Berlin. Eine Bauchlandung, eine extravagante Frisur und Glanz mit Emotionen: Die zweite Show von Let’s dance hatte einiges zu bieten.
Hätte Oliver Pocher in der „Kennenlernen“-Folge der 12. Staffel von Let’s dance das Direktticket gewonnen, wäre er am Freitagabend sackhüpfend über das Parkett geschlittert. Mit dem Direktticket wurde es nichts, die Performance, die der Comedian bei der zweiten Folge der RTL-Tanzshow hinlegte, hatte dennoch die Grazilität des Sackhüpfens.
Dem Publikum und auch der Jury war es egal: Oliver Pocher ist auch in der nächsten Woche dabei. Das verdankte er vor allem seiner nicht zu beneidenden Tanzpartnerin Christina Luft, aus deren Namen Pocher den gemeinsamen Teamnamen „Po-Luft“ kreierte. Ein Abend mit Provokationen, Extravaganz und einem nicht ganz so traurigen Abschied.
Dieser Promi ist bei „Let’s Dance“ nicht mehr dabei:
GZSZ-Schauspieler Jan Hartmann und Renata Lusin müssen ihre Koffer packen. Der Abschied fällt dahingehend leicht, weil die Entscheidung zwischen ihnen und Sabrina Mockenhaupt, Spitzname „Mocki“, und Erich Klann fiel.
Zugegeben: Tänzerisch war die Leistung von Langstreckenläuferin „Mocki“ dürftig. Aber ihre herrlich direkte Art im Siegener Dialekt macht einfach Spaß. Ihren Tanzpartner Erich Klann bezeichnete sie aufgrund der Partnerwahl als „arme Sau“, nach ihren Zehn-Punkte-Auftritt stellte sie trocken fest: „Ja, mehr war das auch nicht wert.“ Für den dreifachen „Let’s-Dance“-Sieger Erich Klann ist die Olympiateilnehmerin eine richtige Herausforderung. Schön, dass er sich dieser Aufgabe weiterhin
widmen kann.
Die Tänze des Abends:
Nach der ersten regulären Folge ist es noch zu früh für Prognosen über den Ausgang von „Let’s Dance“. Dass aber der gehörlose Schauspieler Benjamin Piwko mit Isabel Evardsson viel mehr als eine Wohlfühlgeschichte im RTL-Programm ist, zeigte das Paar eindrucksvoll. Ohne Druck, da sie mit dem Direktticket für die nächste Runde qualifiziert waren, blühten sie erneut auf. Mehr noch als die emotionale Geschichte hinter dem im Kindesalter durch einen Virus ertaubten Piwko sorgte die tänzerische Darbietung für Glanz auf dem Parkett.
„Let’s Dance“- Das sind die Kandidaten
Getoppt wurde die Vorstellung aber von einem Quickstep der Schlagersängerin Ella Endlich mit Valentin Lusin. 25 Punkte heimste das Paar ein. Selbst Dauernörgler Llambi erkannte an: „Es war wunderbar, raffiniert, sexy.“
Die Trainerin des Abends:
Als 2,03-Meter-Handball-Hüne Pascal „Pommes“ Hens Ekaterina Leonova als Tanzpartnerin zugelost bekommen hatte, habe er sich gedacht: „Jetzt bin ich am Arsch.“ Die 31-jährige Russin, die Hens nur noch „General“ nennt, kritisiert und mäkelt permanent an dem Handball-Weltmeister von 2007 herum – mit Erfolg.
Der Wiener Walzer von Hens und Leonova war klasse – und das, obwohl zunächst das Eingangstor klemmte und Hens verloren auf dem Parkett herumstand. Als es aber losging, bewegte sich das Paar trotz des Größenunterschieds grazil. Ekaterina Leonova ist anzusehen, dass sie den dritten Titelgewinn in Folge eintüten möchte. In den letzten beiden Staffeln gewann sie an der Seite von Gil Ofarim und Ingolf Lück.
Die Provokation des Abends: Oliver Pocher imitiert Pietro Lombardi
Wenn es um Provokationen geht, ist Oli Pocher meist nicht fern. Für seinen Auftritt hatte er Pietro Lombardis Song „Phänomenal“ ausgewählt. „Das, was Pietro im Kopf hat, werde ich tänzerisch umsetzen“, teilte Pocher gegen den Sänger aus. Das sah dann so aus: Im Training nietete er Christina Luft rustikal um, um sich in einer anderen Szenen ihren Ellbogen im Gesicht einzufangen.
Im Studio wartete Pocher mit einem Badering in Einhornform auf und zappelte umher. Als Juror Joachim Llambi von ihm forderte, dass es auch „untenherum stimmen“ müsse, kam die Antwort von Pocher prompt: „Ja, da stimmt’s“.
So lief die Auftaktshow von „Let’s Dance“: Oliver Pocher will zum Absprecken auf die Tanzfläche
Das extravaganteste Outfit:
Auch beim Outfit stach Oli Pocher hervor und provozierte mit derselben Balenciaga-Lammfell-Jacke, mit der am Dienstag DFB-Nationalspieler Leory Sané vor dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Serbien (1:1) für Aufregung gesorgt hatte. Gegen Jorge González hatte Pocher aber keine Chance.
Der Catwalk-Trainer trug nicht nur die mit Abstand höchsten Absätze, sondern hatte seine Haare zu einem langen Zopf gebunden und daran bunte Stäbchen befestigt, die an Kabelbinder oder Strohhalme erinnerten. Das war selbst für Paradiesvogel Gonzáles extravagant.
Der Ausrutscher des Abends:
Den Ausrutscher des Abends leistete sich ausgerechnet ein professioneller Tänzer: Robert Beitsch, Tanzpartner von GZSZ-Schauspielerin Ulrike Frank, war beim Quickstep zu „Good Morning“ wohl noch nicht ganz wach, rutschte aus und stürzte – oder wie Llambi es formulierte, legte sich „auf den Pinsel“. Der Ausrutscher blieb ohne Folgen, das Duo ist eine Runde weiter.