Berlin. Viva prägte in den 90ern als deutsche MTV-Konkurrenz die Musikkultur und brachte Talente hervor. Wir blicken mit dem Gründer zurück.

„Viva forever“ hieß die letzte Sendung am Silvestermorgen – doch von „für immer“ kann keine Rede sein, höchstens im Herzen. Denn um 14 Uhr wurde am 31. Dezember der Sender Viva abgeschaltet.

Der wichtigste deutsche Musikkanal, der in den 90er-Jahren Moderatoren wie Stefan Raab und Heike Makatsch zu Stars machte und zuletzt von Studios in Friedrichshain aus sendete, ist nach 25 Jahren Fernseh-Geschichte.

Gegründet wurde er am 1. Dezember 1993 von dem Medienmanager Dieter Gorny. Wir sprachen mit dem 65-Jährigen über seine Erinnerungen, über alte und neue Medien.

„Eine spannende Zeit war das“, sagt Gorny und ist sofort wieder Feuer und Flamme, wenn er zurückdenkt an die Anfangszeit von Viva, das im Selbstverständnis als „Jugend- und Musiksender für Pop und Fun“ gestartet war. Was natürlich aufregender klingt als die eigentliche Abkürzung, nämlich Videoverwertungsanstalt.

Eine spannende Zeit sei es gewesen, weil „wir den Kampf gegen den Giganten MTV aufgenommen haben, weil es die goldenen zehn Jahre des Privatrundfunks waren, weil …“.

