Berlin. Im Juli treten einige neue Gesetze und Regelungen in Kraft, die sich auch im Alltag bemerkbar machen. Die Änderungen im Überblick.

Eigentlich heißt das Sprichwort "Alles neu macht der Mai" – tatsächlich kommen aber auch im Juli einige Änderungen auf die Verbraucherinnen und Verbraucher zu. Da der 1. Juli den Beginn der zweiten Jahreshälfte markiert, treten zu diesem Datum häufig große Gesetzesänderungen oder Reformen in Kraft. So auch in diesem Jahr.

Damit Sie keine Änderung verpassen, haben für Sie die wichtigsten Neuheiten im Juli 2022 aufgelistet.

Änderung im Juli: Kündigungen von Verträgen werden einfacher

Schon zum 1. März 2022 hatten sich in diesem Bereich einige Dinge geändert. Eine "Kündigung spätestens drei Monate vor Vertragsende" oder bei Ausbleiben eine automatische Verlängerung – das ist in Verträgen nicht mehr zulässig. Laufzeitverträge dürfen nur noch eine Kündigungsfrist von einem Monat haben.

Ab Juli 2022 kommt noch eine weitere Vereinfachung hinzu: Wer einen Vertrag online abschließt, muss ihn künftig auch sehr viel einfacher kündigen können. Zum 1. Juli 2022 gilt für sogenannte Dauerschuldverhältnisse die Pflicht zu einem Kündigungsbutton auf der entsprechenden Website. Kündigungsschreiben auf Papier gehören für solche Verträge damit der Vergangenheit an.

Rauchen wird 2022 teurer – egal ob mit Tabak oder E-Zigarette

Wer regelmäßig an der Zigarette zieht, muss schon seit Januar tiefer in die Tasche greifen: Zum ersten Mal seit sieben Jahren wurde zu Beginn des Jahres die Tabaksteuer erhöht. Für die rund 14 Millionen Raucherinnen und Raucher bedeutet das, dass sie ab jetzt rund zehn Cent mehr für eine herkömmliche Packung Zigaretten mit 20 Stück bezahlen müssen.

Der Staat nimmt ab dem 1. Juli 2022 nun aber auch andere Substanzen in den Blick: Neben den herkömmlichen Zigaretten werden ab jetzt auch der Wasserpfeifentabak, erhitzter Tabak und sogenannte "Liquids", die für den Einsatz in E-Zigaretten vorgesehen sind, teurer. Dabei ist es unerheblich, ob sie Nikotin enthalten oder nicht.

Ein Mann raucht eine E-Zigarette.
Ein Mann raucht eine E-Zigarette. © dpa

Neuerung für Verbraucher: Pfandpflicht für Plastikflaschen

Die Kreislaufwirtschaft setzt sich weiter durch – zumindest soll mit dieser neuen Regelung mehr Plastik recycelt werden. In Supermärkten und Discountern wird spätestens ab jetzt auch auf Einweg-Plastikflaschen Pfand erhoben. 25 Cent werden damit nun für PET-Flaschen wie Fruchtsaft- oder Nektarflaschen oder alkoholische Mischgetränke fällig. Die Regelung gilt eigentlich bereits seit Juli 2021, die Übergangsfrist läuft aber bis Juli 2022.

Ab Juli 2022: Alte Elektrogeräte einfacher abgeben

Noch eine Recycling-Neuheit: Alte Elektrogeräte wie Handys, Mixer oder Toaster müssen ab diesem Monat auch bei Aldi, Rewe und Co. kostenlos entgegengenommen werden. Dies gilt für alle Supermärkte und Discounter, die Elektrogeräte oder Elektronikgeräte, selbst wenn nur gelegentlich, im Sortiment haben. Auch Onlinehändler müssen ausgediente Elektrogeräte wieder zurücknehmen.

DHL erhöht Porto: Höhere Kosten für Pakete

Nicht nur Lebensmittel und Energie werden teurer: Zum 1. Juli wird der Versand von Paketen und Päckchen mit DHL teilweise teurer. Als Grund gab der Konzern allgemeine Kostensteigerungen an. Mehr Details zu den neuen Portopreisen erfahren Sie hier.

Mehr Mindestlohn – was sich 2022 ändert

Zuletzt war der Mindestlohn wieder in den Schlagzeilen, da dieser für die rund 6,2 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland zum 1. Oktober auf 12 Euro erhöht wird. Doch schon vorher, zum 1. Juli steigt der Betrag turnusmäßig auf 10,45 Euro. Der heutige Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die Anhebung im Bundestagswahlkampf zu einem Kernversprechen gemacht.

Renten steigen: Erhöhung ab 1. Juli

Zum 1. Juli 2022 steigen die Renten. Zwar geringer als geplant, aber ab Juli bekommen Ruheständler voraussichtlich 4,6 Prozent mehr Rente im Westen und 5,3 Prozent mehr im Osten. Bei der Erhöhung gibt es aber auch einen Haken. (fmg)

Dieser Artikel ist zuerst auf morgenpost.de erschienen.