Herzberg. Der Geschäftsführer der Villa Juesheide in Herzberg spricht über seine Infektion im Frühjahr, den Umgang mit der Corona-Bedrohung und den Lockdown.

Andreas Kern, Geschäftsführer des Herzberger Alten- und Pflegeheims Villa Juesheide, spricht im Interview mit Redakteur Martin Baumgartner über seine Corona-Infektion im Frühjahr, den Umgang mit der Bedrohung durch die Seuche und über den Lockdown.

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt rasant, das Niveau der ersten Welle im Frühjahr wurde schon übertroffen, das Land ist in diesem Monat wieder im Lockdown. Auch im Altlandkreis Osterode und in Herzberg nehmen die Fälle wieder zu und es sind wieder Pflegeheime betroffen. Wie betrachten Sie die aktuelle Entwicklung?

Ich hoffe auf einen Impfstoff oder ein wirksames Medikament! Wenn die Seuche in ein Pflegeheim kommt, bedeutet das immer Opfer und Ausnahmezustand für die Bewohner und das Personal. Im Frühjahr, als es unser Haus getroffen hatte und ich selbst infiziert war, hatte ich mich schon für einen Corona-Experten gehalten, aber heute bin ich verunsicherter denn je. Es hieß ja damals, man werde nach einer Infektion wahrscheinlich immun und baue einen Schutz gegen Corona auf. Es war die Rede von der Herdenimmunität der Bevölkerung. Heute bestehen daran große Zweifel. Aber ich hoffe noch, dass man nach einer Infektion einen gewissen Schutz hat.

Wie ist denn Ihre Corona-Infektion verlaufen und spüren Sie heute noch Spätfolgen?

Ich hatte damals keinerlei Symptome. Meine Partnerin, die sich auch angesteckt hatte, hatte alle typischen Symptome, die man so kennt. Aber wir haben beide Spätfolgen. Ich bin sehr kurzatmig, schnell erschöpft und permanent müde. Und emotional irgendwie dünnhäutig. Ich hoffe, dass wir bald mal Zeit zum Durchatmen haben. Selbst im Sommer war Corona ja allgegenwärtig.