Harz
Bye-Bye, Brocken-Benno – Unsere Leser erinnern sich
Aktualisiert: 06.01.2023, 19:30
| Lesedauer: 3 Minuten
Bye, bye Brocken-Benno - Unsere Leser erinnern sich
Diese Gruppe um Kerstin Wachsmuth ist am 3. Juli 2021 die 100 Kilometer des Harzer Hezenstieges an einem Tag abgelaufen.
Beim Brockenaufstieg ist sie Benno Schmidt begegnet.
Sofort kamen sie ins Gespräch, er berichtet den Läufern von seinem Vorhaben, zum 9000. Mal auf den Brocken zu wandern und wünschte der Gruppe alles Gute für den weiteren Lauf.
Somit hatte diese sportliche Herausforderung ein emotionales Highlight, das die Gruppe nicht vergessen wird.
Foto: Kerstin Wachsmuth
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Benno Schmidt war nicht nur ein Liebling der Wanderer sondern auch der Medien. Bei seinem 5000. Brockenaufstieg im Mai 2007 hießen ihn Pressevertreter, Kameraleute und Fans auf dem Brockengipfel willkommen. Bei dieser Gelegenheit entstand auch das Foto von Dieter Hauschild (Wandergruppe Königslutter).
Foto: Dieter Hauschild
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Winterliche Erinnerungen an Benno Schmidt hat auch Joachim Rode aus Wolfenbüttel. Ihr gemeinsames Selfie entstand 2010 bei Schneetreiben vorm „Brockenwirt“.
Foto: Joachim Rode
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Simone Letzel traf den Rekordwanderer 2018 in Ilsenburg bei einer Veranstaltung mit Reinhold Messner. „Er saß neben mir und war sehr offen und freundlich. Nebenbei verkaufte er sein Buch, die Exemplare hatte er in einer Jutetasche. Natürlich kaufte ich sein Buch, worüber er sich freute“, schreibt sie. Reinhold Messner habe ihn auch in seinem Vortrag erwähnt.
Foto: Simone Letzel
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Winfried Rasp aus Wendeburg schickte uns dieses Foto von Brocken-Benno mit Christian, Careen und Kylie – aufgenommen an der Bank, die Freunde ihm zum 80. Geburtstag geschenkt haben.
Foto: Winfried Rasp
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Bei ihrer jährlichen Brocken-Wanderung begegnete die „Männerriege“ der Familie Isensee aus dem Landkreis Wolfenbüttel Brocken-Benno am 2. April 2016. „Er blieb uns als redseliger und freundlicher Wanderbruder in guter Erinnerung.“ Auch zu einem Selfie war er sofort bereit.
Foto: Gordon Kiehl
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Schon im September 2004 trafen die Wolfenbütteler Erika und Hans Walter (links) bei einer Harzwanderung mit Freunden auf Brocken-Benno.
Foto: Hans Walter
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Bis ins hohe Alter stieg Benno Schmidt täglich auf den Brocken. Zahlreiche Menschen in der Region sind ihm auf Wanderungen begegnet und erinnern sich gern an Gespräche mit ihm am Wegesrand. Friederike Becker aus Salzgitter drückte im Juli 2021 erst auf den Auslöser, als der rüstige Senior sie (damals 39) und ihre neunjährige Tochter beim Abstieg schon überholt hatte. Sie war von seiner Fitness sehr beeindruckt, wie sie schreibt.
