Berlin. Nach Öl und Mehl droht nun der nächste Engpass: Die Brauereien in Deutschland haben vor einem Bierflaschen-Mangel im Sommer gewarnt.

Das beliebteste alkoholische Getränk in Deutschland könnte bald knapp werden: Bier. Allerdings droht nicht bei dem Getränk selbst ein Mangel – sondern bei den Bierflaschen. Die Brauereien in Deutschland haben nun davor gewarnt, dass in den kommenden Monaten die Glasflaschen zur Abfüllung des Biers knapp werden könnten. Man sehe spätestens im Sommer Engpässe, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, Holger Eichele, der Zeitung "Bild".

Ein Grund seien vor allem die stark gestiegenen Kosten bei der energieintensiven Flaschenproduktion. Die Lage sei "äußerst angespannt". Zudem werde es aufgrund eines Lkw-Fahrermangels in der Logistikbranche schwieriger, die Lieferketten aufrechtzuerhalten.

Energiepreiskrise trifft Hersteller von Bierflaschen

"Wer keine langfristigen Verträge hat, muss für neue Glasflaschen zurzeit 80 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Einigen Brauereien droht der Leerlauf, sie stehen vielleicht bald ohne Flaschen da", sagte Eichele. Auch die Beschaffung von Leergut werde immer schwieriger. Um die Situation zu entspannen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher leere Flaschen daher möglichst schnell wieder im Handel zurückgeben.

Auch der Bundesverband Glasindustrie warnte, die Energiepreiskrise stelle die Branche vor "große Herausforderungen". Die Energiekosten seien im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 500 Prozent gestiegen, sagte eine Verbandssprecherin. Energie mache bis zu 20 Prozent der Betriebskosten der Glasindustrie aus.

Der Vize-Chef des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, Stefan Fritsche, sagte, die Flaschenknappheit treffe vor allem kleine und mittelständische Brauereien. "Das bedroht die Vielfalt auf dem deutschen Biermarkt", erklärte Fritsche der "Bild".

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(csr/afp)