Bad Harzburg. Teil sechs unserer Video-Serie: Seit jeher hat der Harz viele Kulturgrößen fasziniert. Andreas Berger geht ihren Wegen nach.

Was Menschen beruflich oder privat mit dem Harz verbindet, was sie an ihm lieben oder vermissen, wie sie seine Zukunft einschätzen und seine Vergangenheit, davon erzählt unser Interview-Format „Draußen im Harz“.

An markanten Orten und stets unter freiem Himmel suchen wir das Gespräch mit engagierten Leuten aus Tourismus, Naturschutz, Wirtschaft, Sport, Kultur und Politik. Jüngster Treffpunkt für die Interviews ist die beliebte Wanderweg-Kreuzung Säperstelle oberhalb von Bad Harzburg gewesen.

Der Harz: Anziehungskraft für Deutschlands größte Dichter und Denker

Auf eine kleine kulturelle Reise durch den Harz begibt sich Kerstin Loehr anschließend mit Kulturredakteur Andreas Berger. Für ihn war der Harz in seiner Kindheit „das Ausflugsziel mit der Familie“ und ein wahrer „Märchenwald.“ Diese Anziehungskraft ist bis heute geblieben - „der Harz ist Natur, zum Durchatmen, Kopf frei Kriegen und ein bisschen Träumen“ – wobei sich die Waldlandschaft leider durch den Klimawandel arg verändert habe – und alles jetzt erstmal wieder neu beginnen müsse.

Andreas Berger und Kerstin Loehr über den Märchenwald Harz

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    Geblieben aber ist diese Faszination des Harzes, die auch seit jeher viele Kulturgrößen erfasst hat: Das beginnt bei Luther, Goethe, Wagner, Novalis und geht weiter über Heine, Eichendorff, Andersen bis zu Fontane und Feininger – über all sie und ihre Erlebnisse im Harz weiß Andreas Berger viel zu erzählen: „Es ist inspirierend und einfach schön, wenn man die Wege nachgeht – und sich dabei vorstellt, die Romanhandlungen mitzuerleben.“

    Andreas Berger liest Fontane

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      Ein Trendreiseziel für ganz Europa? Carola Schmidt hat große Pläne mit dem Harz

      Der Harz ist im Trend – Nicht nur bei Ausflüglerinnen und Ausflüglern im Braunschweiger Land und dem Eichsfeld. Was den Harz als Ausflugsziel so besonders macht und was Menschen aus Deutschland und sogar ganz Europa an ihm so fasziniert, weiß kaum jemand besser als Carola Schmidt. Sie ist Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes (HTV). Im Interview mit Harz-Kurier-Redaktionsleiterin Svenja Paetzold-Belz erzählt die Fremdenverkehrsexpertin, welche Zukunft der Wintertourismus im Harz in Zeiten des Klimawandels hat und mit welchen Attraktionen er im Sommer punkten kann.

      „Als Touristikerin nimmt man die Arbeit auch immer ein Stück mit“, verrät Schmidt über eigene Urlaube jenseits der Heimat. Zwar ließen sich dort spannende Anregungen holen, wie man den Harz noch besser vermarkten könne. Aber: „Es gibt gewisse Dinge, die wir ihm Harz haben, und die andere sich wüschen würden.“ Mit Blick auf die Attraktivität der Region als Ausflugsziel ist die Expertin sich sicher: „Wir können im Harz sehr selbstbewusst sein.“

      Harzer Tourismusexpertin Carola Schmidt im Interview

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        Oderbrück – ein Dreh- und Angelpunkt mit viel Potenzial

        Der Parkplatz an der B4 in Oderbrück ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Brocken oder für winterliches Ski-Langlauf-Vergnügen. Direkt am Parkplatz hat der Gastronom Timo Zimmermann vor zwei Jahren die „Kaffeeklappe“ eröffnet. „Damit gibt es einen Dreh- und Angelpunkt in Oderbrück, die Dorfkneipe, wo man einkehren kann und Ski ausleihen kann und wo man Informationen bekommt“, beschreibt der 38-Jährige sein Konzept im Gespräch mit unserem „Draußen“-Podcaster Michael Strohmann.

        Vor sechs Jahren habe er eine Skihütte in Oderbrück gekauft und daraus das Hostel „The Cabin“ gemacht. Das sei der Anfang gewesen. Später kaufte Zimmermann weitere Hütten. Dieser Ansammlung von Gebäuden will er Dorfleben einhauchen. „Ich habe das Projekt Hüttendorf Oderbrück genannt, um dem Ganzen einen Namen zu geben“, berichtet der 38-Jährige im Video.

