Das RKI meldet erneut mehr Corona-Neuinfektionen. Steht Deutschland nun am Beginn der siebten Welle? Alle wichtigen Infos im Newsblog.

  • Dieser Blog schließt: Aktuelle Nachrichten zur Pandemie lesen Sie in unserem neuen Corona-Newsblog
  • Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 294,7 angegeben.
  • Mehrere Corona-Kennzahlen steigen an Anzeichen für nächste Welle?
  • Kinder haben durch die Corona-Pandemie wohl zunehmend Sprechdefizite entwickelt
  • Lauterbach im Gespräch mit Schülern: Keine Schulschließungen mehr
  • Studie: Klarinette bläst mehr Corona-Viren hinaus als Flöte

Berlin. Wie erwartet, steigen mit den kühleren Temperaturen die Corona-Zahlen wieder. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Freitag 50.800 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 38.749)) und 93 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wurde mit 294,7 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der bei 281,4 gelegen (Vorwoche: 249,9; Vormonat: 288,5).

Allerdings gehen Experten seit geraumer Zeit davon aus, dass diese Angaben das Infektionsgeschehen nur unvollständig widerspiegeln. Denn nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik; bei weitem nicht alle Infizierten lassen jedoch einen solchen Test durchführen.

Die Menschen in Deutschland können unterdessen frisch geimpft in die kalte Jahreszeit starten. Laut einer Umfrage hat dies auch die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland vor. Sie wollen sich demnach mit dem an die Variante BA.5 angepassten Impfstoff impfen lassen. Bis zum 3. Oktober wird die Bundesrepublik rund 19 Millionen Dosen erhalten.

Corona-News von Freitag, 23. September: Dieser Blog schließt

12.59 Uhr: Dieser Blog ist geschlossen. Aktuelle Nachrichten zur Pandemie lesen Sie in unserem neuen Corona-Newsblog.

Anzeichen für nächste Welle?

2.30 Uhr: Mehrere Kennzahlen deuten auf ein wieder leicht zunehmendes Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland hin. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg vergangene Woche um elf Prozent im Vergleich zur Woche zuvor, wie es im Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19 vom Donnerstagabend hieß. Am stärksten war der Anstieg demnach in der Altersgruppe der 50- bis 84-Jährigen.

Nach den im RKI-Wochenbericht berücksichtigten Daten ist noch keine Wiederzunahme bei den schweren Covid-19-Fällen in Krankenhäusern und auf den Intensivstationen erkennbar: Die Rede ist von einer Stabilisierung der Werte auf einem Plateau.

Unverändert sorgt die Omikron-Sublinie BA.5 nach Stichproben-Daten für den allergrößten Teil der Fälle (rund 96 Prozent). Die Sublinie BA.2.75, die wegen vermehrter weltweiter Ausbreitung unter Beobachtung steht, ist laut RKI mittlerweile rund 80 Mal in Deutschland nachgewiesen worden. Mehr als die Hälfte dieser Nachweise stammt aus den aktuellsten Wochen der Variantenauswertung (29. August bis 11. September).

Ob es sich bereits um erste Anzeichen für den Beginn einer neuen Welle handelt, wird sich erst im Rückblick genauer sagen lassen. In einer weiteren RKI-Publikation vom Donnerstag werden für den bisherigen Pandemieverlauf in Deutschland sechs Wellen gezählt.

Japan kündigt Aufhebung der strengen Corona-Beschränkungen für Touristen an

1.00 Uhr: Nach zweieinhalb Jahren hebt Japan seine strengen Corona-Einreisebeschränkungen für ausländische Touristen auf. Dies gelte ab dem 11. Oktober, sagte Japans Ministerpräsident Fumio Kishida am Donnerstag bei einem Besuch der Börse in New York. Zuvor hatte Digitalminister Taro Kono bereits mitgeteilt, dass die Befreiung von der Visumpflicht zurückkommen werde.

