Berlin. Rom, Venedig, Mailand: Die Hotspots sind nicht die einzigen schönen Orte Italiens. Zehn Geheimtipps außerhalb üblicher Touristenpfade.

Wer Klassiker wie Rom, Mailand und Florenz schon längst kennt, kann sich in Italien abseits der bekanntesten Touristenpfade auf Entdeckungsfahrt begeben. Italien ist eines der abwechslungsreichsten Länder in Europa und hat zahllose Highlights zu bieten. Sei es nun ein erholsamer Strandurlaub oder ein aufregender Städtetrip – hier kommt jeder auf seine Kosten. Zehn Geheimtipps für Ihren Italien-Urlaub vom Italien-Kenner.

Cernobbio: Perle des Comer Sees in der Lombardei

Wer die idyllischen Landschaften der norditalienischen Seen liebt, muss Cernobbio, Perle des Comer Sees, besichtigten. Seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war Cernobbio einer der bevorzugten Ferienorte für vermögende Mailänder Familien. Davon zeugt die große Anzahl der über das ganze Gebiet verteilten Villen und Gärten. Die prachtvollste Villa ist zweifellos die Villa d'Este. Der Komplex wurde 1814 von der Prinzessin von Wales erworben, die sich für einen Nachkömmling der berühmten Familie d'Este hielt und die Villa auf diesen Namen taufte. Heute ist die Villa ein begehrtes Grand Hotel.

Lake Como in Cernobbio, Italien.
Lake Como in Cernobbio, Italien. © IMAGO / Kickner

Bergamo: Malerische Altstadt im Herzen der Lombardei

Die malerische Altstadt von Bergamo im Herzen der Lombardei ist umgeben von einer kilometerlangen Stadtmauer, die 1588 fertiggestellt wurde. Zur Altstadt Bergamo Alta gelangt man am besten mit der Funicolare, der Zahnradbahn. Der innere Stadtkern ist weitestgehend autofrei, sodass man hier in Ruhe durch die engen, romantischen Gassen bummeln und die historischen Gebäude besichtigen kann. Prunkstück ist die Piazza Vecchia. Schon der Architekt Le Corbusier schwärmte von dem Platz, er bezeichnete ihn als einen der schönsten Orte der Welt.

Aquileia: Antikes Juwel in Friaul-Julisch Venetien

Man muss nicht bis Rom oder Pompeij fahren, um großartige römische Ausgrabungen zu sehen. Schon auf dem Weg zum Strand von Grado lohnt sich ein Stopp im nur zehn Kilometer entfernten Aquileia. Von den Römern zum Schutz der Ostgrenze gegründet, entwickelte sich Aquileia rasch zu einer der bedeutendsten Städte und Binnenhäfen des Römischen Reiches mit mehr als einer halben Million Einwohnern. Hier wurden Bernstein, Glas, Bronze, Eisen, Holz und Korn gehandelt – was Ruhm und Reichtum brachte. Mit seinen gut erhaltenen Bauwerken kommt das oberitalienische Städtchen in der Provinz Udine immer noch ganz groß heraus. Besonders beeindruckend ist das Domus Tito Macro, an dem sich die Pracht römischer Patrizier-Villen erkennen lässt.

Aosta: Schatztruhe römischer Juwelen in den Alpen

Hoch oben in Italiens Norden findet sich ein kleines Tal, welches kaum jemand kennt: Das Aostatal, eine unbekannte Alpenregion zwischen Italien und Frankreich. Die Tour im Altstadtzentrum ist ein eindrucksvoller Spaziergang durch Zeit und Raum, um die antike römische Kolonie Augusta Praetoria Salassorum und ihre zauberhaften Schätze aus der Zeit des Mittelalters zu entdecken. Hier befand sich einst die größte Nekropolis der Römerzeit. Beeindruckend ist die mächtige Römerbrücke, die über dem alten Flussbett des Buthier errichtet wurde.

Die Römerbrücke in Aosta.
Die Römerbrücke in Aosta. © IMAGO / Panthermedia

Pienza: Renaissance-Stadt im Herzen der Toskana

Wer die ursprüngliche Toskana abseits des Trubels von Florenz und Siena entdecken will, muss Pienza besichtigen. Inmitten vom berühmten Tal Val d'Orcia verzaubert diese UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte vor allem mit ihrem eindrucksvollen Stadtkern. Pienza, die als die perfekte Renaissance-Stadt gilt, erreicht man auf kurvenreichen Landstraßen, die von Weinbergen, Olivenhainen und Weizenfeldern gesäumt werden. Bei einem Bummel durch das historische Zentrum genießt man romantische Gässchen, pausiert an malerischen Plätzen und erlebt fantastische Aussichtspunkte.

