Braunlage. Auf dem 971 Meter hohen Wurmberg müssen wegen eines massiven Befalls mit Borkenkäfern Fichten auf einer Fläche von rund 80 Hektar gefällt werden.

Niedersachsens höchstem Berg steht ein Kahlschlag bisher ungekannten Ausmaßes bevor. Es gehe um Zehntausende von Stämmen, sagte ein Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten am Freitag. Braunlages Bürgermeister Stefan Grote (SPD) bezeichnete die Situation am Wurmberg in der „Goslarschen Zeitung“ als Katastrophe. Nach den Stürmen und der anhaltenden Trockenheit im vergangenen Jahr hat sich der Borkenkäfer im Harz in diesem Jahr ungewöhnlich stark ausgebreitet.

Ziel: weitere Ausbreitung des Borkenkäfers verhindern

Mit der Fäll-Aktion am Wurmberg wollen die Landesforsten nach Angaben ihres Sprechers Michael Rudolph die Entwicklung einer weiteren Borkenkäfer-Generation verhindern. Sonst könnte die Ausbreitung des Borkenkäfers im Harz noch sehr viel weiter voranschreiten. Im benachbarten Nationalpark sind ebenfalls große Areale befallen. Dort werden die betroffenen Fichten allerdings nur auf einem 500 Meter breiten Schutzstreifen an der Grenze zu den Wirtschaftswäldern gefällt. Ansonsten bleiben die abgestorbenen Stämme stehen, damit in deren Schutz ein neuer naturnaher Wald heranwachsen kann.

Künftig sollen artenreiche Mischwälder wachsen

Für die Landesforsten kämen die Baumfällungen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, sagte Rudolph. Denn die Holzpreise lägen am Boden. Ein Grund dafür ist, dass schon im vergangenen Jahr wegen mehrerer Stürme und eines erhöhten Borkenkäferbefalls mehr Fichten gefällt werden mussten als üblich. Die kahl geschlagenen Flächen am Wurmberg sollen schnellstmöglich wieder aufgeforstet werden. Künftig sollen dort statt der bisherigen Fichten-Monokulturen artenreichere Mischwälder wachsen. dpa