Essen. Weit mehr als Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke: Das unruhige Jahr 1968 war ein weltweites Phänomen, wie eine neue Arte-Doku zeigt.

Mit Napalm bestückte Jagdbomber über dem Dschungel von Vietnam, protestierende Studenten in Berlin und brennende Barrikaden in Paris: 1968 war viel los auf der Welt, und die Bilder sind genau 50 Jahre später allgegenwärtig im Fernsehen. Auch dieser zweiteilige Dokumentarfilm verzichtet nicht auf die modernen Ikonen: Das Foto von den beiden schwarzen Sprintern Tommie Smith und John Carlos etwa, die bei den Olympischen Spielen in Mexiko ihre Black-Power-Fäuste in die Luft reckten, oder das Bild von den beiden auf der Straße liegenden Schuhen des bei einem Attentat in Berlin lebensgefährlich verletzten Studentenführers Rudi Dutschke.

Doch der Zweiteiler „1968 – Die globale Revolte“, der am Dienstag bei Arte am Stück läuft, zeigt auch weniger bekannte Aufnahmen, etwa von den heftigen Studentenprotesten, die damals Japan erschütterten, oder von der Lynchjustiz des Ku-Klux-Klan im Süden der USA. Die Doku ist somit nicht nur für Zuschauer interessant, die eher wenig über 1968 wissen, sondern auch für Menschen, die sich bereits mit dem Thema beschäftigt haben und mehr darüber erfahren wollen.

Zudem macht der Zweiteiler deutlich, dass die 68er-Bewegung keineswegs ein auf die USA und ein paar westeuropäische Länder beschränktes Phänomen war, sondern sich tatsächlich global vollzog – ob in Europa, Amerika, Afrika oder Asien.