Corona-News von Donnerstag, 22. September: Lauterbach zu Schulkindern: Keine Corona-Schulschließungen mehr

22.38 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bei einem Gespräch mit Schülern bekräftigt, dass es im Herbst und Winter keine coronabedingen Schulschließungen mehr geben werde. „Das wird nicht mehr kommen, darunter haben viele Kinder gelitten“, sagte Lauterbach in der am Donnerstag ausgestrahlten Sat.1-Sendung „Kannste regieren?“. Das brauche man auch nicht mehr, da der Impfschutz viel besser sei und es verbesserte Behandlungsmöglichkeiten gebe.

Krankenkasse: Immer mehr Sprechdefizite bei Kindern wohl wegen Corona

15.05 Uhr: Kinder und Jugendliche haben nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) wohl auch wegen der Corona-Pandemie immer mehr Sprechdefizite. Von 2019 auf 2021 stieg die Zahl der betroffenen 6- bis 18-Jährigen um rund neun Prozent, teilte die KKH am Donnerstag in Hannover mit. Bei den 15- bis 18-Jährigen waren es sogar fast 21 Prozent. Im Zehnjahres-Vergleich liegt das Plus von 2011 auf 2021 den Angaben zufolge bei insgesamt 58 Prozent (Mädchen plus 59,4, Jungen plus 56,7 Prozent). Damit litten acht Prozent der Kinder und Jugendlichen im vergangenen Jahr unter Sprachauffälligkeiten.

Aus Sicht der Krankenkasse hat die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen die Entwicklung sprachlicher Kompetenzen vieler Kinder erschwert. Durch Homeschooling und weniger soziale Kontakte habe vielen der direkte kommunikative Austausch mit Lehrern und vor allem mit Gleichaltrigen beim Lernen, Spielen, Pläne schmieden oder auch Streiten gefehlt. Durch lange Zeit geschlossene Kitas und Schulen sei zudem manche Sprachstörung unentdeckt geblieben, hieß es weiter. Geschlossene Logopädie-Praxen hätten dazu geführt, dass Therapien unterbrochen und erzielte Fortschritte möglicherweise zunichte gemacht worden seien.

Blasmusik bei Corona-Gefahr weniger ansteckend als Chorgesang

14.22 Uhr: Blasmusik ist bei Corona-Gefahr weniger ansteckend als Chorgesang. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen laut einer Mitteilung vom Donnerstag.

Das risikoreichste Instrument bei einer möglichen Verbreitung von Viren wie Sars-CoV-2 ist demnach die Stimme. Denn beim Singen und Sprechen schleudern infizierte Personen in der gleichen Zeit über 500 Mal mehr viruslastige Partikel in die Luft als beim ruhigen Atmen. Beim Spielen von Blasinstrumenten wiederum gelangt deutlich weniger Aerosol in die Umgebung als beim Singen – aber immer noch bis zu 50 Mal mehr als beim Atmen.

Die Forschenden untersuchten, wie viele Partikel welcher Größe beim Spielen von 20 verschiedenen Blasinstrumenten freigesetzt werden. Relativ viele Viren können aus der Klarinette kommen. Sie setzt deutlich mehr Aerosole frei als etwa die Flöte und erreicht beinahe so hohe Werte wie beim Singen. So beträgt das Ansteckungsrisiko bei der Klarinette und der Posaune in einem Abstand von anderthalb Metern nach vier Minuten bereits bis zu 50 Prozent. Im selben Abstand zu einer Flöte wird dieses Infektionsrisiko erst nach drei Stunden erreicht.

Pfizer gibt Corona-Medikament Paxlovid verbilligt an ärmere Staaten ab

13.53 Uhr: Der US-Pharmariese Pfizer hat ärmeren Ländern mehrere Millionen Dosen seines Covid-19-Mittels Paxlovid zu niedrigeren Preisen zugesagt. Im Rahmen eines Mechanismus des Globalen Fonds würden bis zu sechs Millionen Paxlovid-Dosen an Länder mit niedrigem Einkommen abgegeben, teilte der Konzern am Donnerstag in New York mit. Teilweise werde Pfizer sogar nur den Selbstkostenpreis für das Medikament verlangen.

