Köln. Die Nominierten des Grimme Online Awards stehen fest. Abgestimmt werden kann bis zum 17. Juni. Vor allem junge Angebote sind dabei.

Für den Grimme Online Award sind in diesem Jahr 28 innovative Onlineangebote nominiert. Auffällig sei die Vielzahl an Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene im diesjährigen Wettbewerb, erklärte die Nominierungskommission am Donnerstag in Köln.

Mit Blick auf Funk, das öffentlich-rechtliche Jugendangebot von ARD und ZDF, sei das aber vielleicht gar nicht so erstaunlich, erläuterte die Jury. Funk laufe nun im zweiten Jahr und habe sein Profil geschärft.

Grimme-Direktorin Frauke Gerlach erklärte mit Blick auf die nominierten Beiträge, sie freue sich, „dass wieder stärker das Erzählerische in den Blick gerät, es mehr und bessere Angebote für junge Zielgruppen gibt und unsere Mediennutzung kritischer reflektiert wird“. In der Kategorie Information sind unter anderen die Funk-Formate „Y-Kollektiv“, „Deutschland3000“ und „Jäger und Sammler“ nominiert.

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Neue Formate, die mit Mut und Haltung erzählen

Die Angebote experimentierten mit neuen Formaten des Erzählens und Mut zur Haltung, erklärte die Nominierungskommission. Sie konkurrieren unter anderem mit der datenjournalistischen Recherche „Volk und Vertreter“ der „Süddeutschen Zeitung“, die untersuchte, wie repräsentativ die Zusammensetzung des Bundestags ist.

In der Kategorie Wissen und Bildung kann die Bloggerin Nora Hespers auf eine Auszeichnung für die öffentliche Erforschung ihrer Familiengeschichte hoffen. Auf ihrem Blog „Die Anachronistin“ setze sich Hespers seit über drei Jahren mit der Geschichte ihres Großvaters auseinander, dem Widerstandskämpfer Theo Hespers, der von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, hieß es.

Instagram-Account „Mädelsabende“ nominiert

Zu den Nominierungen in der Kategorie Kultur und Unterhaltung gehört unter anderem der Instagram-Account „Mädelsabende“ der WDR-Redaktion „Frau TV“. Der vor allem an junge Frauen gerichtete Account bilde auf dem bilddominierten Netzwerk einen Gegenpol zu Selbstdarstellung und Oberflächlichkeit, lobte die Jury. Er zähle zu den raren publizistisch wertvollen Angebote auf der Plattform. Nominiert ist auch die Multimedia-Reportage „Eine Kirche wird zur Moschee“ von Özgur Uludag, die auf evangelisch.de erschienen ist. Der Beitrag zeichne ein Bild von Toleranz und Offenheit.

Unter den drei nominierten Angeboten in der Kategorie Spezial ist das Projekt „Deutschland spricht“ von „Zeit Online“. Mittels eines Algorithmus brachte die Redaktion vor der Bundestagswahl jeweils zwei unbekannte, möglichst gegensätzliche Menschen bei einem realen Treffen ins Gespräch. Das Ergebnis war nach Ansicht der Nominierungskommission oft ein sachlicher, die Perspektive erweiternder Austausch.

Gewinner werden am 22. Juni verkündet

Aus den Nominierten wählt die Jury in den vier Kategorien bis zu acht Preisträger aus. Bis zum 17. Juni läuft zudem die Online-Abstimmung für den Publikumspreis. Die Preisverleihungen finden am 22. Juni in der „Flora“, dem Festhaus des Botanischen Gartens, in Köln statt. (epd)