Berlin. Bernarda Brunovics Geschichte rührte Publikum und Juroren bei TVOG. Doch zum Weinen brachte Yvonne Catterfeld ein anderer Auftritt.

Und plötzlich war die Erinnerung wieder da. Diese gefühlvolle Stimme, ein toller Song und dazu das begeisterte Publikum. Yvonne Catterfeld, die sonst so toughe Jurorin, ließ sich mitreißen – bis die Tränen flossen. „Ich musste an meinen verstorbenen Freund Roger Cicero denken“, sagte die 38-Jährige mit brüchiger Stimme. Cicero war vor zwei Jahren an einem Schlaganfall gestorben – mit gerade mal 45 Jahren.

Ein Ereignis, das Catterfeld noch immer belastet. Jury-Kollege Michi Beck nahm seine weinende Sitznachbarin in den Arm, tröstete sie.

Was hat Catterfeld emotional so aufgebracht?

Der 25-jährige Gerüstbauer Giuliano De Stefano hatte bei „The Voice of Germany“ am Sonntagabend gerade „A Song For You“ von Donny Hathaway interpretiert – und damit Publikum und Jury begeistert. „Du hast bei mir etwas ausgelöst“, sagte Yvonne Catterfeld.

Und nicht nur bei ihr. Kaum zu glauben, dass De Stefano Musik nur als Hobby betreibt. Der 25-Jährige stand auf der TV-Bühne, als hätte er nie etwas anderes gemacht – dabei war es sein erster großer Auftritt vor Publikum, Gesangsstunden nahm er nur sehr wenige, sagte er. Wenn das stimmt: Chapeau!

Juror Michi Beck muss seine Kollegin Yvonne Catterfeld trösten. Patrick Kelly schaut zu.
Juror Michi Beck muss seine Kollegin Yvonne Catterfeld trösten. Patrick Kelly schaut zu. © ProSieben/SAT.1 | André Kowalski

Auftritte, die im Gedächtnis bleiben

Es war ein Abend der Emotionen bei „The Voice“. Neben Gerüstbauer Giuliano De Stefano, der sich – na klar – dem Team von Catterfeld anschloss, blieb vor allem ein Auftritt im Gedächtnis: der von Bernarda Brunovic. Die 25-jährige Schweizerin ist von Geburt an blind.

Zweifellos ist sie eine der beeindruckendsten Kandidatinnen der achten Staffel von „The Voice“. Nicht nur, weil sie eine tolle Stimme hat. Es sind ihre Geschichte, ihr Mut und ihr Ehrgeiz, die überzeugen.