Das machen die VIVA-Moderatoren heute

Er war von Anfang an bei VIVA dabei: Nils Bokelberg moderierte von 1993 bis 1996 beim ersten deutschen Musiksender.
Er war von Anfang an bei VIVA dabei: Nils Bokelberg moderierte von 1993 bis 1996 beim ersten deutschen Musiksender. © imago stock&people | imago stock&people
Heute ist Nils Bokelberg Blogger, Autor und Lehrbeauftragter für Medienethik an der Berliner Hochschule der populären Künste. Im Herbst 2016 erschien sein drittes Buch „Tristesse Renesse“.
Heute ist Nils Bokelberg Blogger, Autor und Lehrbeauftragter für Medienethik an der Berliner Hochschule der populären Künste. Im Herbst 2016 erschien sein drittes Buch „Tristesse Renesse“. © imago/Future Image | imago stock&people
Heike Makatsch war die erste VJane bei VIVA. Sie moderierte unter anderem die Sendung „Interaktiv“.
Heike Makatsch war die erste VJane bei VIVA. Sie moderierte unter anderem die Sendung „Interaktiv“. © imago stock&people | imago stock&people
Seitdem feierte sie Erfolge als Schauspielerin. Ihre Karriere auf der Leinwand startete sie 1996 mit dem Film „Männerpension“ von Detlev Buck. Im selben Jahr lernte sie James-Bond-Darsteller Daniel Craig kennen, mit dem sie bis 2004 liiert war.
Seitdem feierte sie Erfolge als Schauspielerin. Ihre Karriere auf der Leinwand startete sie 1996 mit dem Film „Männerpension“ von Detlev Buck. Im selben Jahr lernte sie James-Bond-Darsteller Daniel Craig kennen, mit dem sie bis 2004 liiert war. © Universal Pictures Germany | Universal Pictures Germany
Klaas Heuer-Umlauf und Gülcan Kamps – damals noch Karahanci – als Viva-Moderations-Duo 2004. Klaas war von 2004 bis 2009 bei dem Musiksender, Gülcan von 2003 bis 2010.
Klaas Heuer-Umlauf und Gülcan Kamps – damals noch Karahanci – als Viva-Moderations-Duo 2004. Klaas war von 2004 bis 2009 bei dem Musiksender, Gülcan von 2003 bis 2010. © picture alliance / Eventpress | dpa Picture-Alliance / Eventpress Herrmann
An die Seite von Klaas ist mittlerweile Kollege und Ex-MTV-Moderator Joko Winterscheidt getreten. Mit ProSieben-Shows wie „Circus HalliGalli“ und „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ haben sie sich einen Namen gemacht, bis heute moderieren sie gemeinsam Show-Formate. Und auch solo ist Klaas unterwegs. Im März 2018 lief die erste Sendung seiner eigenen Late-Night-Show auf ProSieben.
An die Seite von Klaas ist mittlerweile Kollege und Ex-MTV-Moderator Joko Winterscheidt getreten. Mit ProSieben-Shows wie „Circus HalliGalli“ und „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ haben sie sich einen Namen gemacht, bis heute moderieren sie gemeinsam Show-Formate. Und auch solo ist Klaas unterwegs. Im März 2018 lief die erste Sendung seiner eigenen Late-Night-Show auf ProSieben. © imago/Chris Emil Janßen | Chris Emil Janssen
Außerdem steht Klaas, der Vater einer Tochter ist, als Sänger seiner Band Gloria auf der Bühne. Diese Aufnahme entstand im Februar 2018.
Außerdem steht Klaas, der Vater einer Tochter ist, als Sänger seiner Band Gloria auf der Bühne. Diese Aufnahme entstand im Februar 2018. © picture alliance / Eventpress Ho | dpa Picture-Alliance / Eventpress Hoensch
Von den Zeugen Jehovas zum Musiksender: Oliver Pocher startete seine TV-Karriere bei VIVA. 1999 wurde er in einer Fernsehsendung von Hans Meiser entdeckt und für eine einwöchige Gastmoderation der Viva-Show „Interaktiv“ ausgewählt. Pocher überzeugte die Produzenten und blieb beim Sender. 2002 bekam er sogar seine eigene Sendung „Alles Pocher, … oder was?“. 2003 wechselte er zu ProSieben.
