Köln. Metallica haben bei einem Konzert in Köln einen Karnevalsklassiker gespielt. Dafür werden sie zur Kasse gebeten. Es geht um 7000 Euro.

Für die Fans der Rockband Metallica war es dann doch eine Überraschung: Beim Konzert in Köln spielte die Band mal eben den Karnevalsklassiker „Viva Colonia“. Dat dat prima is, fanden offenbar auch die Urheber des Songs – die Höhner. Denn die wollen sich jetzt revanchieren. Weniger schön für die Rocker: Sie werden zur Kasse gebeten.

Denn: Die Gema, die für die Vergütung von Künstlern zuständig ist, kassiert rund 7000 Euro, berichtet die „Bild“. Ermittelt aus den Kartenpreisen und der Besucherzahl wird die Gebühr für das Cover fällig. Das bestätigte der Zeitung eine Sprecherin der Rechteverwertungsgesellschaft.

Metallica covern „Viva Colonia“ von die Höhner – Das Wichtigste in Kürze:

Metallica haben bei einem Konzert in Köln „Viva Colonia“ gesungen

Doch das ging jetzt nach hinten los: Die Gema will nun Geld dafür haben

Etwa 7000 Euro müssen die Musiker nun blechen

Die Höhner interessiert das Geld offenbar weniger. Sänger Henning Krautmacher hat vielmehr eine Idee für eine Höhner-Version eines Metallica-Hits: Er denke da an „Alles andere zählt nit“, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte – das sei die kölsche Übersetzung von „Nothing Else Matters“. Er könne sich vorstellen, den Metallica-Hit für die Höhner-Classic-Konzerte im August umzuschreiben. „Da es von dem Song ohnehin schon eine klassische Version gibt, würde das gut passen.“

Metallica, eigentlich bekannt für harte Riffs, aggressive Schlagzeugklänge und dröhnenden Sound, hatten „Viva Colonia“ am Donnerstagabend für rund 50.000 Fans vertont, kleine deutsche Gesangseinlage inklusive.

Metallica covern die Höhner – Videos wurden der Band geschickt

In sozialen Netzwerken machte dann ein Video von dem Auftritt im Kölner Rheinenergie-Stadion die Runde. Darauf zu sehen: Gitarrist Kirk Hammett und Robert Trujillo, die den kölschen Klassiker „Viva Colonia“ anstimmen. Zwischen dem harten Gitarren-Sound ist auch zu hören, wie Hammett zu dem Karnevalssong singt.

Nach dem Konzert hätten mehrere Musiker-Kollegen, die im Kölner Stadion dabei waren, ihm und den anderen Höhner-Mitgliedern Videoclips von der Metallica-Darbietung geschickt. „Das ist natürlich ein Ritterschlag für uns“, meinte Krautmacher. „Ich finde das höchst erfreulich-amüsant.“

Metallica seien ja auch ein Risiko eingegangen, indem sie diesen Song spielten: „Es hätte ja auch sein können, dass das Publikum das gar nicht gut findet. Aber in Köln funktioniert sowas eben.“

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Und tatsächlich: Das Publikum stimmte schnell ein und sang mit. Der Kommentar des Fans, der das Video auf Facebook postete: „UNFASSBAR“. „Viva Colonia“ wurde im Jahr 2003 veröffentlicht. Seitdem feiert das Stück europaweit Erfolge und wurde beispielsweise auf Niederländisch und Polnisch veröffentlicht. Vor allem niederländische Sportfans singen den Song immer wieder mit eigenen Texten.

Wie die „Rheinische Post“ berichtet, performte die Band den kölschen Klassiker zwischen bekannten Metallica-Songs wie „Enter Sandman“, „One“ und „Master of Puppets“.

Metallica: Nach „Viva Colonia“ in Köln treten sie noch in Berlin auf

Dass Metallica auch textlich enge Verbindungen zu deutscher Musik pflegen, war so bis jetzt noch nicht bekannt. Allerdings gibt es durchaus musikalische Parallelen. So erzählte Kirk Hammett 2016 im Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen“, dass ihn Musik der deutschen Acts UFO (mit Michael Schenker) und die Scorpions inspiriert hätten.

Metallica ist aktuell auf der „World Wired Tour 2019“ in Europa unterwegs. Dabei kommt Metallica für insgesamt vier Konzerte nach Deutschland. Am 6. Juli spielen die Metall-Legenden in Berlin im Olympia-Stadion und am 23. und 25. August in München bzw. Mannheim. Ob die Band sich dann schon mal Städte-Hymnen wie „Berliner Luft“ oder „Skandal im Sperrbezirk“ zurechtlegen?

Für Aufsehen sorgte Metallica zuletzt mit einem Geschäft, das nicht direkt mit Musik zu tun hat: Die Band Metallica brachte ihr eigenes Bier auf den Markt. (ac)