Foto: Friederike Becker
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Jens Reinhardt ist Jahrgang 1968 und kommt aus Hörden am Harz. „Der Brocken hat auf mich schon als Kind eine große Faszination ausgestrahlt. Ich kannte ihn nur aus der Ferne oder von Bildern. Am zweiten Weihnachtstag 1989 war einer meiner größten Momente in meinem Leben: Ich ging das erste Mal auf den Brocken.“ Brocken-Benno lernte er erst in den 1990er-Jahren kennen. „Bei meinen 83 Brockenwanderungen habe ich ihn etwa 30 Mal getroffen. Meist hatte ich mit ihm einen kleinen Smaltalk. Etwa zehn Mal bin ich mit ihm ein Stück gegangen, wobei wir uns meist über den Brocken, sein Leben und seine anderen Wanderungen unterhalten haben. Er sagte mir, dass er schon viel öfter als offiziell gewertet auf dem Brocken war. Das war die Zeit bis 1961 oder auch die Zeit nach 1989, als er zweimal am Tag auf den Brocken gewandert ist.“ Benno Schmidt nahm auch oft an den Brockenmärschen im August und im Januar des Landeskommandos Sachsen-Anhalt teil, erzählt Reinhardt. „Dabei hielt er meist auch eine kurze, humorvolle Rede vor der angetretenen Truppe und wünschte den Teilnehmern einen guten Aufstieg zum Brocken. Brocken-Benno ist für mich so ein Original wie der Harzer Roller oder die Harzer Kuckucksuhr. Seine humorvolle Art, sein Wandergewand mit Rucksack und Mütze. Das Harzer Original wird mir fehlen. Ein Mann, der über Jahrzehnte täglich bei Wind und Wetter auf den Brocken ging, einfach Wahnsinn, einfach Brocken-Benno!“
Foto: Jens Reinhardt
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Rudi Eppert aus Wolfenbüttel traf Brocken-Benno vor mehr als zehn Jahren. „Dieses Foto hing bis zu meiner Rente 2021 in meinem Büro an der Wand.“
Foto: Privat
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„An einem wunderschönen Wintertag im Januar 2016 sind meine Frau und ich Brocken-Benno kurz vor dem Gipfel des Brockens beim Aufstieg begegnet“, schreibt Jürgen-H. Reinecke aus Vordorf. „Er hat berichtet, dass er kurz davor stand, den Berg zum 7777. Mal zu besteigen. Ein kurzes, überaus freundliches und angenehmes Gespräch.“
Foto: Jürgen-H. Reinecke
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Brocken-Benno trat immer wieder als Harz-Botschafter und -Vermittler auf. Bei der Verleihung der Wandernadel April 2017 in Bad Sachsa, Ortsteil Neuhof, hob er in seiner kurzen Ansprache die „Wichtigkeit und den Sportsgeist“ der Wandernadel hervor, berichtet Walter Bestert zu seinem Foto.
Foto: Walter Bestert
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Helga Spörhase aus Bad Sachsa begegnete Benno Schmidt am 15. Mai 2019 in Blankenburg am Deutschen Wandertag.
Foto: Helga Spörhase
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„Mein Sohn Jonas und ich sind von Wernigerode aus mit dem Rennrad zum Brocken gefahren“, schreibt Andreas Schönfeld über seine Begegnung mit Benno im August 2018.
Foto: Privat
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„Die schönste Begegnung fand im Jahr 2014 statt“, berichten Gabriele und Eberhard Bröder aus Herzberg am Harz. Nach einem längeren Gespräch gab es dieses Foto und dann riss Brocken-Benno einen Zettel von seinem Block mit Visiten-Stempeln und überreichte ihn als Souvenir – auch das typisch für ihn.
Foto: Privat
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Wolfgang Offermann, Rolf Steffen und Michael Stelke hatten am 3. Oktober 2016 eine Brockenwanderung von Oderbrück aus unternommen. „Leider bei sauschlechtem Wetter“, sagt Wolfgang Offermann aus Braunschweig. Oben gab es eine Feier anlässlich der 8000. Gipfelersteigung von Brocken-Benno – und eine Begegnung mit dem TV-Moderator Wolfgang Lippert (rechts).
Foto: Privat
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„Im November 2018 habe ich ihn einen Kilometer vor dem Gipfel getroffen“, schreibt uns Michael Ahrens aus Edemissen.
Foto: Privat
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„Beim Brockenmarsch des Landeskommandos Sachsen-Anhalt im Jahr 2014 hat die Leitung des Kreisverbindungskommandos Wolfsburg Brocken-Benno getroffen“, berichtet Oberstleutnant Ekhard Erich Hartwig (links). „Beeindruckt hat mich seine Fitness und die spartanische Ausrüstung. Er war und bleibt ein echtes Harzer Original.“
Foto: Privat
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Die Schön-Wetter-Wander-Gruppe aus Bad Sachsa machte dieses Erinnerungsfoto am 20. Januar 2019. Katrin Seevers schickte es uns.
Foto: Privat
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Bernd Sander (links) und seine Frau Jutta aus Wolfsburg hatten 2018 eine Begegnung mit dem Rekordwanderer – „einen Tag nach der Veröffentlichung seines Buches“, wie Bernd Sander berichtet. „Wir waren seit Dezember 1989 mindestens einmal jedes Jahr auf dem Brocken.“ Das Foto unten schickte uns unser Leser Lars Umland.