Von den Zeugen Jehovas zum Musiksender: Oliver Pocher startete seine TV-Karriere bei VIVA. 1999 wurde er in einer Fernsehsendung von Hans Meiser entdeckt und für eine einwöchige Gastmoderation der Viva-Show „Interaktiv“ ausgewählt. Pocher überzeugte die Produzenten und blieb beim Sender. 2002 bekam er sogar seine eigene Sendung „Alles Pocher, … oder was?“. 2003 wechselte er zu ProSieben. © imago stock&people | teutopress
Danach startete Pocher durch. Er spielte in der ARD-Serie „Sternenfänger“, bekam eine gemeinsame Show mit Harald Schmidt und trat in diversen Comedy-Shows auf. Immer wieder versucht er sich in anderen TV-Formaten, moderierte etwa fünf Jahre lang „5 gegen Jauch“. Mit Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden hat Oliver Pocher drei Kinder. Derzeit ist er mit Model Amira Aly liiert.
Danach startete Pocher durch. Er spielte in der ARD-Serie „Sternenfänger“, bekam eine gemeinsame Show mit Harald Schmidt und trat in diversen Comedy-Shows auf. Immer wieder versucht er sich in anderen TV-Formaten, moderierte etwa fünf Jahre lang „5 gegen Jauch“. Mit Ex-Frau Sandy Meyer-Wölden hat Oliver Pocher drei Kinder. Derzeit ist er mit Model Amira Aly liiert. © imago/APress | imago stock&people
Kaum ein Moderator blieb so lange bei VIVA wie er: Mola Adebisi moderierte von 1993 bis 2004 für den Sender, unter anderem „Interaktiv“ und diverse Chartsendungen. Sein Spitzname dort: Käpt’n Mola.
Kaum ein Moderator blieb so lange bei VIVA wie er: Mola Adebisi moderierte von 1993 bis 2004 für den Sender, unter anderem „Interaktiv“ und diverse Chartsendungen. Sein Spitzname dort: Käpt’n Mola. © imago stock&people | imago stock&people
Nach seiner Zeit im Musik-TV machte er einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre, spielte in verschiedenen Fernsehfilmen und gründete eine Produktionsfirma. Doch so richtig erfolgreich war Adebisi, der im niedersächsischen Uelzen geboren wurde, nicht mehr.
Nach seiner Zeit im Musik-TV machte er einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre, spielte in verschiedenen Fernsehfilmen und gründete eine Produktionsfirma. Doch so richtig erfolgreich war Adebisi, der im niedersächsischen Uelzen geboren wurde, nicht mehr. © imago | Future Image
Nur noch mit Reality-TV-Auftritten fiel Adebisi auf – 2013 beim Promiboxen, 2014 im RTL-Dschungelcamp, 2017 bei der Prosieben Völkerball Meisterschaft.
Nur noch mit Reality-TV-Auftritten fiel Adebisi auf – 2013 beim Promiboxen, 2014 im RTL-Dschungelcamp, 2017 bei der Prosieben Völkerball Meisterschaft. © imago | Future Image
Die roten Haare sind ihr Markenzeichen – damals noch etwas schriller als heute. Enie van de Meiklokjes stand von 1996 bis 2000 für VIVA vor der Kamera.
Die roten Haare sind ihr Markenzeichen – damals noch etwas schriller als heute. Enie van de Meiklokjes stand von 1996 bis 2000 für VIVA vor der Kamera. © imago stock&people | imago stock&people
Heute ist Doreen Grochowski, wie Enie mit bürgerlichem Namen heißt, immer noch im Fernsehen präsent. Vor allem als Koch- und Backexpertin hat sie sich in den letzten Jahren hervorgetan. Im Juni 2017 wurde sie mit 42 Jahren Mutter von Zwillingen.
Heute ist Doreen Grochowski, wie Enie mit bürgerlichem Namen heißt, immer noch im Fernsehen präsent. Vor allem als Koch- und Backexpertin hat sie sich in den letzten Jahren hervorgetan. Im Juni 2017 wurde sie mit 42 Jahren Mutter von Zwillingen. © imago/APress | imago stock&people
Auch Deutschlands bekanntester Entertainer war einmal bei VIVA. Stefan Raab moderierte von 1993 bis 1998 die Show „Vivasion“ und ein Jahr lang „Ma’ kuck’n“.
