Seattle/Berlin. In Seattle haben Polizisten eine Schwangere erschossen, die die Polizei selbst gerufen hatte. Angehörige des Opfers beklagen Rassismus.

  • Zwei Polizisten haben am Sonntag in Seattle eine schwangere 30-jährige Afroamerikanerin erschossen
  • Sie hatte die Polizei selbst wegen eines Einbruchs gerufen
  • Der Fall sorgt landesweit für Empörung

Der Fall einer von Polizisten erschossenen Schwangeren in den USA sorgt für Empörung. Zwei Polizisten hatten am Sonntag in Seattle die 30-jährige Afroamerikanerin erschossen, die die Polizei selbst wegen eines versuchten Einbruchs gerufen hatte. Als die Beamten bei Charleena Lyles eintrafen, hatte die im dritten Monat Schwangere ein Messer in der Hand. Daraufhin hätten sie in Notwehr auf die Frau geschossen, gaben die beiden Polizisten später laut einem Bericht der „Seattle Times“ an.

In einer veröffentlichten Tonaufnahme ist zu hören, wie jemand „Gehen Sie zurück, gehen Sie zurück!“ ruft. Dann fallen Schüsse. Zur gleichen Zeit waren außer der schwangeren Frau auch ihre drei Kinder in der Wohnung. Sie blieben nach offiziellen Angaben ebenso wie die Polizeibeamten unverletzt.

Dutzende besuchten eine Mahnwache

Während nun nach dem genauen Hergang geforscht wird, wachsen in den USA Trauer und Entsetzen angesichts des Vorfalls. Dutzende von Menschen besuchten am Sonntagabend eine Mahnwache für die Erschossene. Familienmitglieder berichteten gegenüber der „Seattle Times“, die Frau sei „winzig gewesen“ und glauben, dass ihre Hautfarbe eine Rolle gespielt hat.

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Gegen die beiden Polizisten wurden unterdessen Ermittlungen eingeleitet. Sie sind vorübergehend vom Dienst suspendiert. Im Spannungsfeld der Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA sorgen Vorfälle wie dieser besonders für Empörung . Gerade erst hat am Sonntag eine Jury im US-Bundesstaat Minnesota entschieden, einen Ex-Polizisten freizulassen, der 2016 den Afroamerikaner Philando Castile im Zuge einer Verkehrskontrolle erschossen hatte. (nsa)