Wetter in Italien: Die durchschnittliche Temperatur

MonatDurchschnittliche Temperatur in Italien gesamt in Grad Celsius
Januar7
Februar8
März11
April15
Mai19
Juni23
Juli26
August26
September23
Oktober18
November12
Dezember8

Spoleto: Die Stadt mit der majestätischen Brücke in Umbrien

Umbrien ist mittlerweile auch gut besucht, aber noch weit unbekannter als die große Schwester Toskana. Im Herzen Umbriens befindet sich die Kleinstadt Spoleto, die den Besucher mit seiner majestätischen Brücke delle Torri und den alten römischen und mittelalterlichen Überresten überrascht. Spoleto ist zwar nicht die bekannteste Stadt Umbriens, aber wegen ihrer atemberaubenden Schönheit sicherlich ein Muss. Im Jahr 2011 wurde die Basilika San Salvatore zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt als Teil der Gruppe "Die Langobarden in Italien", zu der die wichtigsten langobardischen Baudenkmäler in Italien gehören.

Gaeta: Städtchen am Golf mit mittelalterlichem Flair

Das Hafenstädtchen Gaeta liegt malerisch auf einer Landzunge an der Küste zwischen Rom und Neapel und ist daher ein idealer Ausgangsort, um beide Städte bequem zu erkunden. Im mittelalterlichen Stadtkern führen Treppen durch enge Gassen und Tore hinauf zur Kirche San Francesco, von wo aus sich ein herrliches Panorama auf den Golf von Gaeta bietet. Weiter oben thront das Schloss Angioino-Aragonese. Im Hafenviertel steht der Dom mit einem charakteristischen Glockenturm. Die lebendige Altstadt hat viele Fischrestaurants, Bars und Geschäfte. Bekannt ist das Städtchen auch wegen seines weitläufigen Sandstrandes, der Spiaggia di Serapo.

Die Stadt Gaeta in der Provinz Latina.
Die Stadt Gaeta in der Provinz Latina. © IMAGO / UIG

Otranto: Historische Hafenstadt im Herzen Apuliens

Die kleine Hafenstadt Otranto in Apulien ist die südöstlichste Gemeinde Italiens und beherrscht einen der schönsten Küstenabschnitte der süditalienischen Adria-Region Apulien. Hier winken traumhafte Strände und ein tolles Ambiente abseits der üblichen Touristenpfade. In Otranto kann man das echte Apulien mit seiner Ruhe und seinem typisch süditalienischen Flair genießen. Attraktion ist die "Baia dei Turchi" (deutsch: "Bucht der Türken"), ein wunderschöner Strand mit glasklarem Wasser, teilweise von schroffen Felsen umgeben. Allein die historische Altstadt ist eine Sehenswürdigkeit an sich und die malerischen Gassen und Häuser mit ihrer verträumten Atmosphäre ziehen jeden sofort in ihren Bann.

Tropea: Wunderschöne Kleinstadt im äußersten Süden

"Die Schöne im äußersten Süden" wird die Kleinstadt Tropea in Kalabrien genannt. Die Altstadt besitzt viele gut erhaltene mittelalterliche Bauwerke und Wohnhäuser, die die angenehme Atmosphäre der Stadt prägen. Die Normannen haben ihr Wahrzeichen hinterlassen, die Kathedrale Santa Maria dell'Isola. Das Besondere an dem imposanten Bauwerk in Weiß ist, dass es sich auf einem Sandsteinfelsen direkt am türkisfarbenen Meer mit seinen bezaubernden Sandstränden erhebt. Urlauberinnen und Urlaubern präsentiert sich das Mittelmeer hier mit einem einmaligen Meerespanorama von seiner ursprünglichsten Seite.

Die Kleinstadt Tropea in Kalabrien.
Die Kleinstadt Tropea in Kalabrien. © IMAGO / Panthermedia

Scicli: Auf barocken Pfaden im Süden Siziliens

Scicli ist ein in sich ruhender Kosmos im Südosten Siziliens, der Besucherinnen und Besucher mit einem beeindruckenden Ensemble an Palästen, Kirchen und Plätzen im Barockstil bestrickt. Die Stadt befindet sich in strategischer Lage auf einer Hochebene zwischen drei Tälern. Die kleine Barockstadt ist mit zahlreichen schön verzierten Balkonen geschmückt. Überall lohnt es sich deswegen, nach oben zu schauen: Figuren, Ranken und Blumen aus Stein stützen die Balkone und scheinen die Besucher willkommen zu heißen – genau wie der Palazzo Spadaro. Und wer einen Blick in die Hinterhöfe wirft, der entdeckt mit den typisch sizilianischen bunten Keramikfliesen verzierte, strahlende Treppen. Auch interessant: Italien bereisen: So bekommen Touristen Zugtickets geschenkt