Auch Deutschlands bekanntester Entertainer war einmal bei VIVA. Stefan Raab moderierte von 1993 bis 1998 die Show „Vivasion“ und ein Jahr lang „Ma’ kuck’n“. © imago/BRIGANI-ART | imago stock&people
Danach ging es zu ProSieben. Bis 2015 moderierte er „TV Total“, verabschiedete sich dann weitestgehend aus dem Rampenlicht. Schnell war klar, Raab ist ein Alleskönner. Er ist der Erfinder von Shows wie „Wok-WM“, „Schlag den Raab“, „TV Total Turmspringen“ und dem „Bundesvision Song Contest“. 2018 feierte er sein Comeback – auf der Bühne in Köln, ohne Fernsehkameras.
Danach ging es zu ProSieben. Bis 2015 moderierte er „TV Total“, verabschiedete sich dann weitestgehend aus dem Rampenlicht. Schnell war klar, Raab ist ein Alleskönner. Er ist der Erfinder von Shows wie „Wok-WM“, „Schlag den Raab“, „TV Total Turmspringen“ und dem „Bundesvision Song Contest“. 2018 feierte er sein Comeback – auf der Bühne in Köln, ohne Fernsehkameras. © imago/teutopress | imago stock&people
Und auch musikalisch hat Raab einiges drauf. Er produzierte Songs wie „Maschen-Draht-Zaun“, „Hier kommt die Maus“ oder „Wadde hadde dudde da“ – mit dem er 2000 am „Eurovision Song Contest“ mitmachte.
Und auch musikalisch hat Raab einiges drauf. Er produzierte Songs wie „Maschen-Draht-Zaun“, „Hier kommt die Maus“ oder „Wadde hadde dudde da“ – mit dem er 2000 am „Eurovision Song Contest“ mitmachte. © REUTERS | REUTERS / Peter Mueller
Nova Meierhenrich übernahm 2005 die Lifestylemoderation für Viva und war mit der Sendung „Liebe, Sex und Videos“ auf dem Sender.
Nova Meierhenrich übernahm 2005 die Lifestylemoderation für Viva und war mit der Sendung „Liebe, Sex und Videos“ auf dem Sender. © imago stock&people | imago stock&people
Die heute 43-jährige Meierhenrich moderiert mit Nina Bott und Amiaz Habtu das Vox-Magazin „Prominent“. 2018 erschien ihr Buch „Wenn Liebe nicht reicht“ über das Leben mit ihrem depressiven Vater.
Die heute 43-jährige Meierhenrich moderiert mit Nina Bott und Amiaz Habtu das Vox-Magazin „Prominent“. 2018 erschien ihr Buch „Wenn Liebe nicht reicht“ über das Leben mit ihrem depressiven Vater. © dpa | Britta Pedersen
1998 setzte Tobi Schlegl noch voll auf den Punk-Look. Er moderierte bei VIVA unter anderem „Interaktiv“, später bei ProSieben „Absolut Schlegl“.
1998 setzte Tobi Schlegl noch voll auf den Punk-Look. Er moderierte bei VIVA unter anderem „Interaktiv“, später bei ProSieben „Absolut Schlegl“. © imago stock&people | imago stock&people
Schlegl wechselte Ende der 2000er zu den Öffentlich-Rechtlichen, wo er etwa das Satiremagazin „extra 3“ und die Kultursendung „aspekte“ moderierte. Auch für den Radiosender 1Live war Schlegl aktiv. Im Sommer 2016 gab er bekannt, dass er zum Notfallsanitäter umschulen wolle, um etwas „gesellschaftlich Relevantes“ zu machen. Gelegentlich ist er weiter in Beiträgen von „extra 3“ zu sehen.
Schlegl wechselte Ende der 2000er zu den Öffentlich-Rechtlichen, wo er etwa das Satiremagazin „extra 3“ und die Kultursendung „aspekte“ moderierte. Auch für den Radiosender 1Live war Schlegl aktiv. Im Sommer 2016 gab er bekannt, dass er zum Notfallsanitäter umschulen wolle, um etwas „gesellschaftlich Relevantes“ zu machen. Gelegentlich ist er weiter in Beiträgen von „extra 3“ zu sehen. © imago/Hoffmann | imago stock&people
Das Enfant terrible: Niels Ruf schockierte von 1998 bis 2001 mit seiner Show „Kamikaze“, die bei VIVA II lief, die Republik. Wegen seiner provokanten Monologe und Ansagen wurde er „Skandal-Moderator“ bezeichnet.
Das Enfant terrible: Niels Ruf schockierte von 1998 bis 2001 mit seiner Show „Kamikaze“, die bei VIVA II lief, die Republik. Wegen seiner provokanten Monologe und Ansagen wurde er „Skandal-Moderator“ bezeichnet. © imago stock&people | imago stock&people
