Berlin. Am 23. Juli wäre Götz George 80 Jahre alt geworden – zahlreiche TV-Sender zeigen deshalb an einem Tag einige seiner besten Filme.
Raubeinig, hemdsärmelig und immer ein Schimpfwort auf den Lippen: Für die meisten Zuschauer ist der Name Götz George (1938 bis 2016) untrennbar mit dem Duisburger „Tatort“-Kommissar Horst Schimanski verbunden. Dass George aber weit mehr war als nur Schimmi, belegt die Filmauswahl, mit der das Fernsehen nun an den Star erinnert: Am 23. Juli hätte der Schauspieler, der vor zwei Jahren gestorben ist, seinen 80. Geburtstag gefeiert. Deshalb werden an diesem Tag zahlreiche Krimis, TV-Dramen und Komödien mit George wiederholt.
ARD One widmet dem Ausnahmeschauspieler am Montag einen kompletten Themenabend. Zum Auftakt läuft um 20.15 Uhr das Drama „Besondere Schwere der Schuld“ aus dem Jahr 2014, einer der letzten Filme, die George drehte, bevor er sich ins Privatleben zurückzog. Der Schauspieler verkörpert darin einen entlassenen Sträfling, der lange wegen Mordes hinter Gittern saß und nun beweisen will, dass er unschuldig ist.
Schimmis zweites Kino-Abenteuer „Zabou“
Um 22 Uhr folgt der Krimi „Tatort: Zahn um Zahn“ – der erste Kino-Ausflug von Horst Schimanski aus dem Jahr 1985, der damals 2,7 Millionen Zuschauer an die Kasse lockte. Davor ist ein 15-minütiges Interview mit Götz George zu sehen. Um 23.35 Uhr steht Schimmis zweites Kino-Abenteuer auf dem Programm – der Krimi „Zabou“. Schimanski ermittelt gegen die Drogenmafia. Die Spur führt in einen luxuriösen Club, in dem politische Prominenz, Geldadel und Halbwelt zu Hause sind. Dabei trifft er Zabou (Claudia Messner), die er aus dem Sumpf der Drogen befreien will.
Von einer ganz anderen Seite ist Götz George in der Liebeskomödie „Alpenglühen“ aus dem Jahr 2003 (12.30 Uhr, MDR) zu erleben, in der er als hanseatischer Kavalier glänzt, der einer von Christiane Hörbiger gespielten Almbäuerin den Hof macht. Einer von Georges wichtigsten Filmen ist am 23.7. (22.10 Uhr, WDR) auch zu sehen: die legendäre Satire „Schtonk!“, in der Helmut Dietl 1991 den Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher aufs Korn nahm.
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Doku-Drama „George“ über seinen Vater
„Der Deutschen liebster Schnauzer“ – so wurde Götz George in der Presse mitunter salopp genannt. Privat galt der Star als scheu und sensibel, Interviews mit ihm waren bei Journalisten gefürchtet. Als Schauspieler war er jedoch eine Urgewalt. Davon kann man sich auch in dem Doku-Drama „George“ (23.55 Uhr, WDR) ein Bild machen, in dem George seinen eigenen Vater darstellt: George kam 1938 in Berlin als Sohn der Schauspielerin Berta Drews und des Schauspielers Heinrich George zur Welt, der wegen seiner schauspielerischen Tätigkeit während der NS-Zeit umstritten ist.
Auf dem Programm steht am 23.7. außerdem der Krimi „Tatort: Gebrochene Blüten“ (22.15 Uhr, RBB), in dem Ralf Moeller seine erste kleine Fernsehrolle hatte. In dem Thriller „Die Katze“ (23.45 Uhr, NDR) von Dominik Graf spielt er neben Gudrun Landgrebe.
George starb 2016 nach kurzer Krankheit
Fans von Götz George, der am 19. Juni 2016 im Alter von 77 Jahren nach kurzer Krankheit starb, werden auch nach dem Geburtstag im Programm fündig. So würdigt Das Erste den Mann, der eben nicht nur Horst Schimanski war, am 25. Juli (20.15 Uhr) mit dem gesellschaftskritischen Drama „Zivilcourage“.