Foto: Privat
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Brocken-Benno verfasste gerne solche Widmungen, zwei davon für Roswitha Hattwig aus Braunschweig. Eine schrieb er kurz vor seinem Geburtstag und dem 4999. Aufstieg im Mai 2007. „Die andere Begegnung war am 11. Oktober 2006 zum 4765. Aufstieg“, erzählt die Leserin.
Foto: Privat
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Familie Schmidt vom Haus am Schurfberg in Bad Grund hat den Namensvetter bei zahlreichen Wandertouren getroffen. Dieses Bild stammt aus April 2019. Es zeigt die Brüder Michael (rechts) und Peter Schmidt gemeinsam mit Brocken-Benno. „Er war für uns ein einzigartiger Mensch und für viele ein Vorbild, der die Harzer Wandernadel mit seinen Ideen tatkräftig unterstützt und zum einzigartigen Erfolg geführt hat. Es war immer ein Erlebnis, ihn zu treffen und sich mit ihm auszutauschen. Wir und viele andere werden Ihn vermissen. Ruhe in Frieden Benno!“, schreibt Michael Schmidt dazu.
Foto: Familie Schmidt
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Er selbst sei jahrelanger Wanderer und habe Benno mehrere Male unterwegs getroffen, erzählt Wolfgang Schuster aus Scharzfeld. Dieses Foto entstand an der Harzköhlerei Stemberghaus. „Was mich an ihm beeindruckte, kurz und knapp, war seine Einfachheit. Ohne großen Schnickschnack ging es los.“
Foto: Wolfgang Schuster
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Diese Collage hat uns Doreen Westphal aus Bad Lauterberg gesandt. „Ich selbst gehe seit 2018 regelmäßig auf den Brocken, insgesamt waren es vielleicht 50 Aufstiege. Die Leidenschaft von Brocken-Benno für diesen Berg kann ich total verstehen, aber 9000 Mal, das ist eine so unfassbare Zahl!“, schreibt sie dazu. Ihr bleibe seine immer freundliche Art in Erinnerung, „obwohl wir Wandergroupies schon manchmal lästig waren“. Seinen 90. Geburtstag feierte Westphal mit ihm auf dem Brocken und war erstaunt, wie gelassen er wirklich jeden Autogrammwunsch erfüllte und sich für jeden Fan Zeit nahm. „Besonders beeindruckt hat mich seine Frau Helga, die auch viele Male mitgelaufen ist und ihren Benno ohne Wenn und Aber ziehen lassen hat. Ihr wünsche ich viel Kraft für die nächste Zeit, denn der Hype um Brocken-Benno wird wohl noch eine Weile andauern.“
Foto: Doreen Westphal
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Am 22. September 2020, einem sonnigen Tag mit bester Fernsicht, begegneten Thorsten Guretzki, Stefan Prosselt und Armin Schnorbus aus Mascherode Brocken-Benno kurz unter dem Gipfel. „Wo kommt ihr Jungs denn her“, fragte er die über 50 Jahre alten Feuerwehrkameraden. Nach einem netten Gespräch und dem Verteilen seiner Visitenkärtchen ging man froh gelaunt, diese Legende getroffen zu haben, auseinander.
Foto: Armin Schnorbus
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„Mich hat an Brocken-Benno, neben seinem Ehrgeiz und seiner Willensstärke, am meisten seine Herzlichkeit beeindruckt. Ich bin ihm oft mit dem Mountainbike oder zu Fuß begegnet, jedes Gespräch war eine Bereicherung für mich“, schreibt Michael Thormann aus Wolfenbüttel.
Foto: Michael Thormann
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Die Wandergruppe mit dem Namen „Harzstürmer“ haben Brocken-Benno unter anderem im Juli 2018 getroffen.
Foto: Joachim Ruhe
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„Für mich war seine schlichte, einfache und freundliche Art etwas besonderes. Er war eben ein echter Harzer Wanderer, dessen Leistung außergewöhnlich und nicht zu toppen ist. Leb wohl, Benno", schreibt Horst Waßmann aus Wulften.
