Bald geht die Wiesn los – und der bayerische Ministerpräsident Söder will ohne Maske feiern. Mehr Informationen im Corona-Newsblog.

  • Markus Söder will ohne Maske beim Oktoberfest feiern
  • Bundesländer erwarten keinen großen Ansturm auf die neuen Omikron-Impfstoffe
  • "Keine neue Pandemie. Das hätte noch gefehlt..." Lauterbach erleichtert über Ergebnisse aus Argentinien
  • Versicherung meldet erste Anerkennungen von Corona für Berufsunfähigkeit
  • Die EU-Kommission lässt zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe zu

Berlin. In wenigen Tagen sollen in Deutschland die ersten an Omikron-Subvarianten angepassten Corona-Impfstoffe ausgeliefert werden, nachdem sie in der EU zugelassen wurden. Sie sollen besser als die aktuellen Vakzine gegen die veränderten Virusvarianten wirken.

Die Bundesländer halten sich für gut gerüstet. Einen großen Ansturm auf die angepassten Vakzine erwarten sie ohnehin nicht. Das geht aus einer Umfrage der dpa unter den Ländern hervor. Vor allem niedergelassene Ärzte und Impfstellen stehen im Fokus der Länder-Impfstrategie. Impfungen in Apotheken dürften kaum eine Rolle spielen. Ab dem 5. September sollen pro Woche jeweils rund fünf Millionen Dosen des angepassten BA.1-Impfstoffs von Biontech/Pfizer ausgeliefert werden.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Samstag 29.345 Corona-Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, liegt bei 230,5. Die Zahlen geben das Infektionsgeschehen nur unvollständig wieder. Sonntags meldet das RKI keine aktuellen Corona-Zahlen.

Corona-News von Montag, 5. September: Blog schließt

14.30 Uhr: Dieses Blog schließt. Lesen Sie alle aktuellen Nachrichten zum Coronavirus in unserem neuen Newsblog.

Chinesische Metropole Chengdu verlängert Corona-Lockdown

11.35 Uhr: Die südwestchinesische Metropole Chengdu hat ihren Corona-Lockdown bis mindestens Mittwoch verlängert. Weitere Massentests seien erforderlich, um die Lage unter Kontrolle zu bringen, teilten die Behörden der 21-Millionen-Metropole mit. Ein zuvor verhängter viertägiger Lockdown hätte eigentlich am Sonntag enden sollen.

In der Stadt wurden Befürchtungen laut, dass sich die Ausgangssperre ähnlich wie zuvor in Shanghai länger hinziehen könnte. Auch Chinas wichtigste Wirtschaftsmetropole hatte seine Bevölkerung im April für zunächst wenige Tage in einen Lockdown geschickt. Am Ende konnten die meisten Shanghaier für rund zwei Monate nicht mehr vor die Tür gehen.

Die Stadt Chengdu in China.
Die Stadt Chengdu in China. © IMAGO/View Stock

Söder will ohne Maske beim Oktoberfest feiern

4.30 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (55) will das Oktoberfest in München ohne Mund-Nase-Schutz aufsuchen.
"Die Corona-Lage ist derzeit stabil", sagte der CSU-Politiker der "Bild" (Montag). Es gebe "keine wachsende Belastung in den Krankenhäusern": "Jeder soll eigenverantwortlich entscheiden, ob und wie er die Wiesn besucht. Ich komme ohne Maske." Mit Blick auf Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte Söder: "Mich wundern die überdrehten Botschaften von Herrn Lauterbach." Nach zwei Jahren Corona-Pause soll das größte Volksfest der Welt wieder normal stattfinden (17. September bis 3. Oktober).

Corona-News von Sonntag, 4. September: Lungenentzündungen in Argentinien geklärt - Karl Lauterbach erleichtert

20.47 Uhr: In einer argentinischen Klinik sind mysteriöse Fälle von Lungenentzündung aufgetreten. Zunächst konnte nicht ausgeschlossen werden, dass eine pandemische Gefahr besteht. Nun gaben Forscher jedoch Entwarnung.

Die argentinische Gesundheitsministerin Carla Vizzotti hatte am Samstag bei einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass Legionellen die Ursache seien. Legionellen sind wärmeliebende Bakterien, die sich in Süßwasser vermehren und schwere Lungenentzündungen auslösen können, wenn Menschen das mit ihnen verseuchte Wasser in Form feinster Tröpfchen einatmen. Viele Infektionen verlaufen aber harmlos und ähneln eher leichten Erkältungen. Vor allem ältere und geschwächte Menschen sind gefährdet. Infektionen lassen sich mit den richtigen Antibiotika aber in aller Regel gut behandeln.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigte sich bei Twitter erleichtert: "Keine neue Pandemie. Das hätte noch gefehlt..."

