Berlin. Das digitale Rezept soll bundesweit starten. Für die E-Rezept-App brauchen Sie eine elektronische Gesundheitskarte mit NFC-Funktion.

  • Die neue Gesundheitskarte mit NFC-Funktion soll den Arztbesuch erleichtern
  • Damit ist es dann möglich, digitale Rezepte einzulösen
  • Doch wie bekommt man die Krankenkassenkarte und wie erkennt man, ob sie eine NFC-Funktion hat

Schon bald soll das rosa Rezept für Arzneien bundesweit durch das digitale E-Rezept abgelöst werden. Ab dem 1. September müssen alle Apotheken in Deutschland die Digitalrezepte einlösen, Patienten und Patientinnen können ihre Medikamente dann per App bestellen. Doch dafür brauchen sie von ihrer Krankenkasse eine Gesundheitskarte mit NFC-Funktion.

Doch was ist das überhaupt? Die NFC-Funktion dient der drahtlosen Datenübertragung. Die Abkürzung lehnt sich an den englischen Begriff "Near Field Communication" an – auf Deutsch also "Nahfeldkommunikation". Der dazugehörige NFC-Chip funktioniert nur auf Distanzen, die kürzer als vier Zentimeter sind. Daher das Nahfeld.

Den meisten dürfte der NFC-Chip und die dazugehörige Technik von ihrer Bankkarte bekannt sein: Auch beim kontaktlosen Bezahlen kommt die NFC-Funktion zum Einsatz. Die NFC-Funktion der elektronischen Gesundheitskarte soll es für Patienten und Patientinnen einfacher machen, Daten für ihre elektronische Akte zu übermitteln oder sich über mobile Geräte zu authentifizieren.

E-Rezept: So ändert sich ab September der Arztbesuch

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    Krankenkassen müssen NFC-Gesundheitskarten verschicken

    Aber wie finden Krankenversicherte heraus, ob sie bereits eine Karte mit NFC-Funktion besitzen? Grundsätzlich müssen alle Krankenkassen in Deutschland seit Dezember 2019 Gesundheitskarten mit NFC-Chips ausgeben.

    Ob eine Karte die Funktion hat, erkennt man an dem kleinen Kontaktlos-Logo am oberen Rand auch an den sechs Ziffern unter den Deutschlandfarben der Gesundheitskarte. Die Ziffernfolge ist die sogenannte "Card Access Number" (CAN).

    Um mittels NFC auf die Daten der elektronischen Gesundheitskarte zugreifen zu können – etwa durch die E-Rezept-App – benötigen die Versicherten die CAN ihrer Karte sowie die dazugehörige PIN-Nummer. Versicherte, die die NFC-Karte oder den PIN nicht haben, können diese bei ihrer Krankenversicherung anfordern.

    Unter diesem Streifen steht bei Karten mit NFC-Funktion eine sechsstellige Nummer
    Unter diesem Streifen steht bei Karten mit NFC-Funktion eine sechsstellige Nummer © Franziska Gabbert/dpa-tmn

    E-Rezept-App: Darum braucht man eine Gesundheitskarte mit NFC

    Damit sie in vollem Umfang auf ihre Daten aus der Patientenakte zugreifen und alle Funktionen der Applikation nutzen können, benötigen Nutzerinnen und Nutzer der E-Rezept-App die Karte mit NFC-Chip. Die Authentifizierung mit der Karte soll die Daten schützen.

    Inzwischen bietet aber bereits eine Krankenkasse eine kartenlose Anmeldung in der E-Rezept-App an: Die Mobil Krankenkasse hat die Technik als erste gesetzliche Krankenkasse für ihre Versicherten umgesetzt. Das vereinfacht den Prozess für alle Versicherten, die keine NFC-Gesundheitskarte oder kein Smartphone mit NFC-Schnittstelle haben.

    Medikamente aus dem Netz // IMTEST

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      Wie die Firma Gematik, die die E-Rezept-App entwickelt hat, berichtet, arbeiten derzeit 87 weitere gesetzliche Krankenkassen daran, den vereinfachten Anmeldeprozess einzurichten. Zudem führte Gematik Anfang August die Familienfunktion in der App ein: So können Familienmitglieder die Rezepte für die Angehörigen verwalten und einlösen, die kein Smartphone haben. (reba)

      Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.