Berlin. Zuschauerinnen und Zuschauer können sich aktuell über ein weihnachtliches Programm freuen. Auch 2023 wird es spannend. Ein Überblick.

Zum Jahresende locken Silvesterklassiker und ein rundum festliches Feiertagsprogramm unzählige Menschen vor den Fernseher. Im neuen Jahr geht es genauso spannend weiter. Auf Zuschauerinnen und Zuschauer kommen zahlreiche Veränderungen, Neuheiten und Highlights zu. Eine Übersicht über die Höhepunkte im deutschen Fernsehen finden Sie hier.

TV-Special: 50 Jahre "Sesamstraße"

Die "Sesamstraße" wird 50 Jahre alt. Am 8. Januar läuft dazu eine Jubiläumssendung im Ersten, bei KiKA, im NDR Fernsehen und in der ARD-Mediathek. Der Jubiläums-Tag beginnt im Ersten mit einem "Tagesthemen Special: 50 Jahre Sesamstraße". Caren Miosga moderiert die Sondersendung gemeinsam mit Elmo, Wolle, Pferd. Das Krümelmonster spricht einen "Tagesthemen"-Kommentar.

Zudem geht mit "Foodie Truck" kommendes Jahr eine neue Sendung für Kinder an den Start. Für die Familien- und Kinder-Kochshow tun sich Steffen Henssler und das blaue Cookie Monster zusammen. "Krümelmonsters Foodie Truck mit Steffen Henssler" flimmert 2023 bei SuperRTL über Deutschlands Bildschirme. Es wird 13 Folgen à 30 Minuten geben.

"Hart aber fair": Neuer Moderator führt durch die Show

Über 20 Jahre führte Frank Plasberg durch die ARD-Montagstalkrunde "Hart aber fair". Ab 9. Januar tritt Louis Klamroth in dessen Fußstapfen. Der Journalist ist der Sohn des Schauspielers Peter Lohmeyer und spielte vor 20 Jahren in Sönke Wortmanns Nachkriegsdrama "Das Wunder von Bern" dessen Sohn.

Besonders interessant: Klamroth machte vor Kurzem seine Beziehung zu Klima-Aktivistin Luisa Neubauer öffentlich. Sie wird dementsprechend in der Show nicht mehr zu Gast sein, bestätigte auch der neue Moderator selbst: "...dass meine Partnerin nicht Gast meiner Sendung sein wird, versteht sich doch von selbst."

Einen Wechsel gibt es auch in der Sendung "Extra": Ab 10. Januar moderiert eine alte Bekannte: Mareile Höppner, das Gesicht von "Brisant" im Ersten, kehrt zu RTL zurück. "Extra" bekommt zudem einen neuen Sendeplatz und läuft nun dienstags in einer 90-minütigen Ausgabe ab 22.35 Uhr.

Dschungelcamp, DSDS & Co.: Reality-Highlights im TV

"Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" kehrt nach Hause zurück: Australien. In den vergangenen drei Jahren mussten die tierischen Prüfungen pandemiebedingt verlegt werden. Stars und Sternchen ziehen vom 13. bis 29. Januar in die Freiluft-WG im Urwald. "Das große Wiedersehen" folgt einen Tag später. Auch beim Dschungelcamp gibt es bei der Moderation etwas Abwechslung: Sonja Zietlow teilt sich ab sofort ein Mikrofon mit Jan Köppen statt Daniel Hartwich.

Am 14. Januar heißt es Abschied nehmen, und zwar von niemand Geringerem als Jürgen Drews: Der Schlagerstar und "Mallorca-König" wird von Florian Silbereisen mit einer Show geehrt. Der 77-jährige Drews hatte im Sommer sein Karriere-Ende angekündigt. Die Sendung wurde im Oktober aufgezeichnet.

2002 bis 2003 lief die allererste Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". 20 Jahre später folgt die letzte Staffel der Castingshow. Ab 14. Januar bewerten Dieter Bohlen die Rapperin Katja Krasavice, Sänger Pietro Lombardi und Sängerin Leony die allerletzten DSDS-Kandidaten.

