Berlin. Demenz und Alzheimer werden oft als Synonym füreinander verwendet. Warum das nicht stimmt und was man unter den Begriffen versteht.

Die Alzheimer-Krankheit ist eine häufige Form der Demenz, die die geistigen Fähigkeiten einer Person beeinträchtigt. Die Krankheit wird oft als Synonym für Demenz verwendet, was jedoch nicht ganz korrekt ist. Tatsächlich gibt mehrere Arten von Demenz. Lesen Sie hier: Dieses Gerwürz soll laut Studien vor Demenz schützen – Jeder hat es in der Küche

So weist auch die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft auf ihrer Internetseite daraufhin, dass es sich bei Demenz und Alzheimer nicht um dasselbe handelt. "Unter Demenz versteht man ein Muster von Symptomen, das viele verschiedene Ursachen haben kann", heißt es da etwa. Eine Demenz führe dazu, dass sich verschiedene geistige Fähigkeiten im Vergleich zum früheren Zustand verschlechtern. "Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für eine Demenz, es gibt aber noch viele weitere Ursachen." Auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen, schlechte Ernährung und Bewegungsmangel können das Risiko für Demenz erhöhen. Das sind die Warnzeichen von Demenz.

Was ist Demenz?

Demenz ist ein Zustand, der sich durch eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten auszeichnet. Die Beeinträchtigung kann verschiedene Formen annehmen, aber die häufigsten Symptome sind Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten bei der Sprache und anderen kognitiven Funktionen sowie Verhaltensänderungen. Die Krankheit kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschließlich altersbedingter Degeneration, Blutgerinnseln oder Schäden durch Trauma. "Eine Demenz ist jedoch weitaus mehr als eine Gedächtnisstörung", schreibt das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Website. In etwa zehn Prozent der Demenz-Fälle gebe es sogar Heilungschancen, heißt es weiter.

Allerdings sei nur eine Rückbildung der sekundären Formen der Demenz möglich. Darunter versteht man "Folgeerscheinungen anderer Grunderkrankungen, wie etwa Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangelzustände und chronische Vergiftungserscheinungen durch Alkohol oder Medikamente", schreibt das Ministerium von Karl Lauterbach weiter.

Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist eine spezielle Form der Demenz, die durch abnormale Ablagerungen von Proteinablagerungen im Gehirn verursacht wird. Diese Ablagerungen, bekannt als Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Protein-Tangles, stören die normale Funktion der Nervenzellen im Gehirn und verursachen den Verlust kognitiver Fähigkeiten. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz bei älteren Erwachsenen. Die Krankheit wurde nach dem Deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt. Er hatte die Erkrankung zum ersten Mal 1906 beschrieben. Lesen Sie hier: Warum Frauen häufiger von Alzheimer betroffen sind.

Der "Deutschen Alzheimer Gesellschaft" zufolge ist der größte Risikofaktor für Alzheimer das Alter. Viele der Betroffenen sind über 80 Jahre alt, nur selten gebe es Fälle von Alzheimer vor dem Erreichen des 65. Geburtstages.

UnterschiedeAlzheimerDemenz
DefinitionEine Art von Demenz, die am häufigsten vorkommt und etwa 60-80 Prozent aller Fälle von Demenz ausmachtEin Oberbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen, die das Gedächtnis, das Denken und andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigen können
SymptomeBeeinträchtigung des Gedächtnisses und des Denkvermögens, allmählicher Verlauf, andere kognitive Fähigkeiten können betroffen seinKann unterschiedliche Symptome verursachen, je nachdem welche Bereiche des Gehirns betroffen sind
UrsachenAblagerungen von Proteinfragmenten im Gehirn spielen eine RolleUrsachen können unterschiedlich sein, z.B. Durchblutungsstörungen bei vaskulärer Demenz
HeilungKeine Heilung, aber Behandlung kann die Symptome lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamenKeine Heilung, aber Behandlung kann helfen, die Symptome zu lindern
AnmerkungenEs ist möglich, dass eine Person sowohl an Alzheimer-Krankheit als auch an einer anderen Form von Demenz leidetDie Symptome und Verläufe sind individuell sehr unterschiedlich

Was sind die Unterschiede zwischen Demenz und Alzheimer?

Es gibt mehrere Unterschiede zwischen Demenz und Alzheimer. Das sind die wichtigsten:

  1. Der Hauptunterschied zwischen Demenz und Alzheimer ist, dass Demenz ein Oberbegriff ist, der sich auf eine Gruppe von Symptomen bezieht.
  2. Bei Alzheimer handelt es sich wiederum um eine spezifische Erkrankung, die diese Symptome verursacht.
  3. Es gibt viele Ursachen für Demenz, während Alzheimer durch die abnormale Ablagerung von Proteinablagerungen verursacht wird.
  4. Ein weiterer Unterschied: Demenz kann verschiedene Arten umfassen, während Alzheimer nur eine spezifische Art von Demenz ist.

Andere Arten von Demenz sind vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und frontotemporale Demenz, an der auch Bruce Willis leidet, wie erst kürzlich bekannt wurde. Die unterschiedlichen Formen von Demenzerkrankungen finden Sie auch in der folgenden Tabelle:

Formen von Demenzerkrankungen

Alzheimer-KrankheitDie Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form von Demenz und betrifft vor allem ältere Menschen. Sie tritt allmählich auf und beeinträchtigt Gedächtnis, Denken und Verhalten.
Vaskuläre DemenzDie vaskuläre Demenz entsteht durch eine Schädigung der Blutgefäße im Gehirn, beispielsweise durch Schlaganfälle oder Durchblutungsstörungen. Die Symptome können je nach betroffenem Bereich des Gehirns variieren.
Lewy-Körper-DemenzBei der Lewy-Körper-Demenz sammeln sich sogenannte Lewy-Körper im Gehirn an, die zu Störungen in der Informationsverarbeitung führen. Die Symptome ähneln oft denen der Parkinson-Krankheit.
Frontotemporale DemenzDie frontotemporale Demenz betrifft vor allem die Bereiche des Gehirns, die für Verhalten, Persönlichkeit und Sprache zuständig sind. Die Symptome können je nach betroffenem Bereich sehr unterschiedlich sein.
Gemischte DemenzBei der gemischten Demenz treten mehrere Formen von Demenz gleichzeitig auf, beispielsweise Alzheimer-Krankheit und vaskuläre Demenz.