Nach einem kurzen Abstecher zu RTL II ging es für Ruf zum Spartensender Sat.1 Comedy. Von 2006 bis 2008 flimmerte die „Niels Ruf Show“ über den Bildschirm. Ein Journalist beschrieb die Sendung einmal so: Sexistische Witze sind Dreh- und Angelpunkt der Sendung. Auch nach dem Aus der Show fiel Ruf vor allem wegen geschmackloser Äußerungen in der Öffentlichkeit auf.
Nach einem kurzen Abstecher zu RTL II ging es für Ruf zum Spartensender Sat.1 Comedy. Von 2006 bis 2008 flimmerte die „Niels Ruf Show“ über den Bildschirm. Ein Journalist beschrieb die Sendung einmal so: Sexistische Witze sind Dreh- und Angelpunkt der Sendung. Auch nach dem Aus der Show fiel Ruf vor allem wegen geschmackloser Äußerungen in der Öffentlichkeit auf. © imago/Russel Price | imago stock&people
Im März 2016 versucht Niels Ruf dann nochmal sein Glück als Promi-Tänzer bei „Let’s Dance“. Bereits in der zweiten Runde schied er aber schon aus. Heute setzt er bei Twitter fort, was im Fernsehen begann – seine Tweets sind regelmäßig weit entfernt von jedem guten Geschmack.
Im März 2016 versucht Niels Ruf dann nochmal sein Glück als Promi-Tänzer bei „Let’s Dance“. Bereits in der zweiten Runde schied er aber schon aus. Heute setzt er bei Twitter fort, was im Fernsehen begann – seine Tweets sind regelmäßig weit entfernt von jedem guten Geschmack. © imago/APress | imago stock&people
Daisy Dee moderierte von 1996 bis 2004 die Sendung „Club Rotation“. Wöchentlich gab es Dance, Elektro und House.
Daisy Dee moderierte von 1996 bis 2004 die Sendung „Club Rotation“. Wöchentlich gab es Dance, Elektro und House. © imago stock&people | imago stock&people
Daisy Rollocks – so ihr eigentlicher Name – moderierte nach ihrer VIVA-Karriere bei verschiedenen Radiosendern wie Joiz Germany, singt und ist als Schauspielerin zu sehen. Laut Instagram tourt sie mit ihrer Band Technotronic.
Daisy Rollocks – so ihr eigentlicher Name – moderierte nach ihrer VIVA-Karriere bei verschiedenen Radiosendern wie Joiz Germany, singt und ist als Schauspielerin zu sehen. Laut Instagram tourt sie mit ihrer Band Technotronic. © Getty Images | Sascha Steinbach
Nadine Krüger führte in den Jahren 1997 bis 1999 unter anderem durch VIVA-Sendungen wie „Interaktiv“.
Nadine Krüger führte in den Jahren 1997 bis 1999 unter anderem durch VIVA-Sendungen wie „Interaktiv“. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Erwin Elsner
Seit 2009 moderiert die Mutter eines Sohnes durch das ZDF-Vormittagsmagazin „Volle Kanne“.
Seit 2009 moderiert die Mutter eines Sohnes durch das ZDF-Vormittagsmagazin „Volle Kanne“. © imago | T-F-Foto
Aleksandra Bechtel gehört zu den VIVA-Gesichtern der ersten Stunde. Sie moderierte unter anderem die Sendungen „Was geht ab“ und „Interaktiv“.
Aleksandra Bechtel gehört zu den VIVA-Gesichtern der ersten Stunde. Sie moderierte unter anderem die Sendungen „Was geht ab“ und „Interaktiv“. © imago stock&people | imago stock&people
Im Anschluss an ihre VIVA-Karriere moderierte sie von 1997 bis 1998 gemeinsam mit Kollege Matthias Opdenhövel die Sendung „Bitte lächeln“ auf RTL 2.
Im Anschluss an ihre VIVA-Karriere moderierte sie von 1997 bis 1998 gemeinsam mit Kollege Matthias Opdenhövel die Sendung „Bitte lächeln“ auf RTL 2. © imago | teutopress
Danach startete sie als „Big Brother“-Moderatorin durch.
Danach startete sie als „Big Brother“-Moderatorin durch. © imago/Horst Galuschka | imago stock&people
Aleksandra Bechtel lebt mit ihren zwei Söhnen und dem Ehemann in Köln.
Aleksandra Bechtel lebt mit ihren zwei Söhnen und dem Ehemann in Köln. © imago/APress | imago stock&people
