Berlin. Bei einem gemütlichen Streaming-Abend auf der Couch lässt sich mit Netflix und Amazon Prime aktiv Energie einsparen – einige Tricks.

Viele nutzen Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video, weil es bequem ist – manche vielleicht auch, weil es umweltfreundlicher erscheint. Immerhin bestehen DVDs bzw. Blu-rays und die dazugehörigen Verpackungen aus Kunststoff – der beim Streamen immerhin wegfällt. Doch sind Streaming-Dienste wirklich besser für die Umwelt als DvDs oder lineares Fernsehen?

Ein Bewusstsein für den immensen Energieverbrauch vom Streamen ist derzeit wichtig; glücklicherweise gibt es einfache Möglichkeiten aktiv von der Couch aus seine Energiebilanz zu regulieren.

Netflix, Amazone Video und Co.: Streaming kostet Energie

Denn allein das Speichern von Audio- und Videoinhalte, die für ein millionenfaches Publikum zugänglich sind, verbrauchen riesige Serverfarmen, die unsere CO2-Bilanz extrem belasten. Beispielsweise entspricht das Streamen von einem 60-minütigen Film circa der Emission eines Kleinwagens bei einem Kilometer Autofahrt, sagt die Verbraucherzentrale. Oder anders ausgedrückt, 30-Minuten netflixen lässt mit einer sechs Kilometer lange Autofahrt vergleichen.

Schätzungsweise sind in Deutschland mehr als drei Viertel der übertragenen Daten Videos, erzählt die Energieberatung der Verbraucherzentrale; so fallen auf einen hochqualitativen, täglichen 3,5-stündigen Video-Stream 65 Kilogramm CO2 pro Jahr und gespeicherte 250 Gigabyte in einer Online-Cloud verursachen jährlich 31 Kilogramm CO2.

Streming-Dienste nutzen: So kann man Energie einsparen

Die Studie „Think Tank Shift Project“ hat festgestellt, dass das Video-Streamen für etwa ein Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Im Jahr 2018 sollen es über 300 Millionen Tonnen gewesen sein, das entspricht ungefähr dem jährlichen CO2-Ausstoß von Spanien, ergänzt die Verbraucherzentrale. Oder anders ausgerechnet, das Video-Streamen im Jahr 2018 hat weltweit 200 Milliarden Kilowattstunden verbraucht, zusammengenommen entspricht das dem Stromverbrauch von Polen, Italien und Deutschland.

Dabei gibt es laut der Energie-Beratung sehr simple Möglichkeiten den Energieverbrauch beim Streamen zu reduzieren,

  • Musikstreaming-Dienste sind eine energiesparend Möglichkeit Musik online zu hören, wobei das lokale Speichern von Musik effizienter ist als es jedes Mal neu zu streamen.
  • Die Autoplay-Funktion ausschalten, um nur gewollte Videos heruntergeladen.
  • Mit der Verwendung von einem LAN-Kabel lässt sich ebenfalls mehr Energie einsparen als mit einer Internetverbindung über Mobilfunk.
  • Auch die Verwendung von passender Bildqualität spart CO2; oft reicht eine Auflösung von 720p oder 420p beim Streamen aus. Es muss nicht immer HD sein.
  • Und natürlich sollten Geräte so lang wie möglich genutzt werden. Ferner können Verbraucher sich bei Neugeräten an EU-Energielabel orientieren, wie „der Blaue Engel“ oder „TCO Certified“.

(sas)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.