Schierke. 33 Jahre nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze erinnern Veranstaltungen an dieses Ereignis, auch auf dem Brocken. Rund 120 Menschen waren dabei.

Im Oberharz ist am Samstag an die Öffnung der deutsch-deutschen Grenze auf dem 1141 Meter hohen Brocken erinnert worden. Zu der jährlichen Gedenkveranstaltung auf dem höchsten Gipfel des Harzes hatte der Heimat-, Wander- und Naturschutzbund Harzklub geladen. Geschäftsführerin Annett Drache berichtete, es seien rund 120 Menschen zu Fuß von Torfhaus und Schierke sowie mit der Brockenbahn zum Gedenken auf den Gipfel gekommen.

Der Gipfel des 1142 Meter hohen Brockens war über Jahre hinweg militärisches Sperrgebiet der DDR und durfte nicht betreten werden. Nach der innerdeutschen Grenzöffnung (9./10. November 1989) konnten Wanderer nun den Gipfelblick genießen. Die Antennen am Turmgebäude (hinten) überwachten unter anderem den Telefonverkehr mit dem Westen. (Archivbild: Januar 1990)
Der Gipfel des 1142 Meter hohen Brockens war über Jahre hinweg militärisches Sperrgebiet der DDR und durfte nicht betreten werden. Nach der innerdeutschen Grenzöffnung (9./10. November 1989) konnten Wanderer nun den Gipfelblick genießen. Die Antennen am Turmgebäude (hinten) überwachten unter anderem den Telefonverkehr mit dem Westen. (Archivbild: Januar 1990) © dpa | Holger Hollemann

Viele, die die Öffnung 1989 erlebt hätten, seien dabei gewesen, auch der als Brocken-Benno bekannte 90-jährige Rekordwanderer Benno Schmidt. Es herrschten Minusgrade und Nebel, aber insgesamt ruhiges Wetter, sagte Drache.

Grenzöffnung auf dem Brocken

Am 3. Dezember 1989 fiel unter dem Motto «Freie Bürger, Freier Brocken» auf dem höchsten Berg Norddeutschlands eines der letzten Bollwerke an der deutsch-deutschen Grenze. Dem Harzklub zufolge öffneten Grenztruppen um die Mittagszeit das Tor in der 2,7 Kilometer langen Mauer, die die Anlagen auf der Brockenkuppe schützte. Zuvor hatten Tausende Demonstranten nach einem Marsch die Öffnung der Grenze und die Rückgabe von «Vater Brocken» gefordert.

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Nach dem Mauerbau 1961 war der Brocken als beliebtes Ausflugsziel bis zum Tag der Grenzöffnung für Besucher nicht zugänglich. Der Harzgipfel war militärisches Sperrgebiet. Die Staatssicherheit, DDR-Grenztruppen und russisches Militär hielten ihn als Posten an der innerdeutschen Grenze besetzt, Stacheldraht und Mauern sperrten Wanderer aus. Die Russen verließen 1994 das Bergplateau.