Foto: Horst Waßmann
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Bei ihrer zweiten Radreise vom Brocken nach Peking haben Brocken-Benno, seine Frau, Helmut Oppermann und andere Roswitha Soechting aus Schöppenstedt auf dem Gipfel verabschiedet. „Ich bin dann über die B1 nach Polen geradelt und weiter in die Ukraine, Russland, Kazakhstan, China.“
Foto: Privat
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„Im Dezember 2017 habe ich bei einem Aufstieg zum Brocken Benno getroffen und bin mit ihm ein kurzes Stück mitgegangen. Er war ein offener und netter Wegefährte. Man sollte ihm ein Denkmal setzen“, meint Jaroslav Plechaty.
Foto: Jaroslav Plechaty
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Heiko Rathmann war „schon sehr, sehr oft auf dem Brocken“ – sei es mit dem Rennrad, dem Mountainbike, den Lauf- oder Wanderschuhen. Am häufigsten aber mit seiner Frau Ilka im Harz zum Wandern. „Demzufolge hatten wir Brocken-Benno oft getroffen. Sehr freundlich und aufgeschlossen kam er auch immer einen Schritt auf uns zu und war stets für einen Scherz oder Selfie zu haben. Oft haben wir uns beim Aufstieg schon gefreut und gefragt, ob wir ihn wieder treffen werden und ob es auch die richtige Uhrzeit ist.“ Die kurzen Begegnungen mit Benno Schmidt seien immer ein kleines Highlight gewesen. „Wenn man das Lächeln von allen auf den Bildern sieht, braucht man nicht viel zu sagen, was eine Begegnung mit Benno bedeutete. Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken. Wir werden uns bei jeder Brockenwanderung an Benno erinnern.“
Foto: Heiko Rathmann
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Die Gespräche der Wandergruppe um Neville Verwiebe aus Braunschweig bei ihrem Aufstieg zum Brocken im August 2018 drehten sich fast ausschließlich über die vielen Aufstiege von Brocken-Benno. „Kurz vor dem Gipfel stand dieser dann plötzlich vor uns. Wir dachten, wir wären mit dem Aufstieg früh, aber Brocken-Benno war schon wieder am Absteigen. Eine tolle Begegnung!“
Foto: Neville Verwiebe
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Das Foto von Karsten Plettner aus Hattorf zeigt das Traditionszimmer bei Brocken-Benno in Wernigerode.
Foto: Karsten Plettner
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Andreas Ostermeier aus Windhausen hat Brocken-Benno zuletzt am 27. Oktober 2022 mit seiner Frau auf der Chocolart in Wernigerode getroffen. „Davor ist er mir mal bei einer Wanderung begegnet. Ein bodenständiger und feiner Mensch.“
Foto: Privat
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Auch Markus Herr hat Brocken-Benno mehrfach getroffen: „“Er hat den Kontakt zu Menschen immer gesucht und sich gefreut, wenn er angesprochen wurde. Ich habe mich riesig gefreut wenn ich ihn gesehen habe, ein wirklich netter Mensch.“
Foto: Privat
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Das Bild von Heike und Frank Müklisch entstand im Jahr 2010 auf dem Weg zum Brocken – mit Freunden und Benno Schmidt.
Foto: Privat
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„Auch ich war am 22. Mai mit der Wandergruppe des Riesengebirgsverein e. V. Braunschweig auf dem Brocken, um geschlossen dem Brockenbenno zum 90. Geburtstag zu gratulieren“, schreibt Doreen Mühl. Dabei sei diese Aufnahme entstanden. „Es war eine sehr emotionale Begegnung. Mir wurde an dem Tag bewusst, dass mir Benno in früheren Zeiten (seit 1990) schon öfter beim Wandern begegnet ist, ohne zu wissen, wer mir da eigentlich über den Weg läuft. Das ist verrückt, oder?! Erstaunt und berührt war ich über die Menschenmenge, die sich auf den Weg gemacht hatte, um Benno zu gratulieren. Mein Eindruck war, dass Benno es sehr genossen hat.“
Foto: Doreen Mühl
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Als Sabine, Meik und Toni Multerer Brocken-Benno im Oktober 2018 trafen, „hätte er uns gerne ein paar seiner ausgeschnittenen Zeitungsberichte für 1 Euro verkauft. Wir haben lachend abgelehnt. Fanden das aber auch irgendwie süß.“
Foto: Privat
