Berlin. Arte zeigt in der Reihe „Summer of Lovers“ über Ikonen aus Pop- und Filmgeschichte. Sie startet mit James Deans Klassiker „Giganten“.

Marilyn Monroe und James Dean, Madonna und Prince: Den ganzen Sommer lang widmet sich Arte bewunderten Frauen und Männern aus der Film- und Popgeschichte. Der Themenschwerpunkt „Summer of Lovers“ befasst sich ab Sonntag bis zum 19. August – in Beiträgen über ­Barbra Streisand (6. Juli), Steve McQueen (13. Juli), Lauren Bacall (15. Juli) oder John Travolta (27. Juli) – mit weltweit angeschmachteten Verführern und Sexsymbolen von gestern und heute.

Das schillernde Kaleidoskop aus mehr als 30 Filmen und Dokumentationen wird von einer Künstlerin präsentiert, die zurzeit wie kaum eine andere für deftige Sinnlichkeit steht: die amerikanische Tänzerin Dita Von Teese.

Neben Klassikern gibt es auch Neuausstrahlungen

Am 1. Juli startet der Themensommer mit „Giganten“ (20.15 Uhr), dem letzten Film mit James Dean, der 1955 schon vor der Premiere des Dramas starb und bis heute eine der größten Ikonen der Leinwandgeschichte ist. Um 23.25 Uhr folgt der Dokumentarfilm „Cary Grant – Der smarte Gentleman aus Hollywood“. Der französische Beitrag zeigt, dass der Superstar der 40er- und 50er-Jahre („Der unsichtbare Dritte“), der seinerzeit das Angebot ablehnte, der erste James-Bond-Darsteller zu werden, unter Ängsten und Selbstzweifeln litt: Jahrelang nahm er unter Aufsicht seines Psychiaters LSD, um die Erinnerungen an seine problematische Kindheit zu bewältigen.

Arte zeigt immer freitags und sonntags jeweils zwei oder drei Spielfilme, Dokus und Konzertmitschnitte. Nicht alle Beiträge sind neu, zu den Erstausstrahlungen zählt eine Dokumentation über die Band Tokio Hotel (22. Juli) und die TV-Biografie „Die sieben Leben des Elvis Presley“ (10. August).

Themensommer hat bei Arte Tradition

Bei Kritikern ist der „Summer of Lovers“ im Vorfeld auf Skepsis ­gestoßen: Das Thema sei zu wenig gesellschaftskritisch und deshalb zu seicht für den hehren Bildungs­anspruch des Kulturkanals. Das sieht Arte-Programmdirektor Bernd Mütter naturgemäß anders. Schließlich gehe es in den Themenwochen nicht nur darum, die Traumprinzen und Leinwandschönheiten zu porträtieren, nach denen sich Menschen überall auf der Welt verzehren. Sondern auch um die Frage: „Wie haben sich ­diese sentimentalen Idealwelten in den letzten sechs Jahrzehnten gewandelt? Was machte den Verführer und die Herzensbrecherin so begehrenswert? Und was sagen sie aus über den jeweiligen Zeitgeist?“

Der Themensommer bei Arte hat mittlerweile Tradition. 2007 ging es los, als sich der Sender unter dem Motto „Summer of Love“ der Flower-Power-Generation widmete.

Die Zuschauerzahlen steigen beim Themensommer an

Seitdem ist der Sommer eine ­gute Zeit für den deutsch-französischen Kanal: Wenn die Reihe „Summer of“ läuft, die sich schon mit Rebellen, Skandalen und Popkultur befasste, schnellen die Zuschauerzahlen um rund 20 Prozent nach oben. Doch es schalten nicht nur mehr Zuschauer als sonst ein. Sie sind auch jünger: der Altersdurchschnitt des Publikums sinkt um etwa zehn auf 49 Jahre.

Kein Wunder also, dass Arte nicht ans Aufhören denkt: Unlängst kündigte Programmdirektor Mütter für Januar 2019 anlässlich des Jubiläums der Mondlandung 1969 einen „Winter of Moon“ an.