Die Köpfe der 68er-Bewegung

Rudi Dutschke: Der Studentenführer galt als Kopf der außerparlamentarischen Opposition, die mit radikal-sozialistischen Ideen etwa gegen Vietnamkrieg, Nato und Notstandsgesetze kämpfte. Wir zeigen in dieser Fotostrecke die Symbolfiguren der 68er-Bewegung.
Rudi Dutschke: Der Studentenführer galt als Kopf der außerparlamentarischen Opposition, die mit radikal-sozialistischen Ideen etwa gegen Vietnamkrieg, Nato und Notstandsgesetze kämpfte. Wir zeigen in dieser Fotostrecke die Symbolfiguren der 68er-Bewegung. © dpa | Hemann
Am 11. April 1968 schoss in Berlin ein Rechtsextremer Rudi Dutschke in den Kopf. Es folgten die bis dahin schwersten Krawalle in der Bundesrepublik. Dutschke überlebte, litt aber danach an Epilepsie. Er starb 1979.
Am 11. April 1968 schoss in Berlin ein Rechtsextremer Rudi Dutschke in den Kopf. Es folgten die bis dahin schwersten Krawalle in der Bundesrepublik. Dutschke überlebte, litt aber danach an Epilepsie. Er starb 1979. © imago stock&people | imago stock&people
Daniel Cohn-Bendit: Wegen seiner führenden Rolle bei den Pariser Unruhen 1968 verwies Frankreich den Sohn eines vor den Nazis geflohenen deutsch-jüdischen Anwalts und einer Französin des Landes, erst Jahre später wurde das Einreiseverbot aufgehoben.
Daniel Cohn-Bendit: Wegen seiner führenden Rolle bei den Pariser Unruhen 1968 verwies Frankreich den Sohn eines vor den Nazis geflohenen deutsch-jüdischen Anwalts und einer Französin des Landes, erst Jahre später wurde das Einreiseverbot aufgehoben. © dpa | Manfred Rehm
Von 1994 bis 2014 saß der „rote Dany“ für die Grünen im EU-Parlament. 2015 erhielt er neben der deutschen die französische Staatsbürgerschaft.
Von 1994 bis 2014 saß der „rote Dany“ für die Grünen im EU-Parlament. 2015 erhielt er neben der deutschen die französische Staatsbürgerschaft. © picture-alliance / Sven Simon | dpa Picture-Alliance / SVEN SIMON
Uschi Obermaier: Sie war das schöne Gesicht der 68er und der Schwarm einer ganzen Generation. Obermaier wurde zur Sex-Ikone, ließ sich auf Drogen und Rockstars wie Mick Jagger, Keith Richards und Jimi Hendrix ein. Das Fotomodel lebte damals in der „Kommune 1“, war aber - wie sie später selbst sagte - nicht politisch.
Uschi Obermaier: Sie war das schöne Gesicht der 68er und der Schwarm einer ganzen Generation. Obermaier wurde zur Sex-Ikone, ließ sich auf Drogen und Rockstars wie Mick Jagger, Keith Richards und Jimi Hendrix ein. Das Fotomodel lebte damals in der „Kommune 1“, war aber - wie sie später selbst sagte - nicht politisch. © dpa | dpa
Heute arbeitet das Ex-Model als Schmuckdesignerin in Kalifornien.
Heute arbeitet das Ex-Model als Schmuckdesignerin in Kalifornien. © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Uschi Obermaier
Rainer Langhans: Er war einer der Gründer der „Kommune 1“ in Berlin. In der Wohngemeinschaft wurde diskutiert, gefeiert und geliebt – ein Gegenentwurf zur bürgerlichen Kleinfamilie.
Rainer Langhans: Er war einer der Gründer der „Kommune 1“ in Berlin. In der Wohngemeinschaft wurde diskutiert, gefeiert und geliebt – ein Gegenentwurf zur bürgerlichen Kleinfamilie. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS | AP Content
Später zog Langhans nach München und lebte dort mit mehreren Frauen in einer lockeren Lebensgemeinschaft. 2011 zog der heute 77-Jährige am RTL-„Dschungelcamp“. Dieses Foto zeigt Rainer Langhans und Uschi Obermaier gemeinsam beim Essen in einem Restaurant in München im Jahr 1969.
Später zog Langhans nach München und lebte dort mit mehreren Frauen in einer lockeren Lebensgemeinschaft. 2011 zog der heute 77-Jährige am RTL-„Dschungelcamp“. Dieses Foto zeigt Rainer Langhans und Uschi Obermaier gemeinsam beim Essen in einem Restaurant in München im Jahr 1969. © picture alliance / Keystone / Ke | dpa Picture-Alliance / Keystone /
Benno Ohnesorg: Die Schüsse, mit denen der Westberliner Polizist Karl-Heinz Kurras den Studenten am 2. Juni 1967 während der Proteste gegen den Schah von Persien tötete, veränderten die Republik. Zum Symbol wurde das Foto des sterbenden Ohnesorg. In der Folge kam es zu landesweiten Demonstrationen. Später benannte sich die linksterroristische „Bewegung 2. Juni“ nach Ohnesorgs Todesdatum.
Benno Ohnesorg: Die Schüsse, mit denen der Westberliner Polizist Karl-Heinz Kurras den Studenten am 2. Juni 1967 während der Proteste gegen den Schah von Persien tötete, veränderten die Republik. Zum Symbol wurde das Foto des sterbenden Ohnesorg. In der Folge kam es zu landesweiten Demonstrationen. Später benannte sich die linksterroristische „Bewegung 2. Juni“ nach Ohnesorgs Todesdatum. © dpa | Joachim Barfknecht
Fritz Teufel: Das „Kommune-1“-Gründungsmitglied sorgte durch spektakuläre Aktionen wie das „Torten-Attentat“ auf US-Vizepräsident Hubert Humphrey für Schlagzeilen. Später radikalisierte er sich und musste in Haft, zog sich danach vom Protest zurück. Nach seinem Tod machte Teufel noch einmal Schlagzeilen: 2010 verschwand seine Urne und tauchte an Rudi Dutschkes Grab wieder auf.
Fritz Teufel: Das „Kommune-1“-Gründungsmitglied sorgte durch spektakuläre Aktionen wie das „Torten-Attentat“ auf US-Vizepräsident Hubert Humphrey für Schlagzeilen. Später radikalisierte er sich und musste in Haft, zog sich danach vom Protest zurück. Nach seinem Tod machte Teufel noch einmal Schlagzeilen: 2010 verschwand seine Urne und tauchte an Rudi Dutschkes Grab wieder auf. © dpa | Roland Witschel
Beate Klarsfeld: Auf einem CDU-Parteitag 1968 in Berlin ohrfeigt die aus Berlin stammende Französin Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) aus Protest gegen dessen NS-Vergangenheit. Es war eine Abrechnung mit dem „Schweigen der Väter“.
Beate Klarsfeld: Auf einem CDU-Parteitag 1968 in Berlin ohrfeigt die aus Berlin stammende Französin Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) aus Protest gegen dessen NS-Vergangenheit. Es war eine Abrechnung mit dem „Schweigen der Väter“. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / dpa
Mit ihrem Mann Serge spürte die Journalistin später untergetauchte Nazis auf.
Mit ihrem Mann Serge spürte die Journalistin später untergetauchte Nazis auf. © dpa | Roland Scheidemann
2012 ging Klarsfeld für die Partei Die Linke ins Rennen um das Amt des Bundespräsidenten, scheiterte aber.
2012 ging Klarsfeld für die Partei Die Linke ins Rennen um das Amt des Bundespräsidenten, scheiterte aber. © © epd-bild / Rolf Zöllner | Rolf Zöllner
Hans Magnus Enzensberger: Als einer der führenden Denker der Autorenvereinigung „Gruppe 47“ war das von ihm herausgegebene „Kursbuch“ ein Leitmedium der Studentenbewegung. Enzensberger selbst war kein Vorkämpfer, aber doch dicht dran: Während er auf Reisen war, zog 1967 kurzzeitig die „Kommune 1“ in seine Berliner Villa. Seine Stimme hat bis heute Gewicht.
Hans Magnus Enzensberger: Als einer der führenden Denker der Autorenvereinigung „Gruppe 47“ war das von ihm herausgegebene „Kursbuch“ ein Leitmedium der Studentenbewegung. Enzensberger selbst war kein Vorkämpfer, aber doch dicht dran: Während er auf Reisen war, zog 1967 kurzzeitig die „Kommune 1“ in seine Berliner Villa. Seine Stimme hat bis heute Gewicht. © dpa | Manfred Rehm
Herbert Marcuse: Für die Studentenbewegung war er so etwas wie ein „Philosoph zum Anfassen“. Eines seiner Schlagworte: „Befreiung“.
Herbert Marcuse: Für die Studentenbewegung war er so etwas wie ein „Philosoph zum Anfassen“. Eines seiner Schlagworte: „Befreiung“. © dpa | DB
Marcuse war einer der herausragenden Vertreter der Frankfurter Schule, der auch Theodor W. Adorno und Max Horkheimer angehören. Mit der Machtübernahme Hitlers verließ er Deutschland Richtung USA. Seine Analysen der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft gehören zu den Standardwerken der 68er.
Marcuse war einer der herausragenden Vertreter der Frankfurter Schule, der auch Theodor W. Adorno und Max Horkheimer angehören. Mit der Machtübernahme Hitlers verließ er Deutschland Richtung USA. Seine Analysen der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft gehören zu den Standardwerken der 68er. © picture alliance / Everett Colle | dpa Picture-Alliance /
1/16