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An Brocken-Benno hat auch die private Gittelder Wandergruppe „Wanderklub mit ohne Stempel“ um Harald Hartje viele schöne Erinnerungen. Ungefähr seit 2014/2015 traf man sich zwei bis drei Mal im Jahr, nahezu zufällig entweder beim Auf- oder Abstieg des Brockens. „Brocken-Benno und wir wussten, dass man ungefähr zwischen 10.30 und 11 Uhr sonntags unterwegs war.“ Seitdem kannte und begrüßte man sich herzlich und hielt dabei auch immer eine kleine Unterhaltung darüber, welche Wanderrouten zum Brocken auch noch schön seien. Später erhielt die Wandergruppe sogar die Terminliste von Brocken-Benno sowie eine Widmung in Brocken-Bennos Buch „Der einzige Achttausender im Harz“. Eine ganz besondere Begegnung habe es Ende Dezember 2018 gegeben. Die Wandergruppe hatte Besuch aus Chicago, und der größte Wunsch des Chicagoers Jedd sei gewesen, Brocken-Benno einmal kennen zu lernen. Und so sollte es dann auch tatsächlich sein: Kurz vor dem Brockengipfel traf man sich und plauderte miteinander. Auf die Frage, ob man ein gemeinsames Foto machen könne, habe Brocken-Benno in seiner unvergleichlichen Art gesagt: „Na klar, das machen wir.“
Foto: Privat
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„Auch wir, eine Männerwandergruppe aus Hordorf in der Gemeinde Cremlingen, hatten eine nette, freundliche Begegnung mit Brocken-Benno“, berichtet Herbert Klages. „Auf dem Weg zum Brockengipfel im September 2017 kam uns mit kräftigen Schritten Benno Schmidt entgegen. Es entwickelte sich ein interessantes Gespräch. Auf die Frage, ob er von Firmen gesponsert wird, zum Beispiel vom Schierker Feuerstein oder vom Brockenwirt, gab er uns zur Antwort, dass ihn niemand unterstütze. Er dürfe sein Auto unten in Schierke kostenlos parken. Ab und zu bekomme er auf dem Brocken einen Kaffee spendiert. Brocken-Benno war eine bescheidener und kommunikativer Extremwanderer. Wir werden uns immer an diese Begegnung erinnern.“
Foto: Privat
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Auf den vielen Harz-Wanderungen von Andreas Pohl begegnete er öfter Brocken-Benno. „Er freute sich immer, wenn man ihn mit einem fröhlichen ‚Grüß Gott, Herr Schmidt‘ begrüßte. Bereitwillig berichtete er dann von seinen aktuellen Vorhaben und angestrebten Rekorden. Am Morgen des 19. Mai 2014 stiegen wir nach einer Übernachtung auf dem Brocken ab und trafen ihn bei seinem Aufstieg. Besonders interessierte ihn unser Besuch aus Hamburg, dem er einiges erzählen konnte. Unsere Familie hatte auf dem Brocken den 80. Geburtstag unserer Mutter gefeiert. Beide Eltern mussten leider, im Gegensatz zu Brocken-Benno für Auf- und Abstieg den Zug benutzen. Wir werden die gelegentlichen Treffen mit Brocken-Benno vermissen, auch wenn sie bereits in letzter Zeit spärlicher geworden sind. Alles Gute, Herr Schmidt, in deinem neuen Wandergebiet.“
Foto: Privat
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„Auf dem Foto vom 29. Januar 2006 sind mein Freund Schorse und ich mit Benno zu sehen“, schreibt Detlef Kern aus Veltehof. „Wir sind immer, Sommer wie Winter, in kurzer Hose zum Brocken. Und Benno hat gelacht, wenn er uns gesehen hat. Und das war oft (ich war 162 Mal oben). War immer schön, so ein kleiner Plausch am Wegesrand. Er bleibt immer in Erinnerung!“
Foto: Privat
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Es war die Kaiser- und Königswanderung am 3. September 2011: „Es ging von Schierke über das Eckerloch zum Brocken, Bennos liebster Aufstieg. Auf dem Weg zeigte er uns oberhalb vom Eckerloch noch alte Bilder, auf denen eine Sprungschanze vorhanden war und Unterkunftsgebäude. Kurz vor dem Ziel wurde der Gedenkstein mit neuer grüner Farbe versehen. Benno äußerte, dass er die Farbe schon seit Tagen mitführte, die Witterung aber immer zu feucht war! Wir erhielten alle neben den normalen Wanderstempeln noch den Stempel vom Sonderbotschafter! Beim Auf- und Abstieg hat Benno häufig auf Nachzügler der Gruppe gewartet und ist dann immer wieder umgehend an die Spitze gewandert. Versuche von Mitwanderern, wenigstens beim Abstieg mal schneller zu sein, scheiterten ständig“, berichtet Ulrich Gollmert.
