Duisburg. Ohne Corona wäre es an diesem Donnerstag - schon 17 Tage vor dem ersten Advent - im Ruhrgebiet mit Weihnachtsmärkten losgegangen. Im Corona-Jahr ist alles anders.

An diesem Donnerstag hätte in Duisburg der große Weihnachtsmarkt begonnen - zweieinhalb Wochen vor dem 1. Advent. Das war auch schon 2019 so und damit so früh wie nie, wie es damals hieß.

Kritik daran kam von den Kirchen. Doch die Stadt verteidigte sich, es gebe eine große Nachfrage der Besucherinnen und Besucher. In diesem Jahr wurde nun wegen Corona der ganze Markt abgesagt - "vor dem Hintergrund der stark steigenden Infektionszahlen". Es sei kein Weg gefunden worden, den Weihnachtsmarkt zu retten. "Weihnachtliches Flair mit Festbeleuchtung soll es trotzdem geben."

In Essen sollte es am 14. November losgehen, doch auch dort liegt der Markt wegen Corona und des Teil-Lockdowns in Deutschland auf Eis. Einige wenige Städte verfolgen die Idee, wenigstens einzelne Hütten verstreut in der Innenstadt im Dezember öffnen zu lassen.

Eigentlich eröffnen die Weihnachtsmärkte in den meisten Städten im deutschsprachigen Raum erst nach Totensonntag, der dieses Jahr auf den 22. November fällt. Wegen des beschlossenen Teil-Lockdowns ist bis 30. November aber eh alles tabu.

Die meisten Märkte sind ganz abgesagt, darunter auch der weltberühmte Christkindlesmarkt in Nürnberg. Absagen gab es zum Beispiel auch in Erfurt, Magdeburg, Bielefeld, Hamburg, Bremen, Frankfurt, Berlin, München, Düsseldorf und Köln.

Das sonst schon im Oktober startende "Bayreuther Winterdorf", das sich stolz erster Weihnachtstreff "in ganz Deutschland und sicher auch in Europa" nennt, ist ebenfalls für 2020 gecancelt worden.

Die eh schon gebeutelten Schausteller schlugen Alarm, dass es ihnen nach den vielen ausgefallenen Volksfesten und ohne Weihnachtsmärkte vollends an den Kragen gehe.

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