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Debeka: Erste Anerkennungen von Corona für Berufsunfähigkeit

11.11 Uhr: Die Debeka-Versicherungsgruppe meldet erstmals auch Corona als Grund für eine anerkannte Berufsunfähigkeit verbunden mit einer Invalidenrente. "Wir hatten 2021 die ersten sechs Fälle, da zahlen wir", sagte Vorstandschef Thomas Brahm am Stammsitz Koblenz der Deutschen Presse-Agentur. Die Debeka ist nach eigenen Angaben viertgrößter Lebensversicherer in Deutschland mit 451 000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten.

Eine Corona-Infektion und ihre Folgen werden laut Brahm erst zeitversetzt als Grund für Berufsunfähigkeit anerkannt: Bei längeren Erkrankungen fließen beispielsweise zunächst Lohnersatzleistungen. Zudem fehlte laut der Debeka "kurz nach Ausbruch der Pandemie eine Arztprognose zur Berufsunfähigkeit von mindestens sechs Monaten". Corona als anerkannter Grund hierfür könnte Brahm zufolge aber häufiger werden: "Das wird vielleicht noch unterschätzt. Long und Post Covid werden sowieso die sozialen Systeme noch mehr belasten."

Bundesländer erwarten keinen großen Ansturm auf Omikron-Impfstoffe

11.03 Uhr: Beim Verabreichen der neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe wollen die Bundesländer vor allem auf niedergelassene Ärzte und Impfstellen setzen - mit einem großen Andrang rechnen sie aber nicht. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Ländern hervor. Impfungen in Apotheken dürften dagegen kaum eine Rolle spielen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Donnerstag grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante des Coronavirus angepasst sind. Am Freitag ließ die EU-Kommission die Vakzine zu. BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es allerdings noch nicht.

Schon in den beiden Wochen ab diesem Montag sollen rund 14 Millionen Dosen des BA.1-Präparats von Biontech/Pfizer und Moderna kommen. Wie der Impfstoff in die Arme der Menschen kommt, organisieren die Länder und die Kommunen. Im Detail unterscheiden sich die Strategien.

Corona-News von Samstag, 3. September: RKI registriert 29.345 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 230,5

5.03 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 230,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 234,4 gelegen (Vorwoche: 260,3; Vormonat: 477,9). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 29 345 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 33226) und 120 Todesfälle (Vorwoche: 101) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Eine Pflegerin wird gegen das Coronavirus geimpft.
Eine Pflegerin wird gegen das Coronavirus geimpft. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Omikron-Impfstoffe: Länder erwarten keinen großen Andrang

4.35 Uhr: Beim Verabreichen der neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe wollen die Bundesländer vor allem auf niedergelassene Ärzte und Impfstellen setzen - mit einem großen Andrang rechnen sie aber nicht. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Ländern hervor. Impfungen in Apotheken dürften dagegen kaum eine Rolle spielen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte am Donnerstag grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante des Coronavirus angepasst sind. Am Freitag ließ die EU-Kommission die Vakzine zu. BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es allerdings noch nicht.

Schon in den beiden Wochen ab Montag sollen rund 14 Millionen Dosen des BA.1-Präparats von Biontech/Pfizer und Moderna kommen.

Corona-News von Freitag, 2. September: Während Pandemie 600.000 Menschen zurück in die EU geholt

19.50 Uhr: Während der Corona-Pandemie sind nach Angaben der EU-Kommission etwa 600.000 im Ausland gestrandete Unionsbürger wieder in die Europäische Union zurückgeholt worden. Demnach konnten Betroffene nicht nur in den Botschaften und Konsulaten ihrer Herkunftsländer um Unterstützung bitten, sondern auch in denen aller EU-Mitgliedsländer, wie die Brüsseler Behörde am Freitag mitteilte.

Voraussetzung dafür ist, dass das eigene Land an dem Ort keine Botschaft unterhält oder sie zu weit weg ist. Diese Regelung sei während der Pandemie ein Rettungsanker gewesen, hieß es in der Mitteilung.

In den USA wurde schon der Impfstoff gegen die Omikron-Variante BA.5 zugelassen. In Europa wurde sie bislang nur beantragt. Der Vorteil der Amerikaner: BA.5 ist die derzeit weltweit dominierende Variante.
In den USA wurde schon der Impfstoff gegen die Omikron-Variante BA.5 zugelassen. In Europa wurde sie bislang nur beantragt. Der Vorteil der Amerikaner: BA.5 ist die derzeit weltweit dominierende Variante.

