Berlin. Bei Lidl fallen die Umsätze im Nonfood-Bereich, sodass der Discounter nun handeln muss. Wo in Zukunft Abstriche gemacht werden.

Lidl-Kunden sparen so viel, dass der Supermarkt jetzt reagieren muss: Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, will der Discounter sein Angebot von Waren wie Fernsehern, Kleidung oder Haushaltsgeräten deutlich reduzieren.

Grund dafür seien niedrige Umsatzzahlen bei den sonst sehr erfolgreichen Haushalts- und Lifestyle-Waren. So sei der Anteil laut Insider mit weniger als 10 Prozent weit unter dem Umsatzziel von 15 Prozent.

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Inflation belastet Konsumverhalten von Lidl-Kunden

Die Discounter-Kunden seien überproportional von der Inflation betroffen, berichtet ein Lidl-Manager. Eine Verbesserung der momentan schlechten Konsumlage sei in den nächsten sechs bis zwölf Monaten "nicht absehbar". Vor allem bei Produkten über 20 Euro, gäbe es drastische Rückgänge, so ein Filialmanager aus Neckarsulm gegenüber der "Lebensmittel Zeitung".

Der Discounter sieht dem kommenden Jahr dennoch optimistisch entgegen. "Wir sehen uns durch ein vielfältiges Angebot an Produkten des täglichen Bedarfs zu einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis, schlanken Prozessen sowie einem gut frequentierten Online-Shop auf die aktuelle Situation gut vorbereitet", kommentiert Lidl.

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Zusätzlich zu der sinkenden Nachfrage belasten Einlagerungskosten den Supermarkt. Derzeit wären laut „Lebensmittel Zeitung“ Waren im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich in den Niederlanden und Belgien in Lagern.

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Auch Aldi muss knallhart durchgreifen

Lidl reagiere laut LZ-Recherchen nicht als einziger Discounter auf die sinkenden Umsätze. Ein wichtiger Lieferant aus Asien berichtet von 30 Prozent Bestellrückgängen bei vielen Kunden. Und auch Lidls Konkurrent Aldi muss im Nonfood-Geschäft Abstriche machen.

"Wir stehen mit unseren Lieferanten und Logistikpartnern in engem Austausch, um mit unserer Angebotsstruktur und Warendisposition auf weitere Entwicklungen eingehen zu können", kommentiert Aldi Nord die Situation. (ari)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.