Rassismus und Vietnam-Krieg brachten Studenten auf die Straße

Der erste Teil am Dienstag um 20.15 Uhr wirft zunächst einen Blick auf die Ursachen von Bürgerrechtsbewegung und Studentenunruhen in den 60er-Jahren in den wirtschaftlich boomenden, aber gesellschaftlich erstarrten USA: Die Diskriminierung der Schwarzen und der von vielen als Völkermord empfundene Krieg in Vietnam brachten die Studenten nicht nur in San Francisco und anderen amerikanischen Städten auf die Barrikaden, sondern bald auch in Paris, Berlin oder London.

In Tokio traten nach einem als unverhältnismäßig empfundenen Polizeieinsatz Tausende Studenten in den Streik, in Mexiko-Stadt schossen nur wenige Tage vor Beginn der Olympischen Sommerspiele Soldaten in eine Menge, die auf eine Ansprache eines Studentenführers wartete, und töteten Hunderte Menschen.

RAF war eine Folge der 68er-Bewegung

Im zweiten Teil stehen die unmittelbaren Folgen von 1968 im Vordergrund: In vielen Ländern reagierte die Staatsgewalt mit Repressionen auf die Proteste und Unruhen, was wiederum Teile der Linken und der Studentenbewegung radikalisierte. Deutschland etwa wurde in den 70er-Jahren vom Terror der RAF erschüttert, Italien bekam es mit den Roten Brigaden zu tun.

