Madrid. Spanien wurde von der Pandemie hart getroffen. Nun steigen die Zahlen wieder. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen – mit Ausnahmen.

  • Das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen Reisen nach Spanien
  • Die kanarischen Inseln sind von der Reisewarnung nicht betroffen
  • Tui wird für fast ganz Spanien die geplanten Pauschalreisen dorthin absagen, den Kunden sollen Umbuchungen angeboten werden
  • In Spanien haben sich in den vergangenen sieben Tagen 27.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert

Der Spanien-Urlaub bleibt im Corona-Jahr 2020 eine komplizierte Angelegenheit. Nachdem die Corona-Fallzahlen in einigen Regionen des Landes wieder deutlich angestiegen sind, hat die Bundesregierung fast ganz Spanien zum Risikogebiet erklärt – einzige Ausnahme sind die kanarischen Inseln. Gleichzeitig sprach das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für die entsprechenden Gebiete aus.

Eine Reisewarnung ist kein Reiseverbot, wirkt aber abschreckend und das ist auch beabsichtigt. Der Reisekonzern Tui wird nach der Reisewarnung für fast ganz Spanien ab sofort die geplanten Pauschalreisen dorthin absagen.

Den Kunden würden Umbuchungen zu anderen Reisezielen angeboten, zum Beispiel zu den Kanarischen Inseln, wie ein Tui-Sprecher der dpa sagte. Reisenden, die bereits in den betroffenen Feriengebieten sind, biete Tui an, sie auf Wunsch früher als geplant nach Hause zu fliegen.

Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten müssen sich zwangsläufig auf das Coronavirus testen lassen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich schon im Urlaubsland in den 48 Stunden vor der Abreise testen. Dann müssen sie den Test aber selbst bezahlen.

Oder sie lassen sich bis zu drei Tage nach der Rückkehr in Deutschland testen. Das ist dann kostenlos. In häuslicher Quarantäne muss man so lange bleiben, bis das Testergebnis da ist. In der Regel dauert das laut Gesundheitsministerium 24 bis 48 Stunden.

Mallorca verschärft die Maskenpflicht

weitere Videos

    Spanien: Infektionszahlen schnellen in die Höhe

    Nachdem die Corona-Zahlen seit dem Ende des Lockdowns am 21. Juni wieder stetig steigen, gab es bisher schon Reisewarnungen für die Hauptstadt Madrid, Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava sowie für das spanische Baskenland und die Regionen Navarra und Aragón.

    Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat – auf dem spanischen Festland gab es 58 neue Infektionen, auf den Balearen sogar 77. Insgesamt steckten sich innerhalb der letzten sieben Tagen über 27.000 Menschen in Spanien mit dem Coronavirus an.

    Seit Beginn der Pandemie verzeichnet das Land mehr als 337.000 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Rund 28.600 Menschen starben bislang landesweit an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

    Wegen des Infektionsgeschehens gilt im gesamten Land eine Maskenpflicht für alle öffentlich zugänglichen geschlossenen Räume. Im Freien muss eine Maske dann getragen werden, wenn die Abstandsregeln nicht gewährleistet werden können.

    Touristen vor der Kathedrale von Palma. Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, können sich kostenlos auf das Virus testen lassen.
    Touristen vor der Kathedrale von Palma. Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, können sich kostenlos auf das Virus testen lassen. © dpa | Clara Margais

    Lesen Sie auch: Urlaub in Corona-Zeiten: Das müssen Mallorca-Urlauber wissen

    Risikogebiet Spanien: Strengere Maskenpflicht auf den Balearen

    Auf den Balearen gilt gar eine noch strengere Maskenpflicht gilt. Hier muss ein Mund-Nasen-Schutz nun auch im öffentlichen Raum getragen werden – sowohl drinnen als auch draußen. Ausnahmen gelten unter anderem für Strand-, Pool- oder Restaurantbesuche. Die Einführung der verschärften Regeln galt auch als Reaktion auf Zusammenkünfte, bei denen gegen die Corona-Regeln verstoßen wurde.

    Keine Party auf Ibiza - wegen Corona

    weitere Videos

      Mehrere deutsche und britische Urlauber schienen den Warnschuss jedoch nicht gehört zu haben und feierten weiter. Die Regierung der Balearen lies daraufhin Lokale am Ballermann und in Magaluf zwangsschließen. Als Konsequenz aus den Verstößen der Touristen gegen die Corona-Regeln nahm zudem der Reiseveranstalter Tui für 2020 alle Partyreisen aus seinem Angebot.

      Spanien-Urlaub – Mehr zum Thema

      (mit dpa/mbr/bef)