Grafing. Hass, Hetze und rechtes Gedankengut: Schüler einer neunten Klasse sollen Fotos und Sprüche in einem Chat verbreitet haben.

Verfassungsfeindliche Symbole, rassistische Sprüche und eine ganze Menge Hass. In der kleinen Stadt Grafing bei München steht eine Gruppe Neuntklässler unter dem Verdacht, rassistische Hassbotschaften in internen Chats verbreitet zu haben. Die Polizei hat jetzt die Ermittlungen aufgenommen.

In besagtem Chat haben aktuell noch unbekannte Schüler Hassparolen und Fotos von verfassungsfeindlichen Symbolen verbreitet. Zwei Schüler hatten sich nach den Herbstferien an ihre Lehrerin gewandt, zudem informierte ein Vater die Polizei.

Fotos von Hakenkreuzen und Sprüche über Gaskammern

Die Polizei hat jetzt die Fotos und den Chatverlauf auf den zur Verfügung gestellten Handys gesichert. Dazu gehörten Bilder von Hakenkreuzen und Sprüche über die im Zweiten Weltkrieg zur Vernichtung von Juden und anderen Gruppen verwendeten Gaskammern. „Wir müssen jetzt schauen, wer der Urheber dieser Mitteilung war und wer diese Mitteilung trotz erkennbarer Problematik weiterverbreitet hat“, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch.

Die Schule wandte sich mit deutlichen Worten per Brief an alle Eltern. „Wir halten das für einen sehr bedenklichen Inhalt und werden da auf jeden Fall sehr energisch gegen vorgehen“, sagte der stellvertretende Direktor Markus Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. Es stünden aber nur wenige Schüler im Fokus der Ermittler – der größere Teil habe sich auch im Chat klar gegen die Äußerungen positioniert.

Rechte Propaganda in WhatsApp-Chats ist keine Seltenheit: Auch in einem Gymnasium im baden-württembergischen Leonberg war es zu Hitlergrüßen im Klassenchat gekommen.