Bochum. Zwölf Fälle wird Kai Schumann als Kommissar Heldt noch lösen. Dann warten auf den 40-jährigen Sachsen diese spannenden neuen Aufgaben.

Sechs Folgen waren ursprünglich geplant, geworden sind es 108. An diesem Mittwoch startet die achte Staffel der ZDF-Vorabendserie „Heldt“ (19.25 Uhr). Es ist die letzte, aber nicht mal Hauptdarsteller Kai Schumann weiß, wie sie ausgeht.

„Bin ich zu hören?“ Kai Schumann muss erst einmal die Verbindung seines Headsets prüfen. Denn er ist gerade unterwegs von Köln nach Leverkusen. Nicht mit dem Auto, sondern auf seinem Mountainbike. Damit fährt er nicht immer, aber sehr oft. „Hält mich fit und schont die Umwelt.“ Und bietet sogar Gelegenheit zu telefonieren, um über Heldt zu reden.

Von Beginn an, sagt der 40-Jährige dabei, habe er diesen Bochumer Ermittler gemocht. Den Zuschauern ging es ähnlich. Zeitweise schalteten 4,5 Millionen Zuschauer ein. Nach und nach aber sank die Quote, deshalb ist nun Schluss.

ZDF-Serie: Viele neue Freundschaften beim Dreh entstanden

„Zeit, den Heldt ziehen zu lassen“, sagt Schumann. „Schade“ findet er das, ist aber dankbar für die lange Zeit mit den Kollegen. „Da sind vor und hinter der Kamera viele neue Freundschaften entstanden.“ Und auch wenn die Dreharbeiten überwiegend rund um Köln stattgefunden haben, hat der Sachse das Ruhrgebiet und seine Menschen schätzen gelernt. „Das Herz auf der Zunge, sehr direkt, aber warmherzig.“ Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit: Oft, erinnert sich Schumann, sei er angesprochen worden: „Mensch, so wie ihr uns zeigt, so sind wir hier im Revier.“

Zwölf Fälle wird Heldt in der letzten – noch vor Corona abgedrehten – Staffel lösen. Zum Auftakt geht es eher leicht zu, wenn eine Gruppe skurriler Hobby-Detektive sich in die Ermittlungen einmischt. Eine Woche später dagegen gibt es ein Verbrechen in der Welt der Frauenhäuser. „Schwere Kost“, räumt Schumann ein. „Aber genau dieser Wechsel war ja schon immer das Besondere an Heldt“, sagt der Schauspieler und empfiehlt dringend die 100. Folge.

Das Jubiläum feiern Heldt und Ellen (Janine Kunze) mit Kollegen und Freunden in Deutschlands aufwendigstem Escape-Room „Flug des Todes“. Doch als die Grenzen zwischen Spiel und Realität verschwimmen, wird aus einem harmlosen Spaß plötzlich ein Kampf ums Überleben. „Das ist fast schon ein Kammerspiel.“

Drei Versionen des „Heldt“-Staffelfinales gedreht

Kai Schumann ist schon aus Köln herausgeradelt, als er einen Blick auf die Zeit nach Nikolas Heldt wirft. Eine neue Serie gibt es da. Im August haben die Dreharbeiten zum Club der roten Bänder-Ableger „Tonis Welt“ begonnen.

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Und dann macht der 40-Jährige auch noch Live-Comedy. Am 31. Oktober steht er zusammen mit seinem alten Kumpel This Maag auf der Bühne des Kölner Comedia-Theaters. „Eigentlich ist nichts klar außer der Form und dem Thema. Der Abend ist ein Livepodcast, ein Gespräch unter Freunden. Mal sehen, was passiert.“

Unklar ist, wie die Geschichte von Heldt ausgehen wird. Gibt es ein Happy-End zwischen dem unkonventionellen Ermittler und der paragrafentreuen Staatsanwältin Ellen Bannenberg? Schumann lacht. „Ich weiß es wirklich nicht.“

Drei Versionen des Staffelfinales seien gedreht worden, erzählt er. „Aber niemand hat dem Ensemble gesagt, welche genommen wird. Das wird auch für uns echt spannend.“

  • Mittwoch, 14. Oktober, ZDF, 19.25 Uhr