vor zwei Jahren einen kleinen Feldzug gegen das Glücksspiel geführt und war per Verordnung gegen die wachsende Zahlen von Spielhallen vorgegangen.

Stefan erklärte nun: „Ich rate der Person, die fünf Millionen Euro gewonnen hat, klug zu handeln und in Zukunft nicht mal mehr einen Euro im Spiel einzusetzen. Die Spielsucht ist eine schlimme Bestie, auch für diejenigen, die gewinnen.“ (W.B.)