Hamburg. Viele Schauspieler reizt es, die Seiten zu wechseln und Regie zu führen. Nicht immer ganz einfach, wie Moritz Bleibtreu weiß.

Moritz Bleibtreu (49) ist schon seit mehr als 30 Jahren Schauspieler - und dennoch war sein Regiedebüt für ihn eine große Herausforderung. "Die kalten Füße werden erst jetzt so langsam wärmer", sagte Bleibtreu der Deutschen Presse-Agentur.

Am 22. Oktober kommt sein Thriller "Cortex" in die deutschen Kinos. Bleibtreu hat das Drehbuch geschrieben und eine der Hauptrollen übernommen, gedreht wurde in Hamburg und Berlin. "Klar, ich habe eine Menge Filme gemacht und sollte eigentlich ganz gut wissen, wie es funktioniert. Aber wenn du das zum ersten Mal machst, bist du genauso unbefangen wie ein Filmhochschüler, der zum ersten Mal einen Kurzfilm macht."

Er habe bei den Dreharbeiten auch viel gelernt. So habe er gemerkt, welche Art von Filmemacher er gern sein möchte. Als Regisseur wolle er nicht bis zum letzten Bindestrich alles vorgeben, sondern auch abgeben können. "Ich versuche, die besten Leute um mich herum zu holen und dann zu sagen "Mach!". Aber das muss man auch lernen", so Bleibtreu. Dazu müsse man bereit sein, inhaltliche Dinge bei guten Vorschlägen auch zu ändern. "Wenn man erstmal geschnallt hat, dass der Film nie so wird wie man ihn im Kopf hat, dann kann man auch loslassen und dann macht es auch Spaß. So will ich das am allerliebsten machen."

Dass er schon so lange in der Filmbranche unterwegs ist, sei für sein Debüt "natürlich ein riesengroßer Vorteil" gewesen. So habe er Schauspieler wie Nicholas Ofczarek, Nadja Uhl und Jannis Niewöhner - zum Teil auch recht kurzfristig - problemlos für seinen Film gewinnen können.

"Cortex" dreht sich um einen Mann, der wegen intensiver Träume enorme Schlafprobleme hat und bald nicht mehr unterscheiden kann, was Traum ist und was Wirklichkeit.

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