DSDS: Die finale Staffel läuft an.
DSDS: Die finale Staffel läuft an. © dpa | Henning Kaiser

ZDF, ARD und Co.: Weitere TV-Highlights

2023 wird das ZDF 60 Jahre alt: Das Zweite Deutsche Fernsehen und damit auch die Nachrichtensendung "heute", "Das aktuelle Sportstudio" und das Format "Das kleine Fernsehspiel" können auf 60 Jahre erfolgreiche Einschaltquoten zurückblicken.

Im ARD erwartet Zuschauerinnen und Zuschauer ebenfalls ein Meilenstein: Im Januar läuft die 1000. Folge von "In aller Freundschaft". Das Jubiläum der ARD-Krankenhaus-Soap wird am 31. Januar um 21 Uhr gesendet. Die populäre Serie rund um die fiktive Klinik gibt es seit 1998.

Auf ProSieben erwartet die Menschen vor den Fernsehern eine neue Staffel von "Wer stiehlt mir die Show?": Es wird sechs neue Folgen der Spielshow geben. Diesmal wollen die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer, Musiker Sido und Tokio-Hotel-Frontmann Bill Kaulitz dem Moderator Joko Winterscheidt die Show streitig machen.

Im Frühjahr geht mit "Blackout" eine Krimiserie bei Sat.1 an den Start. An etwa drei Donnerstagen soll die Miniserie in Doppelfolgen laufen. Der Inhalt: Während in Europa Strom und Telefonnetze ausfallen, vermutet der ehemalige Hacker und Umweltaktivist Pierre Manzano (Moritz Bleibtreu), dass dies ein gezielter Anschlag ist.

"Ich trage einen großen Namen" steuert auf sein Ende zu:Der Südwestrundfunk stellt nach fast fünf Jahrzehnten "die Ratesendung mit der längsten Geschichte im deutschen Fernsehen" ein. Am 12. Februar kommt die 747. und letzte Ausgabe raus. Seit 1977 wurden rund 1500 Nachfahren prominenter Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Kultur eingeladen. Drei Moderatoren und eine Moderatorin führten in 46 Jahren durch die Sendung: Heinz Gmür, Hansjürgen Rosenbauer, Wieland Backes und seit 2020 Julia Westlake.

Ab Februar holt das deutsche Fernsehen eine Retro-Welle ein: Sat.1 bringt "Jeopardy!" (mit Ruth Moschner) zurück, außerdem "Die Pyramide" mit Jörg Pilawa und "Herzblatt": Auf RTLzwei lassen die Gameshow "Das Glücksrad" und die Rate-Comedy "Genial daneben" in Erinnerungen schwelgen, aber mit einem modernen Twist: Das "Glücksrad" wird moderiert von Sonya Kraus und Thomas Hermanns.

"The Voice", ESC und mehr: So spannend wird 2023

2023 geht "The Voice Kids" weiter. Bei der Sat.1-Kindercastingshow sitzen Popsängerin Lena und ihre Kollegen Wincent Weiss, Alvaro Soler sowie Smudo und Michi Beck von den Fantastischen Vier auf den Coaching-Stühlen. Damit gibt es erstmals keine einzige Personaländerung. Die elfte Staffel kommt im Frühjahr.

Lesen Sie dazu: "The Voice Kids": Smudo und Michi Beck über ihre Coach-Rolle

Im ZDF gibt es dafür tatsächlich eine Personaländerung: Ab März ersetzt Thomas Heinze Jan-Gregor Kremp als "Der Alte". Der Krimi-Klassiker gehört seit 1977 zum ZDF-Programm. Weitere Vorgänger waren Siegfried Lowitz (1977 bis 1986), Rolf Schimpf (1986–2007) und Walter Kreye (2008 bis 2012).

RTL setzt Hape Kerkelings Komödie "Club Las Piranjas" (1995) fort. Vor der linearen Ausstrahlung ist die Miniserie bei RTL+ verfügbar. Darum geht's: Animateur Edwin Öttel hat die Karriere eigentlich beendet, doch Ex-Chefin Renate Wenger (Judy Winter) erwartet von ihm, die Hochzeit des gemeinsamen Sohnes zu verhindern. Dann würde er die Hälfte des Clubresorts auf Mauritius erben.

