Berlin. Rihanna hat ihre Fans zum Löschen von Snapchat aufgefordert. In der App war eine Anzeige erschienen, die häusliche Gewalt verharmlost.

Erst Kylie Jenners Ärger über das neue App-Design, jetzt Rihannas Wut über eine Werbeanzeige: Snapchat bekommt in diesen Tagen die volle Promi-Breitseite – und spürt das mit heftigen Einbrüchen am Aktienmarkt.

Neuester Stein des Anstoßes: Werbung für ein Handyspiel, in der häusliche Gewalt verharmlost wurde. Konkret hieß es in der Anzeige: „Würdest du lieber ... Rihanna schlagen oder Chris Brown boxen?“ Die Sängerin war 2009 von ihrem damaligen Freund Chris Brown im Streit geschlagen und an der Lippe verletzt worden.

Rihanna schreibt wütenden Beitrag auf Instagram

Rihanna reagierte in einer Instagram-Story auf die Werbung. Sie rief ihre Fans dazu auf, Snapchat zu löschen. „Ihr habt Geld ausgegeben, um etwas designen zu lassen, das vorsätzlich Opfer von häuslicher Gewalt verhöhnt und einen Witz daraus macht!“

Es gehe ihr nicht um persönliche Gefühle, aber Snapchat habe alle Frauen, Kinder und Männer enttäuscht, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. „Schämt euch.“

Auch Rihannas Ex-Freund Chris Brown verurteilte die Anzeige. Wie „E! Online“ berichtet, ließ der Sänger über seinen Anwalt mitteilen: „Wer auch immer das bei Snapchat veröffentlicht hat, gehört geschlagen.“

Die Promi-Kritik führte erneut zu Turbulenzen für Snapchat an der Börse. Die Aktie stürzte am Donnerstag um 4,7 Prozent ab. Ende Februar hatte bereits Reality-TV-Sternchen Kylie Jenner für einen Einbruch gesorgt. Dabei hatte sich die Halbschwester von Kim Kardashian eigentlich nur auf Twitter erkundigt, ob sie die einzige sei, die Snapchat nicht mehr öffne. Die Neugestaltung der App ist bei ihren Nutzern hochumstritten.

Tweet von Kylie Jenner läßt Snap-Aktie abstürzen

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    Snapchat reagiert auf Rihannas Kritik

    Snapchat hat sich inzwischen für die Werbung entschuldigt. „Diese Anzeige ist ekelhaft und hätte nie bei uns erscheinen sollen“, zitiert die „New York Times“ einen Sprecher. „Es tut uns sehr leid, dass wir den schrecklichen Fehler gemacht haben, sie in unserem Überprüfungsprozess durchgehen zu lassen.“ Snapchat habe das Handyspiel „Would You Rather“ nun für das Schalten von Werbung blockiert. (cho)