Die Coaches von „The Voice of Germany“ 2018

Das sind die Coaches der achten Staffel von „The Voice of Germany“ (v.l.n.r.): Smudo, Michi Beck, Yvonne Catterfeld, Mark Forster und Michael Patrick „Paddy“ Kelly. Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Wir stellen sie vor.
Das sind die Coaches der achten Staffel von „The Voice of Germany“ (v.l.n.r.): Smudo, Michi Beck, Yvonne Catterfeld, Mark Forster und Michael Patrick „Paddy“ Kelly. Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Wir stellen sie vor. © SAT.1 | Andre Kowalski
Spätestens seit seinem großen Erfolg mit der Single „Au Revoir“ (2014) ist Mark Forster nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Sein Debüt als Coach bei „The Voice of Germany“ feierte Mark im vergangenen Jahr und landete mit Talent Benedikt direkt auf dem zweiten Platz. In der achten Staffel der Musikshow ist Mark zum zweiten Mal als Coach dabei.
Spätestens seit seinem großen Erfolg mit der Single „Au Revoir“ (2014) ist Mark Forster nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Sein Debüt als Coach bei „The Voice of Germany“ feierte Mark im vergangenen Jahr und landete mit Talent Benedikt direkt auf dem zweiten Platz. In der achten Staffel der Musikshow ist Mark zum zweiten Mal als Coach dabei. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Ich werde in diesem Jahr noch härter kämpfen und kein Talent hergeben“, sagt Forster vor der Show.
„Ich werde in diesem Jahr noch härter kämpfen und kein Talent hergeben“, sagt Forster vor der Show. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Paddy“ Kelly ist neu in der „Voice“-Jury. Bei den „Voice“-Talenten ist ihm eine Sache ganz besonders wichtig: „Für mich ist das technische Können allein nicht entscheidend, sondern ob mich eine Stimme wirklich berührt. Ich suche nach herausragenden Personalities, die mit ihrer Seele singen.“
„Paddy“ Kelly ist neu in der „Voice“-Jury. Bei den „Voice“-Talenten ist ihm eine Sache ganz besonders wichtig: „Für mich ist das technische Können allein nicht entscheidend, sondern ob mich eine Stimme wirklich berührt. Ich suche nach herausragenden Personalities, die mit ihrer Seele singen.“ © SAT.1 | Andre Kowalski
Schon als Kleinkind erlernte Michael Patrick Kelly die ersten Instrumente und das ABC des Songwritings, um dann als Teenager mit seinen Hits plötzlich der Schwarm einer ganzen Generation zu werden. Nach dem Verkauf von über 20 Millionen Alben der „The Kelly Family“ machte er einen radikalen Schritt und ging für sechs Jahre ins Kloster. Seit 2011 steht er als erfolgreicher Solokünstler auf der Bühne.
Schon als Kleinkind erlernte Michael Patrick Kelly die ersten Instrumente und das ABC des Songwritings, um dann als Teenager mit seinen Hits plötzlich der Schwarm einer ganzen Generation zu werden. Nach dem Verkauf von über 20 Millionen Alben der „The Kelly Family“ machte er einen radikalen Schritt und ging für sechs Jahre ins Kloster. Seit 2011 steht er als erfolgreicher Solokünstler auf der Bühne. © imago/BRIGANI-ART | imago stock&people
Zum fünften Mal in Folge nehmen Michi Beck (l.) und Smudo der Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ auf dem Doppelstuhl bei „The Voice of Germany“ Platz, um die besten Stimmen Deutschlands zu coachen.
Zum fünften Mal in Folge nehmen Michi Beck (l.) und Smudo der Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ auf dem Doppelstuhl bei „The Voice of Germany“ Platz, um die besten Stimmen Deutschlands zu coachen. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Neben den Anlagen für Bandbreite, Rhythmusgefühl und Tonsicherheit, muss ein Talent eben das berühmte „besondere Etwas“ mitbringen. Das kann alles Mögliche sein, was eben aus der klassischen „schönen Stimme“ rausfällt“, sagen die beiden Coaches Michi Beck und Smudo. „Wenn wir neugierig werden, ist das immer ein guter Grund zu buzzern.“ Die Namen der beiden stehen hierzulande schon lange für hervorragenden HipHop: Mit ihrer Rap-Formation „Die Fantastischen Vier“ mischen sie seit 1989 den Musikmarkt auf.
„Neben den Anlagen für Bandbreite, Rhythmusgefühl und Tonsicherheit, muss ein Talent eben das berühmte „besondere Etwas“ mitbringen. Das kann alles Mögliche sein, was eben aus der klassischen „schönen Stimme“ rausfällt“, sagen die beiden Coaches Michi Beck und Smudo. „Wenn wir neugierig werden, ist das immer ein guter Grund zu buzzern.“ Die Namen der beiden stehen hierzulande schon lange für hervorragenden HipHop: Mit ihrer Rap-Formation „Die Fantastischen Vier“ mischen sie seit 1989 den Musikmarkt auf. © SAT.1 | Andre Kowalski
Yvonne Catterfeld ist bereits zum dritten Mal Coach bei „The Voice“. „Ich brenne und kämpfe für alle Talente und bin für sie da. Ich bin ein guter Motivator und weiß, welche Schrauben ich drehen muss, um das Potenzial eines jeden zu entfachen.“
Yvonne Catterfeld ist bereits zum dritten Mal Coach bei „The Voice“. „Ich brenne und kämpfe für alle Talente und bin für sie da. Ich bin ein guter Motivator und weiß, welche Schrauben ich drehen muss, um das Potenzial eines jeden zu entfachen.“ © SAT.1 | Andre Kowalski
Bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ überraschte und überzeugte sie Kritiker und Publikum. Für dieses Engagement wurde sie im Jahr 2015 mit einem Bambi ausgezeichnet.
Bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ überraschte und überzeugte sie Kritiker und Publikum. Für dieses Engagement wurde sie im Jahr 2015 mit einem Bambi ausgezeichnet. © Getty Images | Clemens Bilan
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Als junges Mädchen fühlte sie sich ausgeschlossen, ausgegrenzt. 33 Operationen ließ Brunovic über sich ergehen, um endlich sehen zu können – erfolglos. Ein Eingriff führte sogar dazu, dass sie ihr linkes Auge verlor. Dort sitzt jetzt eine Glasprothese. Mit 15 zog Brunovic einen Schlussstrich. „Ich hatte genug von Krankenhäusern, Narkosen, Medikamenten“, sagte sie. „Ich konnte einfach nicht mehr.“

Ihr Motto: Alles ist möglich

Sie akzeptierte sich so, wie sie ist – und schöpfte neue Kraft. „Ich habe gelernt, die Welt mit anderen Sinnen zu sehen“, sagte die Sängerin. Ihr Motto: Alles ist möglich. Und zumindest bei „The Voice“ sind ihr wirklich keine Grenzen gesetzt.

Als Brunovic im roten Kleid und mit Sonnenbrille auf der Bühne stand und „I Heard It Through The Grapevine“ von Marvin Gaye anstimmte, waren Jury und Publikum gleich hin und weg. „Du hast uns mit deinem Auftritt die Augen geöffnet für eine Welt, die nur du siehst“, schwärmte Patrick Kelly hinterher.

Von einem „ganz besonderen Moment“ sprach Mark Forster. Und Yvonne Catterfeld flötete: „Du bist eine bezaubernde Frau mit einer sexy-verführerischen Stimme.“

Klar: Jeder Juror wünscht sich Kandidaten in seinem Team, die gut singen können – und das besondere Extra haben. So wie Bernarda Brunovic. Die 25-Jährige entschied sich schließlich für das Team von Patrick Kelly – sehr zum Leidwesen der anderen Juroren. Denn auch sie wissen: Hier entsteht ein Duo, das es ganz weit bringen könnte in dieser achten Staffel von

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