Laut der neuen Vereinbarung sollen ab Ende des Jahres 132 Länder Zugang zu den verbilligten Paxlovid-Dosen bekommen. Die ärmsten Länder müssen Pfizer lediglich den Selbstkostenpreis dafür zahlen, für die Länder mit höheren Einkommen gilt eine gestaffelte Preisliste. Als Beitrag zu einer gerechteren Verteilung hatte Pfizer außerdem Lizenzverträge mit 38 Herstellern zur Produktion einer günstigeren Generika-Version von Paxlovid geschlossen. Damit sollen 95 Länder beliefert werden.

Die frühzeitige Einnahme von Paxlovid-Tabletten kann bei einer Corona-Infektion helfen.
Die frühzeitige Einnahme von Paxlovid-Tabletten kann bei einer Corona-Infektion helfen. © Philipp von Ditfurth/dpa

Lauterbach: Corona-Regeln auch Beitrag für Stabilität im Herbst

11.54 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die bald wieder schärferen Corona-Schutzregeln auch mit Blick auf die angespannte Gesamtlage mit der Energiekrise gerechtfertigt. "Was wir tun, ist auch ein Beitrag zur Stabilität dieser krisenhaften Situation, die uns im Herbst erwarten könnte", sagte er in der ARD-Sendung "Maischberger" am Mittwochabend.

Er wolle es nicht verantworten müssen, unvorbereitet in eine Situation hineinzugehen, in der es eine Energiekrise gebe, der Ukraine-Krieg andauere, und "wo wir dann auch noch die Infrastruktur verlieren, weil plötzlich die Kliniken überfüllt sind, weil die Leute alle krank sind. Das muss einfach abgewendet werden."

Das geänderte Infektionsschutzgesetz sieht vom 1. Oktober bis 7. April 2023 wieder weitergehende Regeln zu Masken und Tests vor. Die Länder sollen die Vorgaben etwa zu Maskenpflichten in Innenräumen verhängen und bei kritischer Lage auch ausweiten können. Bundesweit sollen FFP2-Maskenpflicht in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und Fernzügen gelten - in Flugzeugen soll sie aber wegfallen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). © Kay Nietfeld/dpa

Ärztekammer: Raucher können schwerer an Corona erkranken

11.01 Uhr: Raucher riskieren nach Angaben der Ärztekammer Niedersachsen eine schwere Corona-Infektion. "Rauchen erhöht zusätzlich das Risiko für einen schweren Verlauf im Falle einer Covid-19-Infektion", sagte Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker am Donnerstag in Hannover.

Umfragen zeigten, dass der Anteil der Raucherinnen und Raucher in der deutschen Bevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gestiegen sei. Aktuell rauchten etwa 34,5 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren: "Das ist eine erschreckende Entwicklung", sagte Wenker. Vor der Pandemie sei die Zahl der Raucher seit den 1980er Jahren stets leicht rückläufig gewesen.

Taiwan will Covid-Regeln für Einreisende lockern

10.14 Uhr: Taiwan will von Mitte nächsten Monats an die Quarantänepflicht bei der Einreise abschaffen. Ankömmlinge sollen sich dann nur noch sieben Tage lang selbst isolieren und testen. Wenn nötig, können sie vor die Tür gehen, sollen dann aber Maske tragen und Abstand halten. Der Plan soll ab 13. Oktober gelten, wenn wöchentlich wieder 150.000 Reisende ins Land gelassen werden, wie ein Regierungssprecher am Donnerstag in Taipeh mitteilte.

Die Regierung wolle die Vorbeugung gegen die Pandemie mit der Förderung des Wirtschaftswachstums, den sozialen Aktivitäten und dem internationalen Austausch ausbalancieren, sagte der Sprecher. Vorerst gilt aber noch weiter die Pflicht zu einem Antigen-Test am Flughafen und zu dreitägiger Quarantäne gefolgt von vier Tagen eigenem Gesundheitsmanagement. Mit Wirkung vom 29. September wird zunächst die Zahl der Einreisenden von 50.000 auf 60.000 erhöht.