Die Geschichte der Roten Armee Fraktion

Der Kampf gegen die Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) war die bisher größte Belastungsprobe für die Bundesrepublik Deutschland. 34 Morde gehen auf das Konto der RAF, dazu zahlreiche Banküberfälle und Sprengstoffattentate. Einer der führenden Köpfe war Andreas Baader (Foto).
Der Kampf gegen die Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) war die bisher größte Belastungsprobe für die Bundesrepublik Deutschland. 34 Morde gehen auf das Konto der RAF, dazu zahlreiche Banküberfälle und Sprengstoffattentate. Einer der führenden Köpfe war Andreas Baader (Foto). © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Nach Baaders Befreiung aus der Haft gründete er im Mai 1970 die linksextremistische Terrorgruppe zusammen mit Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof (Foto) und anderen. Die Gruppe wurde zunächst als „Baader-Meinhof-Bande“ bezeichnet, Mitte der 70er-Jahre setzte sich der selbstgewählte, auf die sowjetische Rote Armee bezogene Name „Rote Armee Fraktion“ durch.
Nach Baaders Befreiung aus der Haft gründete er im Mai 1970 die linksextremistische Terrorgruppe zusammen mit Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof (Foto) und anderen. Die Gruppe wurde zunächst als „Baader-Meinhof-Bande“ bezeichnet, Mitte der 70er-Jahre setzte sich der selbstgewählte, auf die sowjetische Rote Armee bezogene Name „Rote Armee Fraktion“ durch. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Bereits 1968 hatten Baader und Ensslin zwei Kaufhäuser in Brand gesetzt. Sie wurden gefasst und vor Gericht gestellt. Dort wurden sie von Mahler als Anwalt vertreten, Meinhof nahm als Reporterin am Prozess teil. Die Führungsriege der sogenannten ersten RAF-Generation kam so zum ersten Mal zusammen.
Bereits 1968 hatten Baader und Ensslin zwei Kaufhäuser in Brand gesetzt. Sie wurden gefasst und vor Gericht gestellt. Dort wurden sie von Mahler als Anwalt vertreten, Meinhof nahm als Reporterin am Prozess teil. Die Führungsriege der sogenannten ersten RAF-Generation kam so zum ersten Mal zusammen. © imago stock&people | imago stock&people
Die RAF verstand sich als Stadtguerilla, die sich gegen Kapitalismus, die parlamentarische Demokratie und bürgerliche Lebensformen wandte. Beeinflusst wurde sie von der Westdeutschen Studentenbewegung der 60er-Jahre, aus der die außerparlamentarische Opposition (APO) hervorging. Dass am 2. Juni 1967 der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen wurde (das Foto zeigt Ohensorgs Beerdigung), ließ die Situation weiter eskalieren.
Die RAF verstand sich als Stadtguerilla, die sich gegen Kapitalismus, die parlamentarische Demokratie und bürgerliche Lebensformen wandte. Beeinflusst wurde sie von der Westdeutschen Studentenbewegung der 60er-Jahre, aus der die außerparlamentarische Opposition (APO) hervorging. Dass am 2. Juni 1967 der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten erschossen wurde (das Foto zeigt Ohensorgs Beerdigung), ließ die Situation weiter eskalieren. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Auch das Attentat auf Rudi Dutschke, den Wortführer der Studentenbewegung, am 11. April 1968 hat wohl dazu beigetragen, dass sich innerhalb der APO ein militanter Teil entwickelte. Nach dem Zerfall der Bewegung 1969 fand diese Radikalität ihren Ausdruck in der RAF.
Auch das Attentat auf Rudi Dutschke, den Wortführer der Studentenbewegung, am 11. April 1968 hat wohl dazu beigetragen, dass sich innerhalb der APO ein militanter Teil entwickelte. Nach dem Zerfall der Bewegung 1969 fand diese Radikalität ihren Ausdruck in der RAF. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Im Mai 1972 starteten die Terroristen um Ulrike Meinhof eine Offensive mit mehreren Anschlägen in deutschen Städten, unter anderem auf die Polizei in Augsburg und München. Vier Menschen kamen dabei ums Leben. Schon kurze Zeit später fassten die Ermittler Andreas Baader – Ulrike Meinhof wurde zwei Wochen nach ihm verhaftet.
Im Mai 1972 starteten die Terroristen um Ulrike Meinhof eine Offensive mit mehreren Anschlägen in deutschen Städten, unter anderem auf die Polizei in Augsburg und München. Vier Menschen kamen dabei ums Leben. Schon kurze Zeit später fassten die Ermittler Andreas Baader – Ulrike Meinhof wurde zwei Wochen nach ihm verhaftet. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Bis Ende Juni 1972 befand sich die komplette Führungsriege der ersten RAF-Generation in Haft.