Verwirrung um Corona-Entwarnung in App

16.25 Uhr: Eine Corona-Entwarnung der offiziellen Warn-App NINA des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sorgt für Verwirrung. In der App und auf der Website ist zu lesen: "Heute am 2. September 2022 erfolgt die Entwarnung der bundesweiten Corona-Warnmeldung mit dem Titel "Coronavirus : Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit".

Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, kam von dort am Freitagnachmittag allerdings eine Korrektur: "Das Bundesministerium für Gesundheit hat diese Meldung nicht versendet", stellte das Ministerium in einer Pressemitteilung klar. Gleichzeitig heißt es: "Das Coronavirus ist weiterhin eine ernste Gefahr für Ihre Gesundheit. Nutzen Sie die Angebote für die Corona-Schutzimpfung und frischen Sie wenn nötig Ihren Impfschutz auf (…)." Auch das Robert-Koch-Institut schätze die Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt weiter als hoch ein.

Studie: Krankheitstage durch Omikron kosten Firmen Milliarden

13.07 Uhr: Die wachsende Zahl von Krankmeldungen aufgrund der Corona-Variante Omikron wird nach einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Milliardenbelastung für die Unternehmen. Im vergangenen Jahr hätten die Firmen für ihre erkrankten Mitarbeiter im Jahr insgesamt 77,7 Milliarden Euro an Bruttogehältern und Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung gezahlt. "Weil Omikron vermehrt für Ausfälle in den Belegschaften sorgt, kommen in diesem Jahr voraussichtlich noch einmal 3,6 Milliarden Euro dazu", prognostizierten die IW-Experten in der am Freitag veröffentlichten Studie. Zuvor hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet.

Die Omikron-Variante habe anders als frühere Varianten seit dem Herbst 2021 vermehrt auch die Jahrgänge der Erwerbsbevölkerung betroffen. Der Krankenstand werde deshalb 2022 voraussichtlich allein auf Grund der Omikron-Fälle um 4,7 Prozent höher liegen als im Vorjahr. "Bezogen auf die Entgeltfortzahlungskosten im Jahr 2021 müssen die Arbeitgeber deshalb mit rund 3,6 Milliarden Euro rechnen, die in diesem Jahr zusätzlich für die an der Omikron-Variante erkrankten Mitarbeiter zu zahlen sind". Im Krankheitsfall zahlt der Arbeitgeber das Gehalt bis zu sechs Wochen weiter.

Nach Ema-Empfehlung: EU-Kommission lässt Omikron-Impfstoffe zu

10.33 Uhr: Die Europäische Kommission hat zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe zugelassen. Das teilte die Kommissarin für Gesundheit, Stella Kyriakides, am Freitag auf Twitter mit. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Experten der Behörde hatten am Donnerstag grünes Licht für Anträge von Biontech/Pfizer und dem US-Unternehmen Moderna gegeben. Nach Angaben von Kyriakides traf die Kommission ihre Entscheidung dann bereits wenige Stunden danach. Die Zulassung durch die Kommission galt als sehr wahrscheinlich.

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Virologe Streeck: An Omikron angepasste Impfung kein Gamechanger

5.47 Uhr: Angesichts der neuen angepassten Omikron-Impfstoffe dämpft der Virologe Hendrik Streeck die Erwartungen. "Der Booster sorgt noch einmal für etwas gesteigerte Antikörperspiegel im Blut von Geimpften. Wie gut er vor einer Infektion schützt, wurde nicht getestet", sagte der Wissenschaftler, der Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung ist, der Deutschen Presse-Agentur.

Man müsse davon ausgehen, dass der Effekt ausfalle wie beim bisherigen Booster, also mit einem Schutz vor Ansteckung für einen ungefähren Zeitraum von drei Monaten. "Ein Schutz vor Ansteckung für einen längeren Zeitraum ist nicht bewiesen und auch nicht wahrscheinlich", sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Bonn. Trotz allem sei auch hier ein guter Schutz vor schwerer Erkrankung wie bei den vorherigen Impfstoffen gegeben.

Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn.
Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn. © Rolf Vennenbernd/dpa

Grünes Licht für Einsatz von neuen Corona-Impfstoffen in den USA

3.51 Uhr: In den USA kann mit Corona-Auffrischungsimpfungen mit den neuen, auf die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 abzielenden Vakzinen begonnen werden. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach am Donnerstagabend (Ortszeit) eine offizielle Impfempfehlung für die entsprechenden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna aus. Zuvor hatte sich das zuständige Expertengremium bei der CDC mit klarer Mehrheit hinter die neuen Vakzine gestellt.