Spahn verteidigt seinen Corona-Kurs

5.42 Uhr: Der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seinen Corona-Politik in den Jahren 2020 und 2021 verteidigt, sieht im Rückblick aber auch Fehler und Probleme. "Alles in allem ist dieses unser Land vergleichsweise gut durch diese bisherige Pandemiezeit gekommen", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in Berlin bei der Vorstellung eines Buches über seine Sicht auf die Krise. Zugleich würde er in Entscheidungsrunden heute an manchen Stellen zu anderen Empfehlungen kommen.

Um Verzeihung bitten müsse man vor allem bei Familien und Kindern, sagte Spahn. Was die Situation mit ihnen gemacht habe, sei zu lange zu wenig im Fokus gewesen. Sein Buch hat den Titel "Wir werden einander viel verzeihen müssen" - angelehnt an eine Formulierung, mit der er im April 2020 im Bundestag um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Krise geworben hatte. Spahn hatte sich nach dem Ende seiner Ministerzeit im Dezember 2021 nicht mehr öffentlich zur Corona-Politik geäußert.

Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn.
Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn. © Paul Zinken/dpa

Corona-News von Mittwoch, 21. September: Positive Corona-Tests: DFB-Nationalspieler verpassen WM-Generalprobe

18.43 Uhr: Hansi Flick muss bei der WM-Generalprobe der Fußball-Nationalmannschaft auf Kapitän Manuel Neuer und dessen Bayern-Kollegen Leon Goretzka verzichten. Die Münchner Profis wurden am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet, wie der DFB mitteilte. Beide Spieler sind symptomfrei, wurden aber umgehend isoliert und verließen gemeinsam in einem blauen Wagen das Teamhotel in Gravenbruch bei Frankfurt.

Studie: Nach Corona-Einbruch – Emissionen im Luftverkehr steigen an

18.23 Uhr: Der europäische Luftverkehr hat in den Pandemiejahren 2020 und 2021 drastisch abgenommen - nun steigt er wieder und damit auch die Umweltbelastung. Nach einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) starteten und landeten 2021 rund fünf Millionen Flieger an den Flughäfen der 31 Länder der EU und der Freihandelsorganisation EFTA. Im Jahr 2020 waren es sogar nur vier Millionen nach mehr als neun Millionen Flügen 2019.

Durch den Anstieg der Flüge bis zum Jahr 2019 nahmen auch die CO2-Emissionen zu und erreichten mit insgesamt 147 Millionen Tonnen ausgestoßenem CO2 einen Rekordwert. Das waren 34 Prozent mehr als noch im Jahr 2005. Wegen Pandemie sanken die CO2-Emissionen 2020 auf 64 Millionen Tonnen, 2021 waren es 65 Millionen.

Drogenhandel und Betrug mit Corona-Hilfen: BKA stellt Lagebild vor

10.32 Uhr: Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen kriminelle Banden in Deutschland hat 2021 enorm zugenommen. Hauptgrund für den Anstieg um rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 696 Verfahren sind Informationen, die aus der 2020 entschlüsselten geheimen Kommunikation von Verbrechern über den Anbieter Encrochat stammen.

Wie das am Mittwoch vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichte Lagebild Organisierte Kriminalität (OK) zeigt, sind auch immer mehr Tatverdächtige, die OK-Gruppierungen zugerechnet werden, bewaffnet. Lag der Anteil der bewaffneten Tatverdächtigen 2020 noch bei rund 6,4 Prozent, so wurde im vergangenen Jahr bei 7,5 Prozent der Verdächtigen eine Waffe sichergestellt.