Bis Ende Juni 1972 befand sich die komplette Führungsriege der ersten RAF-Generation in Haft. © imago | imago
Wichtigstes Ziel der zweiten RAF-Generation um Siegfried Haag und Roland Mayer war es, die inhaftierte erste Generation zu befreien. Dafür brauchten sie Druckmittel.
Wichtigstes Ziel der zweiten RAF-Generation um Siegfried Haag und Roland Mayer war es, die inhaftierte erste Generation zu befreien. Dafür brauchten sie Druckmittel. © imago stock&people | imago stock&people
Also gingen die Terroristen dazu über, Geiseln zu nehmen. Erstes Opfer war der Berliner CDU-Spitzenkandidat Peter Lorenz.
Also gingen die Terroristen dazu über, Geiseln zu nehmen. Erstes Opfer war der Berliner CDU-Spitzenkandidat Peter Lorenz. © imago stock&people | imago stock&people
Die Entführung ereignete sich am 27. Februar 1975, als der Politiker mit dem Auto auf dem Weg ins Büro war. Zwei Männer und eine Frau stoppten den Wagen, schlugen seinen Fahrer nieder und entführten Lorenz. Anschließend forderten sie die Freilassung inhaftierter Terroristen. Unter anderem kam Verena Becker frei. Es sollte das einzige Mal bleiben, dass die Regierung auf einen Erpressungsversuch der RAF einging.
Die Entführung ereignete sich am 27. Februar 1975, als der Politiker mit dem Auto auf dem Weg ins Büro war. Zwei Männer und eine Frau stoppten den Wagen, schlugen seinen Fahrer nieder und entführten Lorenz. Anschließend forderten sie die Freilassung inhaftierter Terroristen. Unter anderem kam Verena Becker frei. Es sollte das einzige Mal bleiben, dass die Regierung auf einen Erpressungsversuch der RAF einging. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Am 4. April 1975 nahm die RAF Geiseln in der deutschen Botschaft in Stockholm. Zwei Diplomaten wurden getötet. Als ein Sprengsatz aus Versehen detonierte, starben auch zwei Terroristen.
Am 4. April 1975 nahm die RAF Geiseln in der deutschen Botschaft in Stockholm. Zwei Diplomaten wurden getötet. Als ein Sprengsatz aus Versehen detonierte, starben auch zwei Terroristen. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Am 9. Mai 1976 starb Ulrike Meinhof. Sie erhängte sich mit einem in Streifen gerissenen Handtuch an ihrem Zellenfenster in der JVA Stuttgart-Stammheim.
Am 9. Mai 1976 starb Ulrike Meinhof. Sie erhängte sich mit einem in Streifen gerissenen Handtuch an ihrem Zellenfenster in der JVA Stuttgart-Stammheim. © imago | imago
1977 sollte als blutigstes Jahr in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen. Es begann mit der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback am 7. April. Er wurde zusammen mit seinem Fahrer Wolfgang Göbel und dem Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft Georg Wurster in seinem Wagen erschossen. Wer die Tat begangen hat, ist bis heute unklar.
1977 sollte als blutigstes Jahr in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen. Es begann mit der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback am 7. April. Er wurde zusammen mit seinem Fahrer Wolfgang Göbel und dem Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft Georg Wurster in seinem Wagen erschossen. Wer die Tat begangen hat, ist bis heute unklar. © imago/Sven Simon | imago stock&people
Am 30. Juli 1977 folgte der Mord an Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank AG. Weil das RAF-Mitglied Susanne Albrecht persönlich mit ihm bekannt war, lud er sie zu sich nach Hause ein. Sie erschien mit Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar, um ihn zu entführen. Doch als sich Ponto wehrte, schossen Mohnhaupt und Klar auf ihn. Er starb im Krankenhaus.
Am 30. Juli 1977 folgte der Mord an Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank AG. Weil das RAF-Mitglied Susanne Albrecht persönlich mit ihm bekannt war, lud er sie zu sich nach Hause ein. Sie erschien mit Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar, um ihn zu entführen. Doch als sich Ponto wehrte, schossen Mohnhaupt und Klar auf ihn. Er starb im Krankenhaus. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Seinen Höhepunkt erreichte der Linksterrorismus in Deutschland im sogenannten Deutschen Herbst im September und Oktober 1977. Der Präsident des Bundesverbandes der Arbeitgeber Hanns Martin Schleyer wurde am 5. September zunächst entführt.
Seinen Höhepunkt erreichte der Linksterrorismus in Deutschland im sogenannten Deutschen Herbst im September und Oktober 1977. Der Präsident des Bundesverbandes der Arbeitgeber Hanns Martin Schleyer wurde am 5. September zunächst entführt. © imago | imago
