Berlin. In „Der Duft des Todes“ beharken sich Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann wieder. Sie ermitteln zu einem tödlichen Banküberfall.

Zehn Jahre ist es her, dass Mariele Millowitsch als Kölner Kommissarin Marie Brand ihren Dienst aufnahm. Seitdem hat sie rund 20 Verbrecher überführt – was die Reihe aber besonders macht, sind die Geplänkel zwischen Brand und ihrem Kollegen Simmel (Hinnerk Schönemann).

Bezeichnend für deren Verhältnis ist ihr erster Auftritt im neuen Film „Der Duft des Todes“: Da kommt der selbst ernannte Frauenheld morgens betrübt ins Büro und ­erzählt Brand wie einer großen Schwester erst mal, dass er sich ­gerade von seiner Freundin getrennt hat. Der neue Fall? Muss warten.

Ein Mordfall als Rahmen für pointiertes Geplänkel

Simmel (Hinnerk Schönemann, M.) und Marie Brand (Mariele Millowitsch, r.) zeigen Juwelier Christian Possach (Peter Miklusz, l.) eine Uhr. Sie gibt weitere Aufschlüsse.
Simmel (Hinnerk Schönemann, M.) und Marie Brand (Mariele Millowitsch, r.) zeigen Juwelier Christian Possach (Peter Miklusz, l.) eine Uhr. Sie gibt weitere Aufschlüsse. © ZDF und Guido Engels | Guido Engels

Es scheint, als sollte der Mord vor allem einen Rahmen für die Wortgefechte dieses ungleichen Duos bilden. Auf der einen Seite Brand, die hochintelligente, analytisch denkende Frau, die ihrem Kollegen immer einen großen Gedankenschritt voraus ist. Auf der anderen Simmel: tollpatschig, herzensgut und immer mit offenem Herzen.

In einer Szene fantasiert er über seine Anziehungskraft: „Stellen Sie sich mal vor, man könnte einen Duft erfinden, der die Frauen so total kirre macht, dass die einen auffressen wollen.“ Brands trockene Antwort: „Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen.“

Dann ruft die Arbeit: Zwei Männer brechen in eine Bank ein und räumen dort mehrere Schließfächer aus. Als der Alarm schrillt, flüchten sie und stoßen mit einem Ehepaar zusammen. Weil einem der Männer die Maske verrutscht und die Frau das Gesicht des Täters sieht, erschießt er sie kaltblütig.

Entscheidende Frage: Was war in den Schließfächern?

Marie Brand ist schnell klar, dass die Räuber es offenbar auf bestimmte Schließfächer abgesehen hatten. Die Identität der Räuber steht ebenfalls rasch fest, zumal einer der beiden mit dem eigenen Wagen vorgefahren ist – es sind ein vorbestrafter Einbrecher sowie der finanziell angeschlagene Falk Ziegler (Jürg Plüss).

Simmel und Brand besichtigen den Tatort, einen aufgebrochenen Schließfachraum.
Simmel und Brand besichtigen den Tatort, einen aufgebrochenen Schließfachraum. © ZDF und Guido Engels | Guido Engels

Was war in den Schließfächern? Zu den Beraubten gehört neben der von Simmel angebeteten Schauspielerin Tabea Schön (Anke Sevenich) das Ehepaar Julia und Peter Gronwald (Adina Vetter, Kai Ivo Baulitz), das eine millionenschwere Firma für synthetische Duftstoffe betreibt.

In ihrem Fach befanden sich angeblich nur ein paar Erinnerungsstücke an Julias verstorbenen Bruder. Der Krimi-geschulte Zuschauer ahnt jedoch früh, dass es um mehr als bloß eine alte Uhr geht.

Es geht nicht immer logisch zu

Das Personal dieses Films ist klasse – Millowitsch, Schönemann, dazu ein Drehbuch des Bochumer Krimi-Spezialisten Leo P. Ard in Kooperation mit Michael B. Müller –, der Film selbst ist es nicht. Die von Michael Zens inszenierten Ermittlungen wirken arg routiniert und spannungsarm.

Kleine Lo­giklöcher machen den Film nicht glaubwürdiger. In einer Szene etwa verabschiedet sich Simmel spätabends von Brand, indem er ihr „Gute Nacht“ wünscht – dabei ist es draußen vorm Fenster noch hell. Millowitsch-Fans wird das nicht stören. Wer einen guten Krimi­nalfilm erwartet, wird aber enttäuscht.

ZDF, Mittwoch, 14. März, 20.15 Uhr