"Die aktualisierten Covid-19-Booster wurden so entwickelt, dass sie besser gegen die zuletzt zirkulierende Covid-19-Variante schützen", erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. "Sie können helfen, einen Schutz wiederherzustellen, der seit der vorherigen Impfung nachgelassen hat, und wurden konzipiert, um einen breiteren Schutz gegen neuere Varianten zu bieten."

Corona-News von Donnerstag, 1. September: Bürger sollten sich laut Amtsärzten jetzt mit BA.1-Impfstoff boostern

22.33 Uhr: Die deutschen Amtsärzte haben sich ausdrücklich für eine breite Nutzung der neuen, an BA.1 angepassten Omikron-Impfstoffe ausgesprochen. Viele Bürger stellten sich jetzt die Frage, ob sie diese Impfstoffe für eine Booster-Impfung nehmen oder besser auf die an BA.4 und BA.5 angepassten Vakzine warten sollten. Wer sich jetzt eine vierte Impfung holen wolle, sollte jedoch nicht zögern und auf weitere Impfstoffe warten, sagte Johannes Nießen, Vorsitzender des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienste (BVÖGD) unserer Redaktion. "Er macht nichts falsch, wenn er den BA.1-Impfstoff nutzt."

Nießen wies gleichzeitig darauf hin, dass man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen könne, welcher der beiden Impfstofftypen im Herbst und Winter besser schütze. Bislang fehlten dazu die nötigen Daten. "Wir wissen nicht einmal, welche Variante im Herbst und Winter dominant sein wird", so der Amtsärzte-Chef. Es könne durchaus sein, dass es wieder der BA.1-Subtyp ist. "Klar ist aber auch: Impfen hilft immer", so Nießen.

Laut RKI fast überall Rückgang der Corona-Inzidenz

21.37 Uhr: Die Corona-Inzidenzen in Deutschland sind laut Robert Koch-Institut (RKI) vergangene Woche in fast allen Bundesländern und Altersgruppen zurückgegangen. "Lediglich bei den Schulkindern war in den letzten beiden Wochen ein leichter Anstieg zu beobachten", heißt es im Covid-19-Bericht des RKI von Donnerstagabend, der sich vor allem auf die vorige Woche bezieht. Im Wochenvergleich betrage der bundesweite Inzidenzrückgang knapp 14 Prozent.

Neben der Inzidenz, die das Infektionsgeschehen nur noch sehr unvollständig abbildet, blickt das RKI auf eine Reihe anderer Indikatoren. Übereinstimmend zeigten Daten, "dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist", hieß es. Am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen sind laut RKI weiter Menschen über 80: Der Rückgang der schweren Erkrankungen verlaufe bei ihnen aktuell langsamer als dies bei den Gesamtzahlen beobachtet werde.

Eine im Bericht genannte Stichprobe lässt darauf schließen, dass in Deutschland mittlerweile fast alle Ansteckungen von der Omikron-Sublinie BA.5 hervorgerufen werden. Ihr Anteil betrug knapp 97 Prozent.

RKI-Chef Lothar Wieler.
RKI-Chef Lothar Wieler. © Carsten Koall/dpa

EU-Institutionen waren arbeitsfähig trotz Corona-Krise

19.11 Uhr: Wichtige Institutionen der EU haben dem Europäischen Rechnungshof zufolge erstaunlich gut auf die Corona-Pandemie reagiert. Die Organe hätten schnell und flexibel gehandelt und von früheren Investitionen in Digitalisierung profitiert, heißt es in einem am Donnerstag in Luxemburg veröffentlichten Bericht des Rechnungshofs.

Geprüft wurden das Europaparlament, die Vertretung der Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission sowie der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) im Zeitraum zwischen Februar 2020 bis Juli 2021. "Trotz ungleichem Vorbereitungsstand ist es den geprüften EU-Institutionen gelungen, ihr gesamtes Personal innerhalb von sechs Wochen mit Homeoffice-Lösungen auszustatten", teilte der Rechnungshof mit.

Praxen bereiten rasche Impfungen mit neuem Corona-Präparat vor

17.04 Uhr: Die Praxisärzte bereiten sich auf zügige Impfungen mit den neuen, fortentwickelten Corona-Impfstoffen vor, dringen aber auch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission. "Vorausgesetzt, die Impfstoffe erreichen die Praxen in ausreichender Menge wie zugesagt, werden die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen die Impfungen in bewährter Art und Weise rasch durchführen können", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Wichtig sei, dass auch die Ständige Impfkommission ihre aktualisierte Empfehlung abgebe, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister. "Denn sie bildet die wissenschaftliche Richtschnur, nach der sich die Ärztinnen und Ärzte orientieren." Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte den Weg für zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna freigemacht, die zur Impf-Auffrischung dienen sollen. Die EU-Kommission muss noch formal über die Zulassung entscheiden. Das Bundesgesundheitsministerium erwartet in den nächsten beiden Wochen rund 14 Millionen Dosen.