Die Terroristen überfielen Schleyer in seinem Auto und erschossen seine vier Begleiter.
Die Terroristen überfielen Schleyer in seinem Auto und erschossen seine vier Begleiter. © imago stock&people | imago stock&people
Ein Fahndungsblatt zeigt die Hauptverdächtigen Friederike Krabbe, Willy Peter Stoll und Rolf Clemens Wagner sowie die zur Tat benutzten Autos. Mit der Geiselnahme wollte man erneut alle inhaftierten RAF-Terroristen der ersten Generation freipressen.
Ein Fahndungsblatt zeigt die Hauptverdächtigen Friederike Krabbe, Willy Peter Stoll und Rolf Clemens Wagner sowie die zur Tat benutzten Autos. Mit der Geiselnahme wollte man erneut alle inhaftierten RAF-Terroristen der ersten Generation freipressen. © imago stock&people | imago stock&people
Als die Regierung nicht darauf einging, entführte die mit der RAF kooperierende Palästinensische Volksfront zur Befreiung Palästinas die Lufthansamaschine „Landshut“ am 13. Oktober 1977.
Als die Regierung nicht darauf einging, entführte die mit der RAF kooperierende Palästinensische Volksfront zur Befreiung Palästinas die Lufthansamaschine „Landshut“ am 13. Oktober 1977. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Die 86 Passagiere konnten am 18. Oktober durch einen GSG9-Einsatz befreit werden. Drei von vier Terroristen wurden erschossen. Der Pilot war bereits zuvor von den Geiselnehmern getötet worden.
Die 86 Passagiere konnten am 18. Oktober durch einen GSG9-Einsatz befreit werden. Drei von vier Terroristen wurden erschossen. Der Pilot war bereits zuvor von den Geiselnehmern getötet worden. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Heinz Wieseler
Die „Landshut“ befand sich bis 2017 auf dem Flugzeug-Friedhof des International Airport von Fortaleza in Brasilien.
Die „Landshut“ befand sich bis 2017 auf dem Flugzeug-Friedhof des International Airport von Fortaleza in Brasilien. © imago/Agencia EFE | imago stock&people
Nach der gescheiterten Geiselnahme tötete die RAF Hanns Martin Schleyer am 18. Oktober 1977. Seine Leiche legten die Terroristen in den Kofferraum eines Autos und teilten Medien den Standort im französischen Mülhausen mit. Doch es sollte noch mehr Tote geben.
Nach der gescheiterten Geiselnahme tötete die RAF Hanns Martin Schleyer am 18. Oktober 1977. Seine Leiche legten die Terroristen in den Kofferraum eines Autos und teilten Medien den Standort im französischen Mülhausen mit. Doch es sollte noch mehr Tote geben. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Die RAF-Spitze der ersten Generation beging noch am gleichen Tag kollektiven Selbstmord. Andreas Baader und Jan-Carl Raspe erschossen sich in ihren Zellen in der JVA Stammheim mit Waffen, die zuvor hineingeschmuggelt worden waren.
Die RAF-Spitze der ersten Generation beging noch am gleichen Tag kollektiven Selbstmord. Andreas Baader und Jan-Carl Raspe erschossen sich in ihren Zellen in der JVA Stammheim mit Waffen, die zuvor hineingeschmuggelt worden waren. © imago stock&people | imago stock&people
Gudrun Ensslin (r.) erhängte sich mit einem Kabel. Einen knappen Monat später, am 12. November 1977, tat es RAF-Gründungsmitglied Ingrid Schubert (l.) ihr gleich. Sie starb in ihrer Zelle in der JVA München.
Gudrun Ensslin (r.) erhängte sich mit einem Kabel. Einen knappen Monat später, am 12. November 1977, tat es RAF-Gründungsmitglied Ingrid Schubert (l.) ihr gleich. Sie starb in ihrer Zelle in der JVA München. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Auch Irmgard Möller hatte sich am 18. Oktober 1977 umbringen wollen. Sie fügte sich vier Herzstiche mit dem anstaltseigenen Besteckmesser zu. Sie waren aber nicht tödlich. Damit war Möller die einzige Überlebende der sogenannten Todesnacht von Stammheim.
Auch Irmgard Möller hatte sich am 18. Oktober 1977 umbringen wollen. Sie fügte sich vier Herzstiche mit dem anstaltseigenen Besteckmesser zu. Sie waren aber nicht tödlich. Damit war Möller die einzige Überlebende der sogenannten Todesnacht von Stammheim. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Großer Andrang bei der Beerdigung der drei RAF-Terroristen Baader, Ensslin und Raspe auf dem Stuttgarter Dornhaldenfriedhof am 28. Oktober 1977.
Großer Andrang bei der Beerdigung der drei RAF-Terroristen Baader, Ensslin und Raspe auf dem Stuttgarter Dornhaldenfriedhof am 28. Oktober 1977. © imago/Horst Rudel | imago stock&people
Etwa 1000 Polizisten bewachten die Beerdigung und kontrollierten die Teilnehmer.