Matthias Opdenhövel war von 1994 bis 1997 als Moderator und Redakteur bei VIVA dabei. Nach der gemeinsamen Sendung mit Aleksandra Bechtel , folgten ...
Matthias Opdenhövel war von 1994 bis 1997 als Moderator und Redakteur bei VIVA dabei. Nach der gemeinsamen Sendung mit Aleksandra Bechtel , folgten ... © imago | teutopress
... weitere erfolgreiche Unterhaltungsformate wie „Hast Du Töne?“ und „Opdenhövels Countdown“. Als Stefan Raabs Allzweck-Eventmoderator war Opdenhövel in „Schlag den Raab“, der „Wok WM“ oder „TV Total Turmspringen“ zu sehen.
... weitere erfolgreiche Unterhaltungsformate wie „Hast Du Töne?“ und „Opdenhövels Countdown“. Als Stefan Raabs Allzweck-Eventmoderator war Opdenhövel in „Schlag den Raab“, der „Wok WM“ oder „TV Total Turmspringen“ zu sehen. © imago stock&people | imago stock&people
Im Radio und Fernsehen ist er regelmäßig als Sportmoderator unterwegs. Außerdem  präsentierte der zweifache Familienvater für den Kölner Privatsender RTL  die Show „The Big Bounce“.
Im Radio und Fernsehen ist er regelmäßig als Sportmoderator unterwegs. Außerdem präsentierte der zweifache Familienvater für den Kölner Privatsender RTL die Show „The Big Bounce“. © dpa | Angelika Warmuth
Minh-Khai Phan-Thi begeisterte bis 1999 das Publikum mit Shows wie „Interaktiv“, „Manhattan World Tour“ und „Minh-Khai & Friends“.
Minh-Khai Phan-Thi begeisterte bis 1999 das Publikum mit Shows wie „Interaktiv“, „Manhattan World Tour“ und „Minh-Khai & Friends“. © imago stock&people | imago stock&people
Danach wechselte sie ins Schauspielfach. Im „Tatort“, „Polizeiruf 110“ und  „Notruf Hafenkante“ spielte sie mit. In der ZDF-Serie „Nachtschicht“ war sie an der Seite von Christoph Letkowski, Barbara Auer und Armin Rohde zu sehen.
Danach wechselte sie ins Schauspielfach. Im „Tatort“, „Polizeiruf 110“ und „Notruf Hafenkante“ spielte sie mit. In der ZDF-Serie „Nachtschicht“ war sie an der Seite von Christoph Letkowski, Barbara Auer und Armin Rohde zu sehen. © ZDF | ZDF/Hannes Hubach
Die Engländerin Charlotte Elisabeth Grace Roche war in den 90er Jahren das Aushängeschild von VIVA II, wo sie „Fast Forward“ moderierte. Nach der Zeit beim Musiksender war Charlotte Roche bei Arte, ProSieben, 3Sat oder in der ARD unterwegs. Mit Jan Böhmermann begrüßte sie in der Talkshow „Roche & Böhmermann“ 16 Folgen lang prominente Gäste.
Die Engländerin Charlotte Elisabeth Grace Roche war in den 90er Jahren das Aushängeschild von VIVA II, wo sie „Fast Forward“ moderierte. Nach der Zeit beim Musiksender war Charlotte Roche bei Arte, ProSieben, 3Sat oder in der ARD unterwegs. Mit Jan Böhmermann begrüßte sie in der Talkshow „Roche & Böhmermann“ 16 Folgen lang prominente Gäste. © imago stock&people | imago stock&people
Vor allem als Schriftstellerin konnte Charlotte Roche große Erfolge feiern. 2008 erschien ihr Roman „Feuchtgebiete“, 2011 folgte „Schoßgebete“, 2015 „Mädchen für alles“.
Vor allem als Schriftstellerin konnte Charlotte Roche große Erfolge feiern. 2008 erschien ihr Roman „Feuchtgebiete“, 2011 folgte „Schoßgebete“, 2015 „Mädchen für alles“. © imago/STAR-MEDIA | imago stock&people
Tyron Ricketts war mit dem Magazin „Word Cup“ für Rap- und Hip-Hop bei VIVA zuständig. Nach der Moderatorenzeit wurde er Schauspieler. 2006 bis 2009 gehörte er als Kriminalkommissar Patrick Diego Grimm zum Ermittlerteam der ZDF-Serie SOKO Leipzig.
Tyron Ricketts war mit dem Magazin „Word Cup“ für Rap- und Hip-Hop bei VIVA zuständig. Nach der Moderatorenzeit wurde er Schauspieler. 2006 bis 2009 gehörte er als Kriminalkommissar Patrick Diego Grimm zum Ermittlerteam der ZDF-Serie SOKO Leipzig. © imago stock&people | imago stock&people
