Berlin. Eine OP änderte Monica Lierhaus’ Leben dramatisch. Sie musste alles neu lernen. Wie es ihr heute geht, erzählte sie Frauke Ludowig.

Jahrelang war sie die Nummer eins der ARD, der Shooting-Star unter den Sportmoderatorinnen. Doch dann war von einem auf den anderen Tag alles anders. Die Rede ist von Monica Lierhaus, die nach einer Hirn-Operation in ein künstliches Koma versetzt wurde und lange Zeit zwischen Leben und Tod schwebte. Für die Sendung „Exclusiv Spezial“ hat sich Lierhaus nun von Moderatorin Frauke Ludowig begleiten lassen.

„Monica Lierhaus – Mein Weg“ hieß das Spezial, das am Montag auf RTL ausgestrahlt wurde. Und wie der Titel schon andeutet, drehte sich alles um Lierhaus‘ schweren Weg zurück ins Leben. Dabei gewährte die Moderatorin auch sehr intime Einblicke in ihr Leben nach dem Unglück, nahm das TV-Team sogar mit nach Curaçao, wo sie eine Delphin-Therapie absolvierte.

Vor sieben Jahren änderte sich Lierhaus’ Leben

Wie ist es, wenn man einfach umfällt und von jetzt auf gleich nichts mehr ist, wie es war? Wenn man plötzlich alles neu lernen muss? Diese Fragen stellte sich RTL-Moderatorin Frauke Ludowig. Bei Monica Lierhaus hoffte sie Antworten zu finden. Denn genau ihr ist es so ergangen, damals, vor sieben Jahren.

Es war im Januar 2009, wie Lierhaus in dem RTL-Spezial erzählt, als sich ihr Leben schlagartig änderte. Eigentlich wollte sie sich nur ganz harmlos die Augen lasern lassen. Doch ein befreundeter Arzt empfahl ihr, zuvor einmal gründlich den Kopf durchchecken zu lassen. Dabei ist etwas zutage befördert worden, was vorher unentdeckt blieb: ein Aneurysma sowie ein Hämangiom. In einer OP sollte beides abgeklemmt beziehungsweise entfernt werden. Doch es kam zu Komplikationen auf dem OP-Tisch, Lierhaus lag Monate lang im künstlichen Koma. Vor allem für ihre Familie eine harte Zeit.

Lierhaus fühlte sich wie „lebende Leiche“

„Es brach eine Welt für mich zusammen“, sagt Lierhaus‘ Mutter Sigrid angesichts der damaligen Lage im Interview mit Frauke Ludowig. Die Ärzte hatten die Sportjournalistin wohl schon aufgegeben, doch vor allem Lierhaus‘ Schwester Eva glaubte fest an eine Genesung – und sie sollte Recht behalten. Nach 48 Tagen im Wachkoma zeigte Lierhaus erste Regungen. Doch nach dem Aufwachen konnte sie nichts mehr. Sie war „wie eine lebende Leiche“, wie sie selbst sagt. Sie konnte nicht sitzen, stehen, gehen, hatte keinen Gleichgewichtssinn.

Immer wieder sind in der Sendung alte Videoaufnahmen zu sehen, die Lierhaus kurz nach dem Unglück im Rollstuhl zeigen. Ihre Gliedmaßen hängen schlaff herunter. Sie muss alles neu lernen – und das war hart. Das machen die Bilder nur zu deutlich.

Nach 240 Tagen kann sie aber immerhin die Reha auf wackeligen Beinen verlassen. Seitdem hat sich viel getan: Lierhaus kann laufen, wieder richtig sprechen und kehrt sogar langsam aber sicher ins Fernsehgeschäft zurück. Letzteres ist auch genau das, was sie antreibt nicht aufzugeben, wie sie Ludowig erzählt.

Fortschritte nach Delfintherapie

Auch wenn Lierhaus viele Fortschritte verzeichnet, eins hat sich nicht geändert: die ständigen Schmerzen. Liegen und Stehen macht ihr schwer zu schaffen, genau wie der noch immer gestörte Gleichgewichtssinn. Die Delfintherapie sollte helfen – und tat es auch. Als Ludowig vier Monate später wieder auf Lierhaus trifft, sind erste Erfolge sichtbar: Die 46-Jährige kann mittlerweile alleine aufstehen.

So gut diese Nachricht auch ist, für Lierhaus ist das nicht genug. Sie wird sich erst zufrieden geben, wenn sie in ihrem alten Beruf wieder richtig Fuß gefasst hat. Denn das ist ihr größter Antrieb. Das und nicht vergessen zu werden.