Berlin. Falsche Profile auf Twitter zeigen, Nutzer müssen bei Beiträgen anderer achtsam sein. Aber auch der Staat sollte seine Gesetz prüfen.

Die sozialen Medien waren 2022 immens bedeutend und wurden so viel genutzt wie in keinem Jahr zuvor. Facebook, Instagram, Tiktok, Twitter und Co. die Hälfte der Weltbevölkerung hat sich dort angemeldet.

4,6 Milliarden Menschen teilen, liken, haten und kommentieren Ereignisse auf den Diensten im Internet, um sich zu vernetzen, einen neuen Job zu finden, Nachrichten zu lesen, sich zu informieren, das Hochzeitsfoto zu zeigen, aber auch um etwas wichtiges mitzuteilen, wie gerade Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf Twitter: „Gestern haben wir Triage Gesetz im Bundestag beschlossen. Triage vermeiden hat Priorität.“ Ein blaues Häkchen an Lauterbachs Profil zeigt an, dass sein Profil von Twitter auf Echtheit geprüft wurde. Dieser Karl Lauterbach ist also Karl Lauterbach, der aus der Bundesregierung, der mit der Fliege.

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Twitter verändert seine Echtheitsprüfung – und seine Glaubwürdigkeit

Textchefin Diana Zinkler über die Gefahren von sozialen Medien.
Textchefin Diana Zinkler über die Gefahren von sozialen Medien. © FMG | FMG

Doch Twitter hat seine Prüfung auf Echtheit verändert. Jetzt kann man per 8-Dollar-Zahlung diese Prüfung umgehen. Einige User haben sich bereits falsche Profile von Prominenten oder wichtigen Organisationen angelegt und verbreiten Nonsense – und das kann fatale Folgen haben – von denen das Mindeste der Verlust der Glaubwürdigkeit ist.

Was wäre wenn ein Fake-Putin oder ein falscher KGB-Mitarbeiter Angriffe auf weitere Länder ankündigen würde?

Twitter hat in Deutschland nicht den Stellenwert wie in den USA

Das zeigt, auch wenn Twitter hierzulande nicht den Stellenwert hat wie in den USA, wie wichtig es ist, sich als Nutzer im Klaren zu sein, dass es immer ein gewisses Restrisiko dafür gibt, dass etwas, das dort verbreitet wird, nicht stimmt. Nur wenn wir diese Gewissheit akzeptieren, können wir auch all die Vorzüge der sozialen Medien nutzen. Lesen Sie auch: Neuer Privatjet: Student verfolgt Elon Musk weiter

Die Möglichkeit von falschen Nachrichten, Verleumdung und Lügen zeigt aber auch, dass sich die sozialen Dienste nicht aus der Kontrolle dessen, was auf ihren Portalen passiert, herauswinden dürfen. Aber auch der Staat ist gefragt: Vielleicht wäre es Zeit für ein explizites Social-Media-Recht.

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.