Dass die Zahl der Betrugsdelikte im vergangenen Jahr stark zugenommen hat, zeigt laut BKA, wie schnell manche Verbrecherbanden auf neue Tatgelegenheiten reagieren. So hat sich die Zahl der Verfahren, in denen Bezüge zur Corona-Pandemie festgestellt wurden, in 2021 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. "Dieser Anstieg ist in hohem Maße auf die unrechtmäßige Beantragung und Nutzung von Corona-Soforthilfen der Bundesregierung zurückzuführen", heißt es in dem Lagebild, das BKA-Präsident Holger Münch in Berlin zusammen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorstellte.

Hausärzte hoffen auf "neuen Impuls" für Corona-Impfkampagne

4.01 Uhr: Die Hausärzte hoffen, dass die vorläufige Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) der ihrer Ansicht nach derzeit eher mauen Corona-Impfkampagne einen neuen Impuls gibt. Nach der Zulassung der an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe hatte sich die Stiko am Dienstag für deren bevorzugten Einsatz bei Auffrischimpfungen ausgesprochen. "Das schafft Vertrauen und ist eine Voraussetzung dafür, das Thema Corona-Impfungen noch aktiver in die Bevölkerung zu tragen" sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Markus Beier, den unserer Redaktion. Allerdings rät die Stiko nach wie vor nur bestimmten Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren zur Viertimpfung.

Zwar ziehe die Nachfrage nach Impfungen in den Praxen an, im Vergleich zu früheren Impfkampagnen bewege sie sich aber noch immer auf eher niedrigem Niveau, beklagte Beier. Bisher habe sich erst "knapp ein Viertel der über 60-Jährigen" für eine vierte Impfung entschieden. Um die Impfquote zu steigern, bräuchten die Hausärzte auch die Unterstützung der Politik. Dazu gehöre unter anderem, "dass die Impfstofflieferungen endlich verlässlich stattfinden".

Ein Mann bekommt eine Auffrischungsimpfung in einem Corona-Impfzentrum.
Ein Mann bekommt eine Auffrischungsimpfung in einem Corona-Impfzentrum. © Christian Charisius/dpa

Corona-News von Dienstag, 20. September: Arzneimittelbehörde sieht Corona-Pandemie nicht als beendet

  • Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) noch nicht vorbei.
  • Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen über 60 Jahren für eine zweite Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus die neuen, an die Omikron-Varianten angepassten Impfstoffe.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 259,0 angegeben.

Corona-News von Montag, 19. September: UN-Generalsekretär Guterres warnt vor Bildunskrise

  • UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einer globalen Bildungskrise gewarnt.
  • Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat US-Präsident Joe Biden, der die Corona-Pandemie für beendet erklärte, nur teilweise widersprochen.
  • Die Stadt Gelsenkirchen hat einer nicht gegen das Coronavirus geimpften Sekretärin zu Recht untersagt, das Krankenhaus ihres Arbeitgebers zu betreten.
  • Nach knapp drei Wochen ist der Lockdown in der 21 Millionen Einwohner zählenden chinesischen Metropole Chengdu am Montag aufgehoben worden.
  • US-Präsident Joe Biden hat die Corona-Pandemie für beendet erklärt.

Corona-News von Sonntag, 18. September – Bus für Covid-Quarantäne auf Autobahn verunglückt: 27 Tote in China

  • Bei einem Unglück mit einem Bus auf dem Weg zur Covid-Quarantäne sind 27 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei überschlug sich das Fahrzeug am Sonntag auf der Autobahn in der Präfektur Qiannan zwischen Guiyang, der Hauptstadt der Provinz Guizhou, und der Stadt Libo. Zum Zeitpunkt des Unglücks seien 47 Insassen an Bord gewesen, 20 wurden verletzt. Die Ursache des Unglücks war zunächst nicht bekannt.

Corona-News von Samstag, 17. September: RKI-Zahlen steigen leicht an

  • Das RKI hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 257,5 angegeben.
  • Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder erwartet einen Anstieg der Corona-Infektionen nach dem Oktoberfest, aber keine Überlastung der Kliniken.
  • Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich gegen regelmäßige Corona-Tests an Schulen ausgesprochen. "Ich halte ein anlassloses Massentesten nicht für sinnvoll - gerade bei Omikron.
  • Das Münchner Oktoberfest ist eröffnet. Nach zwei coronabedingt abgesagten Wiesn zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Samstag das erste Fass Bier mit drei Schlägen an.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zum Auftakt des Oktoberfestes in München zur Vorsicht aufgerufen.
  • Jeder vierte Mensch in Deutschland hat einer neuen Umfrage zufolge Angst vor einem Krankenhausaufenthalt – und damit mehr als in den schlimmsten Zeiten der Corona-Pandemie.