Foto: Ulrich Gollmert
Bye, bye Brocken-Benno - Unsere Leser erinnern sich
Als Vielläufer und Marathonsammler sei Marc Norbert Fischer aus Salzgitter Brocken-Benno „natürlich oft begegnet“. „Leider habe ich nur selten eine Kamera oder das Handy griffbereit gehabt. Dieses Foto entstand während des Harzgebirgslaufes im Jahr 2011. Das war damals mein 45. Lauf über die Königsdisziplin. Bemerkenswert an diesem Lauf war, dass beim Start in Wernigerode schönstes Herbstwetter bei milden Temperaturen und Sonnenschein war, ab dem Knochenbrecher das Wetter umschlug, der Brocken mit Laufschuhen wegen des Eises am Anstieg kaum zu erreichen war – und im Ziel wieder schönes Herbstwetter war. Benno traf ich am Abstieg des Brockens. Er war zu dieser Zeit täglich oben. Ein tolles Erlebnis! Alles Gute, Brocken-Benno.“
Foto: Privat
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Dieses Bild zeigt die Wandergruppe des Harzklub-Zweigvereins Scharzfeld. „Wir sind seinerzeit gemeinsam mit Benno von Schierke aus über den Eckerlochstieg zur Veranstaltung auf den Brocken gewandert“, sagt dazu Ingo Alpers.
Foto: Ingo Alpers
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Ursula Bremer aus Osterode begegnete Brocken-Benno zufällig am 21. September 2010 unterhalb der Brockenplattform und sprach ihn spontan an. „Meine Bitte um ein Autogramm erfüllte er mir auf besondere Weise. Da er keine Autogrammkarten dabei hatte (aha, als Promi hat er diese wohl sonst parat), suchte er in seiner Brieftasche und fand ein altes Schwarz-Weiß-Foto von einem DDR-Konsum, das er auf der Rückseite mit Unterschrift, aktuellem Stand seiner Bergbegehung (6115 Mal), 82.300 Gesamtkilometer und dem Datum versah. Diese Erinnerung hab ich dankbar aufbewahrt.“ Brocken-Benno habe ihr immer „durch seine Wander-Verrücktheit, Wanderdisziplin und als hervorragender Botschafter für den Harz imponiert. Vielleicht wäre ich ohne diesen Impuls nicht auf die Idee gekommen, eines Tages 222 Wanderstempelstellen aufzusuchen und Ursula, die XII. zu werden und nebenbei noch den Harz besser kennen und lieben zu lernen.“
Foto: Privat
Bye, bye Brocken-Benno - Unsere Leser erinnern sich
Die Brüder Thomas und Stefan Appel wanderten im Dezember 2019 auf den Brocken, um dort zu übernachten. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück bei herrlichstem Wetter wieder heimwärts Richtung Börßum. Nach gut einem Kilometer kam ihnen um 11.30 Uhr Brocken-Benno entgegen. „Wir erkannten ihn natürlich und nutzten das Treffen für ein Erinnerungsfoto. Wir waren beide zuvor häufig auf den Brocken gewandert, aber getroffen hatten wir ihn noch nie. So kurz vor Weihnachten fragte ich ihn, ob er eventuell Fanartikel von sich dabei hatte. Selbstverständlich zückte er aus seinem Rucksack sein aktuelles Buch, signierte es nach Wunsch für meinem Vater, der es schließlich vom Weihnachtsmann bekam.“
Foto: Stefan Appel
Bye, bye Brocken-Benno - Unsere Leser erinnern sich
Seit Kindeszeiten verbringt Andreas Becker viel Zeit im Harz und hat zirka 200 Mal den Brocken bestiegen, auch, um sich auf Bergtouren auf den MontBlanc, den Aconcagua, den Chimborazo oder den Kilimandscharo vorzubereiten. „Zahlreiche Male habe ich dabei, teilweise gemeinsam mit meiner Frau oder meinem Sohn, Benno unterwegs getroffen und wir tauschten uns immer sehr angeregt über seine Brockenbesteigungen und meine Bergtouren aus. Er war ein bescheidener, zugänglicher und an den Menschen sehr interessierter Mann, der beseelt war vom respektvollen Umgang mit der Natur. Immer hatte er einen Beutel dabei, um achtlos weggeworfenen Müll ins Tal zu tragen.“
Foto: Andreas Becker
Braunschweig.