2012 wanderte Ricketts aus. Mittlerweile lebt er als Schauspieler und Sänger in New York.
2012 wanderte Ricketts aus. Mittlerweile lebt er als Schauspieler und Sänger in New York. © imago/Future Image | imago stock&people
Markus Kavka fing als Redakteur beim Magazin „Metal Hammer“ an. Als er zu VIVA wechselte, bekam er die Spartensendung „Metalla“, später die Sendung „Wah²“. 2000 ging es dann zum Konkurrenten MTV Germany.
Markus Kavka fing als Redakteur beim Magazin „Metal Hammer“ an. Als er zu VIVA wechselte, bekam er die Spartensendung „Metalla“, später die Sendung „Wah²“. 2000 ging es dann zum Konkurrenten MTV Germany. © imago stock&people | imago stock&people
Neben seiner Show „MTV News“ moderierte Kavka Musik-Events und berichtete von Festivals.
Neben seiner Show „MTV News“ moderierte Kavka Musik-Events und berichtete von Festivals. © imago | Stefan M Prager
Nach dem Aus von MTV war Kavka auch für Sender wie das ZDF, Kabel eins oder den RBB aktiv. Auf Deluxe Music hat er das Format „Kavka Deluxe“. Er ist nebenbei noch DJ und Buchautor.
Nach dem Aus von MTV war Kavka auch für Sender wie das ZDF, Kabel eins oder den RBB aktiv. Auf Deluxe Music hat er das Format „Kavka Deluxe“. Er ist nebenbei noch DJ und Buchautor. © BM | imago
Bekannt wurde er mit seiner Frisur. Von 1997 bis 2001 arbeitete Frank Lämmermann für VIVA und bespaßte die Zuschauer mit der Show „Lämmermann Live“.
Bekannt wurde er mit seiner Frisur. Von 1997 bis 2001 arbeitete Frank Lämmermann für VIVA und bespaßte die Zuschauer mit der Show „Lämmermann Live“. © imago stock&people | imago stock&people
Danach wurde es ruhig um den Comedian. 2005 gab es noch eine Show mit ihm bei 9Live, doch „Lämmermanns Keller“ wurde schnell eingestellt.
Danach wurde es ruhig um den Comedian. 2005 gab es noch eine Show mit ihm bei 9Live, doch „Lämmermanns Keller“ wurde schnell eingestellt. © imago stock&people | imago stock&people
Besser lief es da für Sarah Kuttner. Von 2001 bis 2004 moderierte die Berlinerin bei VIVA „Interaktiv“und andere Chartshows, später war sie in der ARD und 3sat zu sehen. Bei ZDFneo bekam sie eigene Shows – „Bambule“ und „Kuttner plus Zwei“.
Besser lief es da für Sarah Kuttner. Von 2001 bis 2004 moderierte die Berlinerin bei VIVA „Interaktiv“und andere Chartshows, später war sie in der ARD und 3sat zu sehen. Bei ZDFneo bekam sie eigene Shows – „Bambule“ und „Kuttner plus Zwei“. © imago | teutopress
Auch als Autorin ist Kuttner unterwegs. Sie schrieb die Romane „Mängelexemplar“, „Wachstumsschmerz“ und „180° Meer“. 2019 erscheint „Kurt“.
Auch als Autorin ist Kuttner unterwegs. Sie schrieb die Romane „Mängelexemplar“, „Wachstumsschmerz“ und „180° Meer“. 2019 erscheint „Kurt“. © imago/VIADATA | imago stock&people
Noch ein VIVA-Gesicht: Milka Loff Fernandes war von 1999 bis 2004 bei dem Musiksender und in Sendungen wie „Interaktiv“, „Was geht ab?“, „Film ab“ zu sehen. Seit 2017 moderiert Milka die Sendung „Naked Attraction“ bei RTL II.
Noch ein VIVA-Gesicht: Milka Loff Fernandes war von 1999 bis 2004 bei dem Musiksender und in Sendungen wie „Interaktiv“, „Was geht ab?“, „Film ab“ zu sehen. Seit 2017 moderiert Milka die Sendung „Naked Attraction“ bei RTL II. © imago stock&people | teutopress
Milka, die Mutter zweier Töchter ist, lebt mit ihrem Mann inzwischen in Nürnberg.
Milka, die Mutter zweier Töchter ist, lebt mit ihrem Mann inzwischen in Nürnberg. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
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Viva als Karrieresprungbrett