Corona-News von Freitag, 16. September: EMA empfiehlt dauerhafte Zulassung für mRNA-Impfstoffe gegen Corona

  • Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat angesichts der nachgewiesenen Wirksamkeit und Qualität der beiden mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus empfohlen, deren bedingte Zulassung in eine Standardzulassung umzuwandeln. Für die Impfstoffe Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna bedeute dies, dass die Zulassung nicht mehr jährlich überprüft und erneuert werden müsse, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Für das Ausstellen der dauerhaften Zulassung ist nun die EU-Kommission zuständig.
  • Die deutsche Pharmaindustrie wird einem Bericht zufolge über Jahre hinweg von Impfstoffen gegen das Coronavirus profitieren. Bis 2030 dürfte sich der finanzielle Effekt auf rund 16 Milliarden Euro belaufen, berichtete der "Spiegel" am Freitag aus einer bisher unveröffentlichten Studie im Auftrag des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VfA). Schätzungsweise 57.000 Beschäftigungsjahre dürften demnach in den nächsten acht Jahren durch die Impfstoffproduktion in Deutschland entstehen.
  • Das Gesundheitsamt des Berliner Bezirks Mitte ermittelt gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Isolationsvorschriften des Landes. Lesen Sie mehr dazu hier: Corona: Berliner Behörde ermittelt gegen Karl Lauterbach
  • Der Bundesrat hat neue Corona-Schutzauflagen für Herbst und Winter beschlossen. Bundesweit eingeführt werden mit dem Beschluss vom Freitag unter anderem Maskenpflichten in Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen. Weitere Auflagen wie etwa Maskenpflichten in Geschäften können die Bundesländer verhängen.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 249,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 244,4 gelegen (Vorwoche: 229,5; Vormonat: 313,6).

Corona-News von Donnerstag, 15. September: RKI: Rückgang bei Corona-Infektionen nach Wochen gestoppt

  • Der recht langanhaltende Rückgang bei den Corona-Ansteckungen in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut (RKI) gestoppt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz etwa sei im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, "nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war". Das geht aus dem Covid-19-Bericht des Berliner Instituts vom Donnerstagabend hervor, der sich vor allem auf die Vorwoche bezieht.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach pocht auf eine korrekte Auszahlung staatlicher Corona-Boni an Pflegekräfte. Mit der Zahlung wolle der Gesetzgeber seinen Dank und seine Wertschätzung für die Arbeit während der Pandemie ausdrücken, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag. Es sei nicht nachvollziehbar, wenn Arbeitgeber das Anliegen torpedierten, indem sie keinen Antrag für ihre Beschäftigten stellten oder Boni gar zu Unrecht selbst einstrichen.
  • Der Deutsche Hausärzteverband fordert ein größeres Augenmerk für andere Erkrankungen neben der Corona-Krise. "Es ist an der Zeit, den Fokus wieder zu erweitern", sagte der Vorsitzende Ulrich Weigeldt am Donnerstag. "Bestes Beispiel ist die anstehende Grippesaison, der wir mit einer deutlichen Steigerung der Impfquoten wesentlich entspannter entgegensehen könnten." Daher sollte mit der anstehenden Corona-Impfkampagne auch bundesweit für Grippe-Impfungen geworben werden.
  • Zum ersten Mal seit fast drei Jahren hat in der australischen Metropole Melbourne wieder ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Die "Coral Princess" fuhr am Donnerstagmorgen (Ortszeit) in den Hafen der Millionenstadt ein, nachdem der Kreuzfahrtsektor wegen der Corona-Pandemie seit 2020 völlig zum Erliegen gekommen war, wie australische Medien berichteten. Australien hatte mit extrem strengen Regeln auf das Virus reagiert. In Melbourne wurde einer der weltweit längsten Lockdowns verhängt: Für die Menschen in der Millionenstadt gab es insgesamt 262 Tage lang strikte Ausgangsbeschränkungen.
  • Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hält die Entscheidung, die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitsbereich nicht aufzuheben, für falsch. "Ich habe dafür kein Verständnis. Meine Zustimmung wird das Infektionsschutzgesetz des Bundes in dieser Form nicht haben", sagte der Linke-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 244,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.28 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 236,2 gelegen (Vorwoche: 223,1; Vormonat: 317,8).