        An Neubauprojekte denke er auf keinen Fall. „Es gibt sehr viel Altbestand, es macht Sinn, diesen Bestand nach und nach in Schuss zu bringen“, meint der gelernte Hotelier aus Braunschweig.

        Draußen im Harz - mit Gastwirt Timo Zimmermann

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          Wie könnten der Harz und Bad Harzburg in fünf Jahren aussehen?

          Ein Gast an der Säperstelle in Bad Harzburg ist ein ganz besonderer für Kerstin Loehr, denn die beiden standen vor vielen, vielen Jahren gemeinsam auf dem Schulhof des Werner-von-Siemens-Gymnasiums und treffen sich jetzt wieder hier draußen zum Gespräch über ihre Heimat.

          Beide sind in der Region geblieben – Ralf Abrahms (Grüne) ist Bürgermeister der Stadt Bad Harzburg, Kerstin Loehr Chefredakteurin unserer Zeitung. Im Gespräch der beiden geht es natürlich um die „Reize“ von Bad Harzburg - der Stadt, die DAS Einfallstor in den Harz ist – genauso wie um Probleme wie etwa die Altersstruktur in dem Kurort.

          Lesen Sie außerdem: Bad Harzburg – Das bewegte Leben des grünen Bürgermeisters

          Hier aber ist Abrahms optimistisch: „Wir sind eine Wohnstadt mit viel Komfort – und zwei Zielgruppen.“ Da seien die um die 30-Jährigen, die ein Haus bauen wollen - auf dem Dorf. Und da seien die Senioren um die 60, die es in die Innenstadt ziehe, wo alles gut erreichbar sei. Da geht es um Grundstückspreise, Ärztedichte – und beim Reiterdorf werden Erinnerungen wach.

          Aber auch touristisch hat sich in Harzburg einiges getan – das bekannteste Erfolgsprojekt ist der Baumwipfelpfad, aber damit nicht genug, wie Abrahms verrät.

          Und bei einem Grünen der ersten Stunde muss natürlich auch der Klimawandel ein Thema sein. Abrahms spricht über den Respekt vor der Natur – und bittet um Geduld. Und letztlich bleibt da die Frage, wie Bad Harzburg in fünf Jahren aussehen könnte…

          Harzer Werbeagentur landet mit „Harzkind“ einen Hit

          Der Prokurist und Grafik- und Webdesigner Kim Philipp Spillner und die Grafik-Designerin Ida Marie Raulf kommen nicht nur beide gebürtig aus dem Südharz, sie arbeiten außerdem bei der Werbeagentur Harzkind. Bekannt ist die vor allem für ihre Bekleidung mit dem gleichnamigen Aufdruck.

          „Draußen im Harz“ mit „Harzkind“

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            Warum die Menschen der Region sich damit so gerne öffentlich als Harzkindern bekennen und ab wann man eigentlich ein richtiges Harzkind ist, darüber sprechen beide im Interview mit der Redaktionsleiterin des Harz Kurier, Svenja Paetzold-Belz. Was der Harz noch tun kann, um sein verstaubtes Image abzulegen? Auch dazu geben die Werbe-Experten eine Einschätzung.

            Friedhart Knolle ist „Mister Harz“

            Den Anfang machen wir mit Friedhart Knolle, dem früheren Pressesprecher des Nationalparks Harz, dem wir wegen seines umfangreichen ehrenamtlichen Wirkens auf vielen Themengebieten den inoffiziellen Titel „Mister Harz“ zuerkennen möchten. Der Gastgeber unseres Outdoor-Podcasts „Draußen“, Michael Strohmann, geht im Interview mit Knolle auf dessen hartnäckige Recherchen zu heiklen Themen der Harzer Vergangenheit ein.

            Aktuell hält Knolle Vorträge über den Harz während der Zeit des Kalten Krieges und über die damaligen Aktivitäten der Geheimdienste aus Ost und West. Die Tiefebenen nördlich des Harzes, so Knolle, wären einer der Schauplätze eines Dritten Weltkrieges gewesen, hätte es einen militärischen Konflikt gegeben. Knolle äußert sich außerdem dazu, wie die Nazi-Vergangenheit in Harzer Ortschroniken früher gerne ausgeblendet oder umgangen worden ist.

            Draußen im Harz- Friedhart Knolle, aka. Mr. Harz

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