Hannover. Nach dem Diebstahl teurer medizinischer Geräte aus Kliniken sind jetzt drei Männer und zwei Frauen zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Nach dem Diebstahl teurer medizinischer Geräte aus Kliniken hat das Landgericht Hannover drei Männer und zwei Frauen zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Die Strafen lägen zwischen zwei Jahren und sieben Monaten und drei Jahren, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Das Urteil fiel wegen bandenmäßiger Hehlerei. Die 21 bis 55 Jahre alten Verurteilten seien Teil einer international agierenden Bande, die sich darauf spezialisiert habe, medizinische Geräte zu stehlen. Aus touristischen Gründen seien sie sicher nicht nach Deutschland gekommen, habe der Vorsitzende Richter betont.

Auch Klinik Herzberg/Osterode von Diebstahl betroffen

Die Verurteilten haben nach Überzeugung des Gerichts vor allem Endoskopiegeräte aus Kliniken gestohlen, verpackt und nach Kolumbien geschickt. Derartige Geräte werden etwa für Magen- und Darmspiegelungen sowie Untersuchungen der Lunge und anderer Organe genutzt. Auch bei Operationen werden Endoskope eingesetzt. Betroffen von den Beutezügen waren unter anderem das Klinikum Siloah in Hannover, das Städtische Klinikum Braunschweig sowie das Krankenhaus Herzberg/Osterode. Pro Klinik handelte es sich meist um Beträge zwischen 400.000 und 500.000 Euro, in einem Fall sogar um eine Million Euro.

Die meisten Geräte wurden nach Gerichtsangaben am Flughafen Frankfurt sichergestellt, der wirtschaftliche Schaden belaufe sich daher auf rund 160.000 Euro. Die Bande soll sich in einer Ferienwohnung nahe Soltau im Heidekreis aufgehalten und das Diebesgut versandt haben. dpa