Gorny gerät jetzt richtig in Fahrt, so kennt man ihn, immer mit bebendem Einsatz bei der Sache. Also, weiter im Text, weiter mit der Erfolgsgeschichte von Viva und wie sein Erfinder sich diese erklärt: „Es war eine neue Art, Fernsehen zu machen, und auch eine neue Art, Moderatoren karrieretauglich zu präsentieren.“

Dieter Gorny bei einer Preisverleihung in Hamburg im Mai 2015.
Dieter Gorny bei einer Preisverleihung in Hamburg im Mai 2015. © imago/Future Image | imago stock&people

Womit wir bei den Ansagern wären. Gorny: „Die größten Persönlichkeiten waren natürlich Stefan, später einer unserer größten Entertainer, und Heike, die sogar im anspruchsvollen Schauspielfach Fuß fassen konnte.“

Der digitalen Herausforderung nicht gewachsen

Weitere Viva-Gesichter, nicht der Vollständigkeit, sondern der Relevanz als Talentschmiede halber genannt und weil sie für mindestens eine ganze Generation die ersten eigenen Promis wurden, im Schnell­­durchlauf:

Nils Bokelberg, Aleksandra Bechtel, Oliver Pocher, Mola Adebisi, Daniel Hartwig, Gülcan Kamps, Johanna Klum, Milka Fernandes, Matthias Opdenhövel, Janin Reinhardt, Nova Meierhenrich, Palina Rojinski, Jessica Schwarz, Collien Fernandes, Sami Slimani, Minh-Khai Phan-Thi, Klaas Heufer-Umlauf, Sarah Kuttner, Enie van de Meiklokjes, Tobias Schlegl, Markus Kavka, Niels Ruf, Charlotte Roche.

Stefan Raab moderierte bei Viva vor seiner Zeit bei ProSieben.
Stefan Raab moderierte bei Viva vor seiner Zeit bei ProSieben. © T&T | STEFAN MENNE

Warum funktioniert das Konzept nicht mehr, wieso drückt der US-Medienkonzern Viacom nach einem Vierteljahrhundert jetzt den Aus-Knopf für Viva? „Diese Geschichte des Trendfernsehens, des szenetypischen Jugendbewegers, ist in den Neunzigern geschrieben worden“, sagt Gorny.

Diese Art von Bewegtbild sei nicht mehr gefragt, auch MTV sende ja nur noch so vor sich hin. „Es wurde einfach keine vernünftige Antwort auf die digitale Herausforderung gefunden.“

Das Internet kann alles

Dass es online keine adäquate Alternative gibt, sei für die einst immens erfolgreichen Kultmarken MTV und Viva schade, aber: „Alles hat seine Zeit!“ Das Killer-Argument für ein Internet, das eben längst nicht mehr nur Begleitprogramm ist, sondern ein eigenständiges Angebot, liegt laut Gorny in dessen Möglichkeiten:

„Das Netz kann alles. In Echtzeit, interaktiv, wie und wo auch immer – es ist geradezu ein mediales Heilsversprechen für moderne Menschen, im Idealfall sogar sein eigener Sender zu sein.“

Youtube etwa habe diese Offerte abgegeben. Oder Spotify. Und Netflix. Die im übrigens allesamt so spagatfähig gewesen sind, neben dem erfolgreichen Etablieren der technischen Plattform auch zur coolen Marke zu avancieren.

„Warum haben Viva oder MTV so was nicht erfunden?“, klagt und fragt Gorny, um die Antwort gleich zu liefern: „Weil sie aus einem anderen, alten Medium stammen, wo es diese besonderen Freiräume eben nicht gegeben hat.“

Heute kann man für wenig Geld viel Musik hören

Gorny trauert den überholten Videoclip-Programmen also nicht nach, doch die Freude aufs Geschaffene schwingt mit, wenn er sagt: „Wir alle können stolz sein, dass wir dabei gewesen sind.“

Der ehemalige Musiklehrer, einstige Medienmann des Jahres und spätere künstlerische Direktor der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 hat immer noch eine Professur für Kultur- und Medienwissenschaft an der Fachhochschule Düsseldorf inne.

In Dortmund ist er Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für Kreativwirtschaft. Den Chefposten beim Bundesverband der Musikindustrie hat er im vergangenen Jahr abgegeben. Er ist aber weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender der Initiative Musik der Bundesregierung.

Und außerdem ist dieser gewichtige Mann: „Völlig digitalisiert! Ich habe noch nie so viel Musik gehört, noch nie so viele Nischen entdeckt. Überhaupt war doch noch nie eine Zeit so demokratisch wie unsere, in dem man für relativ wenig Geld so selbstbestimmt an so viele Inhalte kommt.“ So leicht kann das Abschiednehmen sein.