Mehr als 9000 Mal hat Brocken-Benno den höchsten Berg des Harzes erklommen. Unsere Leser erinnern sich an den kantigen Rekord-Wanderer.
Dieser Mann hat sich selbst ein Denkmal gesetzt. Durch seine 9000 Besteigungen des Brockengipfels und Begegnungen mit Menschen aus aller Welt hat Benno Schmidt einen festen Platz in den Herzen und der Erinnerung vieler Menschen erwandert – in unserer Region und darüber hinaus. Zahlreiche Leserinnen und Leser sind dem Aufruf unserer Zeitung gefolgt und erinnern sich in Mails an „Brocken-Benno“ – in Wort und Bild. Hier präsentieren wir Ihnen eine erste Auswahl der eingesandten Fotos und Berichte .
In allen Zuschriften wird betont, wie zugewandt der Rekordwanderer war. „Er suchte Kontakt mit den Menschen, die er unterwegs traf, und informierte sie gerne über den Brocken, die Wege und weitere Sehenswürdigkeiten“, schreibt etwa Winfried Rasp aus Wendeburg. „Er war immer freundlich, ließ sich gerne fotografieren und verteilte Autogramme.“ Schmidt habe seine Verpflegung stets im Rucksack dabei gehabt und sei nur selten in der Brocken-Gastronomie eingekehrt. „Meistens ging er nur mit einem Stock und hatte nur einen Riemen seines Rucksacks über die Schulter gelegt. Viele Wanderabzeichen zierten seine Mütze.“
Winterliche Erinnerungen an Benno Schmidt hat auch Joachim Rode aus Wolfenbüttel. Ihr gemeinsames Selfie entstand 2010 bei Schneetreiben vorm „Brockenwirt“.
Foto: Joachim Rode / Privat
Viele Erinnerungen an den Harzer Rekordwanderer Ausführlich schildert Joachim Rode aus Wolfenbüttel seine Erinnerungen an den Brocken und den Wernigeröder Rekordwanderer. Mit der Öffnung des Brockengipfels am 4. Dezember 1989 und dem Ersten Aufstieg wenige Wochen später sei für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen, schreibt er. „Den Gipfel erreicht, überkam uns trotz regnerischen Wetters und tauenden Schnees zunächst eine unbändige Freude, aber auch Nachdenklichkeit und ein Innehalten ob des nie für möglich gehaltenen Geschenks mutiger Menschen im damals anderen Teil Deutschlands“, schreibt er. Auf den jährlichen Brockenwanderungen, die er seitdem mit Freunden im Winter unternommen habe, ist er regelmäßig Benno Schmidt begegnet. „Er begleitete uns zeit- und kurzweilig bei einigen Abschnitten. Die Verbindung zu ihm war immer von Herzlichkeit und Offenheit geprägt.“ Schmidt habe gerne seine Erlebnisse erzählt. „Und wir hatten lebhaftes Interesse an seinen Schilderungen. Da Benno an manchen Tagen sogar zweimal den Brockengipfel erklomm, sahen wir ihn fast bei jedem Auf- oder Abstieg. Besonders gern verteilte er dabei auch seine selbst zugeschnittenen Autogrammkarten mit Stempel.“ Die Nachricht seines Todes habe ihn sehr berührt, schreibt Rode. „Uns hat ein Mensch verlassen, der mit starkem Willen und Zielstrebigkeit sein Wanderleben verfolgt hat.“
Auch Dieter Hauschild , Wanderführer der Wandergruppe Königslutter, zeigt sich sehr betroffen über den Tod von Benno Schmidt: „Seit etwa 1990 kenne ich Benno, in zahlreichen Begegnungen um den Brocken herum haben wir uns oft getroffen. Für einen kleinen Plausch reichte es immer. Bei unserer zehnten Nachtwanderung 2003 zum Sonnenaufgang wurden wir auf dem Gipfel von Brocken-Benno begrüßt“, schildert er eines der zahlreichen Treffen. Er sei froh, dass er Schmidt am 3. Oktober 2022 noch zu seiner 9000. Brockentour gratulieren konnte und behalte ihn in dankbarer Erinnerung. „Sein Wirken und Einsatz für viele Ziele im Harz war vorbildlich, Danke für alles lieber Benno!“
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