Villars-sur-Var/Berlin. Hitzewellen überrollen derzeit Europa. Weil Regen ausbleibt, zieht das südfranzösische Villars-sur-Var nun drastische Konsequenzen.

Ein Dorf in Frankreich hat das Zähneputzen und das Trinken aus dem Wasserhahn verboten. Diese drastischen Maßnahmen hat der südfranzösische Ort Villars-sur-Var wegen der weiter andauernenden Hitze veranlasst, wie verschiedene Medien wie die Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Wie die Kommune im Norden von Nizza Dienstag mitteilte, dürfe auch kein Wasser aus dem Hahn zum Kochen verwendet werden. Grund für die Maßnahme ist die dramatische Versorgungslage des Dorfes mit seinen 760 Einwohnern. Die Wasserquelle, aus der Villars-sur-Var versorgt wird, bekomme nicht mehr genug Wasser.

Wasser-Notstand: Politker reagieren verzweifelt

Die kommunale Politik reagiert darauf mit einer Notlösung: Die Bürgerinnen und Bürger erhalten vorerst zwei Flaschen Trinkwasser pro Tag vom Rathaus.

Doch eine echte Lösung ist noch nicht gefunden: Der Wasserversorgungsbetrieb des Ortes habe zwar eine neue Entnahmestelle gefunden. Die Untersuchung der Wasserqualität sei jedoch noch nicht abgeschlossen.

Das Dürreproblem dauert nun schon seit Wochen an. Schon Ende Mai hatte die Präfektur von Alpes-Maritimes das Wasser rationiert. Seitdem sind auch Autowaschen, das Befüllen privater Pools und das Wässern von Rasenflächen in dem Département, zu dem Nizza und Côte d'Azur gehören, verboten.

Frankreich: Früheste Hitzeperiode seit Aufzeichnungen

Eine besonders drastische Hitzewelle hatte Frankreich erst vergangenes Wochenende mit Temperaturen von teilweise mehr als 40 Grad überrollt. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es die früheste Hitzeperiode in der Geschichte des Landes gewesen.

Der Rekordsommer ist umso dramatischer für Mensch und Natur, da bereits Frühjahr und Winter niederschlagsarm waren. Diese anhaltende Trockenheit hat sich in manchen Landesteilen weiter verschlimmert.

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Spanien: Anhaltendes Hitze-Drama

Wie auch Frankreich haben derzeit viele Länder Europas mit Hitzewellen zu kämpfen. So erlebte Spanien das größte Hitze-Drama in diesem Sommer seit Jahrzehnten. Über eine Woche lang wurden bis zum vergangenen Wochenende Rekordtemperaturen erreicht.

So wurde im andalusischen Andújar eine Temperatur von 44,3 Grad registriert. Mehrere Waldbrände wüteten, so etwa um Navarra. Ein deutscher Urlauber ist auf Mallorca wohl wegen der Rekordhitze gestorben.

Flammen wüten auf einem Feld in Spanien.
Flammen wüten auf einem Feld in Spanien. © dpa

Auch für Deutschland prognostiziert der Deutsche Wetterdienst wieder Temperaturen bis teilweise 33 Grad. Gerade im Osten Deutschlands werde bis nächste Woche vor einer starken Wärmebelastung gewarnt. (pb/ AFP)

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