Berlin. Clusterkopfschmerzen gehören zu den schmerzhaftesten Kopfschmerzen überhaupt. Das sind Symptome, Trigger und Behandlungsmöglichkeiten.

Kopfschmerzen sind nicht nur schmerzhaft und nervig – sie können einen im Alltag teilweise stark einschränken. Und Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz: Angefangen bei leichten Verspannungskopfschmerzen bis hin zur starken Migräne ist das Spektrum breit gefächert.

Eine Art von Kopfschmerzen, die weniger bekannt ist, sind die sogenannten Clusterkopfschmerzen. Erst kürzlich implizierte etwa Tom Kaulitz im Podcast "Kaulitz Hills" mit Bruder Bill, dass er unter dieser Art leide – und deswegen schon öfter von Ehefrau Heidi Klum in die Notaufnahme gebracht werden musste. Lesen Sie auch: Céline Dion ist unheilbar krank: Das ist das Stiff-Person-Syndrom

Clusterkopfschmerzen: Das sind die Symptome

Und tatsächlich zählen Clusterkopfschmerzen zu den schmerzhaftesten ihrer Art. Während sich Kopfweh normalerweise über den Kopf verteilt, liegt der Hauptschmerz bei Clusterkopfschmerzen einseitig im Bereich des Auges, der Stirn und Schläfe. Damit einhergehen können auch weitere Symptome, wie etwa:

  • ein tränendes und gerötetes Auge
  • starke Bewegungsunruhe
  • Schwitzen auf der Stirn oder im Gesicht
  • eine zugeschwollene oder laufende Nase
  • Pupillenverengung

Generell werden Clusterkopfschmerzen von Betroffenen als sehr schmerzhaft und teilweise sogar unerträglich beschrieben. Die Schmerzen können bis in den Kieferbereich oder sogar die Schultern ausstrahlen. Auch interessant: ADHS bei Erwachsenen: Das hilft Betroffenen

Episodische vs. chronische Clusterkopfschmerzen

Generell unterscheidet man zwischen episodischen und chronischen Clusterkopfschmerzen. Episodische Clusterkopfschmerzen sind gekennzeichnet durch schmerzfreie Phasen, die etwa 14 Tage bis mehrere Jahre anhalten können, und Phasen regelmäßiger Attacken, die zwei bis acht Wochen anhalten können. Die Attacken an sich dauern 15 Minuten bis 3 Stunden. Meistens treten die Schmerzen immer auf der selben Gesichtsseite auf, können aber auch wechseln. Ein Dreiviertel aller Patientinnen und Patienten leiden an episodischen Clusterkopfschmerzen.

Bei der chronischen Form können die Episoden nicht mehr klar voneinander abgegrenzt werden. Oft treten die Kopfschmerzen regelmäßig zur gleichen Tageszeit auf, etwa nach dem Aufstehen oder in den Stunden nach dem Einschlafen. Generell treten Clusterkopfschmerzen oft in der Nacht auf. Auch interessant: Schlaf: Beim Einschlafen hilft oft nur diese radikale Methode

Das sind Ursachen und Trigger von Clusterkopfschmerzen

Der genaue Ursprung von Clusterkopfschmerzen ist bisher nicht geklärt, bei Betroffenen sind bestimmte Bereiche des Gehirns überaktiv. Es wird vermutet, dass der Hypothalamus, ein Hirnareal, eine wichtige Rolle spielt. Clusterkopfschmerzen werden den Nervenerkrankungen zugeordnet. Schätzungen zufolge sind etwa eine von 1000 Personen betroffen, Männer häufiger als Frauen. Meistens tritt die Krankheit im Alter von 20 bis 40 Jahren erstmalig auf.

Auch wenn der Ursprung von Clusterkopfschmerzen unklar ist, gibt es einige bekannte Trigger, die während einer Schmerzphase Attacken provozieren oder vorhandene Beschwerden verschlimmern können. Dazu zählen etwa:

  • Alkohol und Nikotin
  • Helles und/oder flackerndes Licht
  • Starke Gerüche
  • Bestimmte Lebensmittel (individuell sehr unterschiedlich)

Interessant ist, dass die Trigger bei Betroffenen in schmerzfreien Phasen oft keine negativen Auswirkungen haben.

Clusterkopfschmerzen: Wie behandelt man sie?

Anders als bei Verspannungskopfschmerzen reicht eine normale Schmerztablette oft nicht aus, um Clusterkopfschmerzen zu behandeln. Generell ist diese Art von Kopfschmerzen nicht heilbar, sondern lässt sich nur therapieren. Lesen Sie auch: Augeninfarkt erkennen: Auf diese Symptome müssen Sie achten

Oft hilft Patientinnen und Patienten das Einatmen von reinem Sauerstoff. Es gibt tragbare Geräte mit Gesichtsmasken, die man auch Zuhause verwenden kann. Experten empfehlen, gleich zu Beginn einer Attacke Sauerstoff einzuatmen. Neben Sauerstoff bekommen Betroffene oft Medikamente aus der Gruppe der Triptane, die auch bei Migräne zum Einsatz kommen. Sie werden meistens als Nasenspray oder per Spritze verabreicht.

In sehr schweren Fällen, bei denen die konventionellen Mittel zur Schmerzbekämpfung nicht reichen, können auch operative Maßnahmen vorgenommen werden. Diese Eingriffe können jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen führen.