Etwa 1000 Polizisten bewachten die Beerdigung und kontrollierten die Teilnehmer. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Nachdem die zweite RAF-Generation damit gescheitert war, die erste Generation freizupressen, konzentrierte sich die dritte Generation ab Mai 1982 auf ein neues Ziel: präzise geplante Angriffe und Kooperation mit anderen westeuropäischen linksextremistischen Gruppen. Von dieser Generation sind nur wenige Mitglieder bekannt. Zwischen 1985 und 1993 beging die RAF zehn Morde. Eines ihrer Opfer war der Diplomat Gerold von Braunmühl.
Nachdem die zweite RAF-Generation damit gescheitert war, die erste Generation freizupressen, konzentrierte sich die dritte Generation ab Mai 1982 auf ein neues Ziel: präzise geplante Angriffe und Kooperation mit anderen westeuropäischen linksextremistischen Gruppen. Von dieser Generation sind nur wenige Mitglieder bekannt. Zwischen 1985 und 1993 beging die RAF zehn Morde. Eines ihrer Opfer war der Diplomat Gerold von Braunmühl. © imago/Dieter Bauer | imago stock&people
Braunmühl wurde am 10. Oktober 1986 vor seinem Haus in Bonn-Ippendorf erschossen. Das Fluchtauto (Foto) fanden die Ermittler vier Tage später im Stadtteil Endenich. Als Tatwaffe wurde ein Revolver identifiziert, mit dem wahrscheinlich auch Hanns Martin Schleyer erschossen worden war.
Braunmühl wurde am 10. Oktober 1986 vor seinem Haus in Bonn-Ippendorf erschossen. Das Fluchtauto (Foto) fanden die Ermittler vier Tage später im Stadtteil Endenich. Als Tatwaffe wurde ein Revolver identifiziert, mit dem wahrscheinlich auch Hanns Martin Schleyer erschossen worden war. © imago/Dieter Bauer | imago stock&people
Am 30. November 1989 starb der Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, in Bad Homburg durch eine Bombe. Diese befand sich auf einem präparierten Fahrrad am Straßenrand. Herrhausens Fahrer wurde nur leicht verletzt. Die Täter konnte nicht ermittelt werden.
Am 30. November 1989 starb der Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, in Bad Homburg durch eine Bombe. Diese befand sich auf einem präparierten Fahrrad am Straßenrand. Herrhausens Fahrer wurde nur leicht verletzt. Die Täter konnte nicht ermittelt werden. © imago stock&people | imago stock&people
Am 27. Juli 1990 überlebte Staatssekretär Hans Neusel einen Bombenanschlag auf sein Auto an der Autobahnauffahrt Bonn-Auerberg.
Am 27. Juli 1990 überlebte Staatssekretär Hans Neusel einen Bombenanschlag auf sein Auto an der Autobahnauffahrt Bonn-Auerberg. © imago stock&people | imago stock&people
Das letzte Todesopfer der RAF war Detlev Karsten Rohwedder, Präsident der Treuhandanstalt. Er wurde am 1. April 1991 von einem Scharfschützen ermordet. Seine Ehefrau wurde verletzt. Am Tatort wurden Haare gefunden, die 2001 Wolfgang Grams zugeordnet werden konnten. Die Bundesanwaltschaft hielt dieses Indiz aber für nicht ausreichend, um den Terroristen als Tatverdächtigen zu benennen. Grams war bereits im Juni 1993 beim Versuch seiner Festnahme durch die GSG9 gestorben. Todesursache war ein aufgesetzter Kopfschuss. Die Umstände seines Todes sind nicht vollständig geklärt.
Das letzte Todesopfer der RAF war Detlev Karsten Rohwedder, Präsident der Treuhandanstalt. Er wurde am 1. April 1991 von einem Scharfschützen ermordet. Seine Ehefrau wurde verletzt. Am Tatort wurden Haare gefunden, die 2001 Wolfgang Grams zugeordnet werden konnten. Die Bundesanwaltschaft hielt dieses Indiz aber für nicht ausreichend, um den Terroristen als Tatverdächtigen zu benennen. Grams war bereits im Juni 1993 beim Versuch seiner Festnahme durch die GSG9 gestorben. Todesursache war ein aufgesetzter Kopfschuss. Die Umstände seines Todes sind nicht vollständig geklärt. © imago stock&people | imago stock&people
Anfang 1992 bot Bundesjustizminister Klaus Kinkel (r.) den RAF-Häftlingen Haftentlassung an, wenn im Gegenzug weitere illegale Aktionen unterblieben. Die RAF ging darauf ein. Gleichwohl verübten die Terroristen im März 1993 einen Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt, bei dem niemand verletzt wurde. Es war die letzte Aktion der Terrorgruppe. Am 20. April 1998 verkündete sie ihre Selbstauflösung in einem Schreiben an die Nachrichtenagentur Reuters. Seitdem trat die RAF nicht mehr in Erscheinung.
Anfang 1992 bot Bundesjustizminister Klaus Kinkel (r.) den RAF-Häftlingen Haftentlassung an, wenn im Gegenzug weitere illegale Aktionen unterblieben. Die RAF ging darauf ein. Gleichwohl verübten die Terroristen im März 1993 einen Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt, bei dem niemand verletzt wurde. Es war die letzte Aktion der Terrorgruppe. Am 20. April 1998 verkündete sie ihre Selbstauflösung in einem Schreiben an die Nachrichtenagentur Reuters. Seitdem trat die RAF nicht mehr in Erscheinung. © imago | imago