Im Frühjahr kommt im ZDF eine achtteilige Thriller-Serie raus. Es handelt sich um die Verfilmung von Frank Schätzings Erfolgsroman "Der Schwarm". Es geht um den Kampf einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gegen eine unbekannte Schwarmintelligenz in den Tiefen des Meeres. Das ZDF zeigt im Umfeld der Ausstrahlung auch zahlreiche Dokus.

Auch 2023 kämpfen wieder zahlreiche Länder um den ESC-Titel: Der ESC findet in Liverpool statt: Großbritannien springt aufgrund des Krieges für die Ukraine ein, die in Turin gewonnen hat. 37 Länder nehmen teil. 31 davon treten in den Halbfinalen (9./11.5.) an, bei denen nur noch ausschließlich die Zuschauer entscheiden. Gesetzt fürs Finale am 13. Mai sind die fünf großen (Geldgeber-)Länder Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien und Deutschland sowie Vorjahressieger Ukraine.

Im Zuge des ESC soll auch der "FreeESC" wiederkommen: Den "Free European Song Contest" gab es bislang zweimal bei ProSieben. Nach 2020 und 2021 war ursprünglich eine Ausgabe auch für 2022 vorgesehen, die allerdings entfiel. Nun soll die von Stefan Raab entwickelte Show 2023 tatsächlich wiederkommen. Raab hatte die Show 2020 als eine Art Ersatz für den damals wegen der Corona-Pandemie abgesagten Eurovision Song Contest erfunden.

"Wetten, dass..?", "Babylon Berlin" und weitere TV-Highlights

2023 soll es wieder eine Ausgabe der Samstagabendshow "Wetten, dass..?" geben, dann möglicherweise zum allerletzten Mal. Thomas Gottschalk soll wieder am Vorabend des Totensonntags (25. November) ins Studio einladen dürfen. Als Ort wurde vom ZDF Offenburg genannt.

"Babylon Berlin" bekommt eine vierte Staffel: Diese erschien zwar schon im Oktober auf Sky, kommt 2023 nun auch in die ARD. Die Geschichte beginnt diesmal Ende des Jahres 1930 und erzählt auch vom Aufstieg der Nazis, wobei Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) eine gewisse SA-Affinität entwickelt.

"Tatort" dürfte mit der neuen Kommissarin Corinna Harfouch ebenfalls für gute Einschaltquoten sorgen. Sie spielt Susanne Bonard: Im ersten Fall ("Nichts als die Wahrheit") geht es um den mutmaßlichen Suizid einer Schutzpolizistin. Die Figur Bonard ist eine Ex-Größe vom Landeskriminalamt, die an der Polizeiakademie lehrt.

Für Verena Altenberger steht dagegen der vorerst letzte TV-Krimi an: Beim Münchner "Polizeiruf" wird sie von Johanna Wokalek als neue Ermittlerin ersetzt. Bevor es soweit ist, ist Altenberger im ersten Halbjahr erstmal noch in ihrem letzten Fall zu sehen.

Beim Brandenburger "Polizeiruf" wird André Kaczmarczyk 2023 erst mal allein bei der deutsch-polnischen Polizei im Grenzort Świecko ermitteln: Als wohl queerste Figur der deutschen Sonntagskrimis wird Vincent Ross zur Hauptfigur des RBB-"Polizeiruf 110". Der Solofall mit ihm kommt im ersten Quartal im Ersten.

2023 erwartet Zuschauerinnen und Zuschauer auf Arte und ARD eine Neuheit: Regisseur und Autor Axel Ranisch hat seinen Debütroman "Nackt über Berlin" zu einer Miniserie umgewandelt. Es wird sechs Folgen à 45 Minuten geben. Dabei geht es um zwei Jungs, von denen der eine in den anderen verliebt ist, eine Außenseiter-Story gepaart mit einer verrückten Aktion. (dpa/day)