Corona-News von Mittwoch, 14. September: Bericht: Viele Pflegekräfte gingen beim Pflegebonus leer aus

  • Viele Pflegekräfte haben laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) den 2020 versprochenen, staatlich finanzierten Corona-Bonus offenbar nicht erhalten. Das berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen bisher unveröffentlichten Prüfbericht des Bundesrechnungshofes. Der Bericht, der WDR, NDR und der Zeitung vorliegt, komme zu dem Ergebnis, das Verfahren zur Auszahlung der Prämien sei "fehler- und missbrauchsanfällig" gewesen.
  • Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht eine Chance auf ein Ende der Corona-Pandemie. Die Impfanstrengungen dürften aber jetzt nicht nachlassen, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle sei in der vergangenen Woche so niedrig gewesen wie seit März 2020 nicht mehr.
  • Eine Krankenschwester ist in Düsseldorf wegen versuchten Totschlags an einem Covid-Patienten schuldig gesprochen worden. Das Landgericht verurteilte die Frau am Mittwoch zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Außerdem verhängte das Gericht ein vierjähriges Berufsverbot gegen die 41-Jährige. "Sie ist davon ausgegangen, zum Wohl des Patienten zu handeln", sagte der Vorsitzende Richter. Ihr Motiv sei Mitleid gewesen.
  • Die Hälfte der deutschen Erwachsenen will sich laut einer Umfrage tendenziell mit dem frisch zugelassenen angepassten Corona-Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer impfen lassen. In der repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 24 Prozent der Befragten an, dass sie sich mit dem neuen Präparat gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 impfen lassen wollen – 26 Prozent halten das für "eher wahrscheinlich".
  • Seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 ist einer Studie zufolge mehr als jeder fünfte erwerbstätige AOK-Versicherte im Zusammenhang mit einer akuten Covid-19-Erkankung am Arbeitsplatz ausgefallen. 3,8 Prozent dieser Personen waren aufgrund einer Long-Covid- oder Post-Covid-Symptomatik arbeitsunfähig, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) am Mittwoch in Berlin mitteilte.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 236,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 229,9 gelegen (Vorwoche: 217,2; Vormonat: 326,2).

Corona-News von Dienstag, 13. September: Streeck will sich keine vierte Corona-Impfung geben lassen

  • Der Virologe Hendrik Streeck will sich kurzfristig keine vierte Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. "Ich werde mich diesen Herbst nicht wieder gegen Corona impfen lassen, weil ich inzwischen dreimal geimpft wurde und im Sommer einmal infiziert war", sagte Streeck der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Damit seien seine Immunantworten "stark genug". Die Infektion wirke wie ein "zusätzlicher Booster".
  • Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien, hat die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes scharf kritisiert und Änderungen gefordert. Die CDU-Politikerin, die auch Bildungsministerin von Schleswig-Holstein ist, sieht eine Benachteiligung von Schülern bei den Corona-Regeln im Herbst. Sie nannte das Gesetz am Dienstag eine "Katastrophe für Schülerinnen und Schüler". Schleswig-Holstein könne dem im Bundesrat so nicht zustimmen. Die Länderkammer berät am Freitag darüber. Der Bundestag hatte das Gesetz vergangene Woche verabschiedet.

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News von Dienstag, 13. September, finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.