Köln. Im Fernsehen ist wieder Maskenpflicht: ProSieben schickt eine neue Staffel “The Masked Singer“ auf Sendung. Die Show musste sich immer mal wieder den Vorwurf anhören, zu wenig A-Promis aufs Parkett zu bringen. Dann aber streift eine Biene ihren Kopf vom Insekten-Leib.

Diese Biene kommt aus keinem unbekannten Land, ist aber wirklich sehr bekannt: Schauspielerin Veronica Ferres (55) hat in der ProSieben-Show "The Masked Singer" für eine riesige Überraschung gesorgt.

Die "Superweib"-Darstellerin steckte unter einem der Kostüme, in denen Promis an der Musikrätsel-Sendung um die Wette singen und dabei eigentlich unerkannt bleiben wollen. Da Ferres am Dienstagabend aber zu wenige Stimmen der Zuschauer bekam, musste sie ihre Verkleidung ablegen. Es handelte sich um ein ausladendes Bienen-Kostüm mit großen Flügeln. "Ich fühle mich wirklich wie ein Dampfbad auf zwei Beinen", gab die 55-Jährige nach der Strapaze zu.

Die Enthüllung sorgte für offene Münder und ungläubige Blicke im Studio. Denn auf die Idee, dass sich Ferres in dem Insekten-Outfit verbergen könnte, war niemand gekommen. Zumal sie ihre Version des Rock-Klassikers "Sweet Child o' Mine" von Guns n' Roses in einer recht bizarren Variante mit verstellter Stimme und Sprachfehler gesungen hatte, der an den Biene-Maja-Kumpel Willi erinnerte.

Nach dem Auftritt wusste Rateteam-Mitglied Bülent Ceylan (44) zunächst nur zu berichten, dass das Insekt unten "ein bisschen Po von Kardashian" habe. Später tippte er auf Model Lena Gercke (32). Als die Auflösung kam, rief er: "Das gib's doch nicht!". Und er sagte: "Veronica, du bist ein Super-Superstar und ich verehre dich!"

Ferres verwies auf die vorangegangene Staffel, in der Sängerin Stefanie Heinzmann als erste Prominente demaskiert worden war. Heinzmann hatte damals eine Diva gemimt. "Da wurde gerätselt, dass ich dahinter stecken könnte. Als nun die Anfrage kam, dachte ich: So, jetzt zeige ich mal, wie ich wirklich bin", erklärte Ferres. "Nämlich ein ganz lustiges Bienchen." Damit ihre Teilnahme geheim blieb, musste sie bei Freunden und Familie allerdings gehörig schwindeln. Eingeweiht war ihr Mann Carsten Maschmeyer (61). Der mische sich aber nicht in ihre beruflichen Sachen ein, sagte Ferres. "Wenn ich etwas machen möchte und Spaß daran habe, dann freut er sich."

Die Macher von "The Masked Singer" hatten sich immer mal wieder anhören müssen, dass sie zwar eine wahnsinnig unterhaltsame Show produzieren, aber zu wenige A-Promis unter den Masken verstecken. Im Zweifel erwartet man oft ein Mitglied der Kelly Family oder jemanden, der mal in einer Stefan-Raab-Show entdeckt wurde, im Teilnehmerfeld.

Da Ferres nun direkt zum Auftakt der neuen, dritten Staffel rausflog, dürften diese Rufe einstweilen verstummen. Sie gehört tatsächlich zu den bekanntesten Film- und Fernsehgesichtern Deutschlands ("Schtonk!", "Rossini"). Aufgewachsen ist Ferres nicht weit von der Kölner "Masked Singer"-Bühne in Solingen, zwischen Kohlehaufen und Kartoffelsäcken, wie sie mal erzählte.

Die anderen Momente der neuen Staffel gerieten im Schatten des "Superweibs" fast aus dem Blick. Neu ist etwa das Stamm-Rateteam aus Komiker Ceylan und Sonja Zietlow (52), das sich wacker schlug. Auch wenn Zietlow - sie hatte gerade beim Anblick einer Plüschkatze auf Schlagersängerin Marianne Rosenberg (65) getippt - zu Moderator Matthias Opdenhövel (50) sagen musste: "Was verziehst du dabei so das Gesicht? War das so daneben?" Als Gast-Juror hielt sich Dieter Hallervorden (85) derweil weitestgehend von konkreten Namen fern und äußerte wolkige Vermutungen der Kategorie "ein berühmter DJ".

Neu ist auch, dass erstmals ein Duo in der Show antritt. Es handelt sich um "Familie Erdmann", bestehend aus einem weiblichen und einem männlichen Erdmännchen. Im Netz wurde spekuliert, es könnte sich um Reality-TV-Star Daniela Katzenberger (34) und ihren Mann Lucas Cordalis handeln, der wie sein Vater ganz gut singen kann.

Auch bei anderen Auftritten gibt es schon heiße Gerüchte. Ein muskulöser Frosch etwa hörte sich verdächtig nach Komiker Wigald Boning (53) an. Bei der martialischen ägyptischen Gottheit Anubis stellte Zietlow indes den Namen von Ex-Modern-Talking-Sänger Thomas Anders (57) in den Raum. Worauf sie allerdings Hallervorden rüffelte: "Ich glaube nicht, dass wir ihn hier beleidigen sollten."

Nur bei Veronica "Biene" Ferres war man eben ziemlich ratlos geblieben. Als Bülent Ceylan den gespielten Sprachfehler noch frisch im Ohr hatte, sagte er: "Wer macht das? Katzenklo? Helge Schneider kann doch da drunter nicht sein!"

Die Einschaltquote des Staffel-Auftakts war glänzend. 3,33 Millionen Zuschauer verfolgten die Sendung. Der Marktanteil der Musikshow lag alles in allem bei 12,5 Prozent. In der für Privatsender so wichtigen jüngeren Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es sogar 25,9 Prozent und damit einsame Spitze.

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