Einer der letzten Anschläge der RAF: Bomben zerstörten am 27. Maerz 1993 große Teile der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt westlich von Darmstadt (Hessen). Der damals noch nicht in Betrieb genommene Neubau einer Justizvollzugsanstalt war mit 200 Kilogramm Sprengstoff angegriffen worden. Die mit Haftbefehl gesuchten RAF-Mitglieder Daniela Klette und Volker Straub waren nach Erkenntnis der Ermittler am Terroranschlag beteiligt.
Einer der letzten Anschläge der RAF: Bomben zerstörten am 27. Maerz 1993 große Teile der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt westlich von Darmstadt (Hessen). Der damals noch nicht in Betrieb genommene Neubau einer Justizvollzugsanstalt war mit 200 Kilogramm Sprengstoff angegriffen worden. Die mit Haftbefehl gesuchten RAF-Mitglieder Daniela Klette und Volker Straub waren nach Erkenntnis der Ermittler am Terroranschlag beteiligt. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS | AP Content
Die RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Hubert Garweg und Daniela Klette auf Fahndungsfotos des LKA Niedersachsen. Die drei Mitglieder der dritten RAF-Generation leben seit 1990 im Untergrund. 1998 erklärten andere Mitglieder der Terrorgruppe die Auflösung der RAF, weil ihre Mission gescheitert sei.
Die RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Hubert Garweg und Daniela Klette auf Fahndungsfotos des LKA Niedersachsen. Die drei Mitglieder der dritten RAF-Generation leben seit 1990 im Untergrund. 1998 erklärten andere Mitglieder der Terrorgruppe die Auflösung der RAF, weil ihre Mission gescheitert sei. © BKA | BKA
Diese Szene stammt aus dem „Tatort: Der rote Schatten
Diese Szene stammt aus dem „Tatort: Der rote Schatten" vom 15. Oktober 2017 – ist aber empfindlich nah an der Realität. Offenbar um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, überfielen die untergetauchten Ex-RAF-Mitglieder Staub, Garweg und Klette mehrere Geldtransporter und Supermärkte. Der letzte Überfall, der ihnen zugeschrieben wird, datiert vom 25. Juni 2016. Das Trio soll an diesem Tag einen Geldtransporter in Cremlingen östlich von Braunschweig (Niedersachsen). © ARD | ARD
40 Jahre nach ihrer Entführung wurde die ehemalige Lufthansa-Maschine „Landshut“ nach zurück Deutschland geholt. Im Innenraum einer russischen Transportmaschine Antonow kam sie am 23. September 2017 auf dem Flughafen von Friedrichshafen (Baden-Württemberg) an. Nun soll sie im Dornier-Museum Friedrichshafen ausgestellt werden.
40 Jahre nach ihrer Entführung wurde die ehemalige Lufthansa-Maschine „Landshut“ nach zurück Deutschland geholt. Im Innenraum einer russischen Transportmaschine Antonow kam sie am 23. September 2017 auf dem Flughafen von Friedrichshafen (Baden-Württemberg) an. Nun soll sie im Dornier-Museum Friedrichshafen ausgestellt werden. © dpa | Karl-Josef Hildenbrand
Das Erbe der RAF beschäftigt die Sicherheitsbehörden aber auch heute noch: nach den RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Hubert Garweg und Daniela Klette wird nach wie vor gefahndet. Auf Hinweise, die zu ihrer Ergreifung führen, sind hohe Belohnungen ausgesetzt. Experten vermuten, dass sie sich ins Ausland abgesetzt haben und nur für ihre Überfällle nach Deutschland zurückkehren.
Das Erbe der RAF beschäftigt die Sicherheitsbehörden aber auch heute noch: nach den RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub, Hubert Garweg und Daniela Klette wird nach wie vor gefahndet. Auf Hinweise, die zu ihrer Ergreifung führen, sind hohe Belohnungen ausgesetzt. Experten vermuten, dass sie sich ins Ausland abgesetzt haben und nur für ihre Überfällle nach Deutschland zurückkehren. © BKA | BKA
1/37

Der weitaus größere, nicht gewalttätige Teil der 68er-Bewegung machte sich derweil auf den Marsch durch die Institutionen, kämpfte für Gleichberechtigung und Minderheiten, gegen die Konsumgesellschaft und für den Umweltschutz. Die Doku, in der auch der Philosoph Richard David Precht zu Wort kommt, zeigt: 1968 hat viele Gesellschaften weltweit nachhaltig verändert.

Fazit: Die Doku zeigt dankenswerterweise mehr spannende Archivbilder als sprechende Experten. Spannende Einblicke nicht nur für Alt-68er.

• Dienstag, 22. Mai, 20.15 Uhr, Arte: „1968 – Die globale Revolte“

(dpa)