EMA gibt grünes Licht für angepasste Corona-Impfstoffe

14.48 Uhr: Ein Expertenausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat den Weg für zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe freigemacht. Das teilte die EMA am Donnerstagnachmittag mit. Die EU-Kommission muss nun noch formal über die Zulassung entscheiden.

Bereits in der ersten Septemberwoche sollen Ärzte in Deutschland die ersten an Omikron angepassten Impfstoffe bestellen können.
Bereits in der ersten Septemberwoche sollen Ärzte in Deutschland die ersten an Omikron angepassten Impfstoffe bestellen können. © dpa | Daniel Karmann

Lauterbach: Mit neuen Präparaten zusätzliche Gründe für Impfungen

13.10 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auf zusätzliche Gründe für Corona-Impfungen mit den erwarteten, angepassten Vakzinen hingewiesen. "Es gibt den Schutz vor schwerer Krankheit und vor Tod, das ist das Wichtigste", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". So deckten die angepassten Präparate auch neue Omikron-Varianten ab. "Aber wir gehen jetzt auch wieder davon aus, dass Schutz vor Ansteckung zumindest für eine bestimmte Zeit gegeben ist."

Lauterbach kündigte eine Informationskampagne an. Auf die Frage nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) sagte der Minister, er sei mit dem Gremium im Gespräch. Er höre, dass die Stiko eine Woche nach der erwarteten Zulassung der Präparate auch Empfehlungen aussprechen dürfte. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA wollte sich am Donnerstag zu einer Zulassung der fortentwickelten Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna äußern, die an die Omikron-Sublinie BA.1 angepasst sind.

Techniker Krankenkasse: Krankenstand erreicht bundesweit Rekord

11.05 Uhr: Die Techniker Krankenkasse meldet für die erste Jahreshälfte einen bundesweiten Rekord bei den Krankenständen ihrer Versicherten. Im Schnitt hätten die versicherten Erwerbstätigen 9,1 Tage am Arbeitsplatz gefehlt, teilte die Techniker Krankenkasse (TK) am Donnerstag mit. Im ersten Halbjahr 2021 hatten die Beschäftigten im Schnitt 6,8 Tage gefehlt, im ersten Halbjahr 2019 waren es 7,8 Tage.

Als Hauptgrund für die Fehlzeiten in diesem Jahr gab die TK Atemwegserkrankungen wie Grippe und Erkältungen an. Die Fehltage aufgrund von Corona erhöhten sich im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um das Vierfache auf 0,32 Fehltage je Erwerbstätigen. Allerdings hätten diese Krankschreibungen mit einem Anteil von 3,34 Prozent über alle Diagnosen hinweg eine sehr untergeordnete Rolle bei den Krankmeldungen, erläuterte die TK.

RKI meldet Zahlen – rund 39.400 Neuinfektionen

5.11 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 237,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 243,7 gelegen (Vorwoche: 271,3; Vormonat: 538,9).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 39.396 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.201) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 116) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.184.553 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Corona-News von Mittwoch, 31. August: US-Arzneimittelbehörde gibt Corona-Impfstoffe gegen aktuelle Omikron-Varianten frei

  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat zwei auf die Subtypen BA.4 und BA.5 der Coronavirus-Variante Omikron zielende Impfstoffe des US-Unternehmens Moderna sowie des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer per Notfallzulassung genehmigt.
  • Unternehmen sollen ab Herbst nun doch nicht verpflichtet werden, ihren Beschäftigten erneut Homeoffice und Corona-Tests anzubieten.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 243,7 angegeben.
  • Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat sich dafür ausgesprochen, die frühe Gabe von antiviralen Mitteln bei Covid-19-Patienten zu erleichtern.
  • Der Deutsche Hausärzteverband hat klare Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den neuen Corona-Impfstoffen gefordert.
  • Die Bundesärztekammer hat Ältere und Risikopatienten aufgefordert, sich zügig mit den Anfang September erwarteten neuen Corona-Impfstoffen zu impfen.

Corona-News von Dienstag, 30. August: RKI registriert 54.504 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 247,3

  • Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 247,3 angegeben.
  • Die Frau des US-Präsidenten, Jill Biden, ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus negativ getestet worden.

Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News von Dienstag, 30. August, finden Sie hier.

(fmg/dpa/afp/epd)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.