Oberhausen. Gabi Praschak glaubte, ihr künftiger Mann führt sie aus. Dann ist sie plötzlich bei Günther Jauch und räumt ab – nicht zum ersten Mal.

Gabi Schawohl, die jetzt Gabi Praschak heißt, ist ein Glückskind – und so klingt sie auch am Telefon: aufgeräumt, heiter und blitzgescheit. „Ich habe damit gerechnet, dass die Medien nun anrufen“, sagt die Oberhausenerin im Gespräch mit der WAZ am Samstagmittag.

Ihre Geschichte ist ja auch zu wunderbar – die muss erzählt werden. Dass die 61-Jährige nun einen anderen Namen hat, ist übrigens Teil dieser Geschichte: Sie hat geheiratet – aber zuvor wurde sie vom neuen Ehemann und ihren Töchtern komplett verladen und erlebte einen Junggesellinnen-Abschied, der für sie eine komplette Überraschung war: Sie landete auf dem Quizstuhl bei Günther Jauch in der RTL-Sendung „Wer wird Millionär“ – und räumte gehörig ab.

Eigentlich hatte sie einen Musical-Abend erwartet

Zurück zum Anfang der Geschichte: Eigentlich, so berichtet sie, hatte sie damit gerechnet, dass ihr künftiger Gatte sie vor der Hochzeit zu einem Dinner und Musical-Abend nach Köln ausführt. Er hatte ihr lediglich eine Überraschung angekündigt, sie möge sich für den Abend bitte chic machen. Als sie dann von einer Limousine abgeholt und nach Köln chauffiert wurde, habe sie noch gedacht, dass sich ihr Siggi aber mächtig ins Zeug gelegt hat.

Was sie nicht ahnen konnte: Ihre drei Töchter, die wussten, dass ihre Mama seit 19 Jahren absoluter Fan der Sendung ist und auch bereits mehrfach im Studio-Publikum gesessen hat, hatten sie für das Überraschungs-Special von „Wer wird Millionär“ angemeldet“. Und deshalb bekam sie - in Köln angekommen - eine blickdichte Maske aufgesetzt, wurde ins Studio geführt - und sah sich unvermittelt einem Publikum und Günther Jauch sowie ihren Freunden und Unterstützern gegenüber.

Es folgte eine Riesen-Sause im Studio. „Sie haben alle Bescheid gewusst und dicht gehalten“, wundert sie sich später. „Zu meinen Töchtern sagte ich, wenn ich mal wieder heirate, dann möchte ich auch einen Junggesellinnen-Abschied feiern, aber mit so einer wundervollen Überraschung habe ich nicht natürlich nicht gerechnet“, erzählt die Bürokauffrau.

Gabi (damals noch) Schawohl ist eine Serientäterin

Nachdem Gabi (damals noch) Schawohl ein paar Tränchen der Rührung verdrückt hatte und vom Moderator mit einem Brautschleier versehen war, fasste sie sich rasch und quizzte sich anschließend geschickt und sicher durch die Runden des Frage-Marathons, schaffte es mit Hilfe der Joker bis zur richtigen Antwort der 125.000-Euro-Frage. Anschließend wollte sie das schöne Sümmchen nicht mehr aufs Spiel setzen und stieg aus. Günther Jauch meinte: „Ich denke, hier hat heute eine alles richtig gemacht!“

Was der Moderator nicht wusste (obwohl er sagte, er glaube, sie zu kennen): Gabi, die inzwischen Praschak heißt (die Sendung ist vor einigen Wochen aufgezeichnet worden), ist sozusagen eine Serientäterin. Genauer gesagt ist es ihre Tochter Alexandra: Die hatte ihre Mutter nämlich vor acht Jahren ebenso heimlich wie jetzt bei der ZDF-Quizshow „Rette die Million“ angemeldet. Gabi Praschak: „Damals hatte sie zu mir gesagt, sie habe Studiokarten besorgt - sie selbst könne nicht mitkommen“.

Glück im Spiel und Glück in der Liebe

Mutter Gabi saß also im Publikum als Moderator Jörg Pilawa sagte, der nächste Kandidat wisse noch nichts von seinem Glück - und plötzlich Alexandra auf der Bühne trat: Im Team mit ihrer Tochter gewann Gabi Praschak damals ebenfalls: 250.000 Euro. Das Geld hat sie in der Familie verteilt und ins Haus gesteckt. Damals hatte sie schon Glück im Spiel - heute hat sie dazu noch Glück in der Liebe. Unsere Redaktion gratuliert herzlich!

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