New York. Ärzte in den USA haben offenbar eine Frau von HIV geheilt. Eine neuartige Therapie machte den medizinischen Durchbruch nun möglich.

Ärztinnen und Ärzte haben nach eigenen Angaben eine Frau geheilt, die an Leukämie und dem HI-Virus erkrankt war. Es ist erst der dritte Fall der Medizingeschichte, in dem eine erfolgreiche Behandlung von HIV-Kranken durchgeführt werden konnte. Die sogenannte "New York Patientin" ist außerdem die erste Frau bei der eine erfolgreiche HIV-Heilung durchgeführt wurde.

Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte stellten die Ergebnisse ihrer Behandlung am Dienstag auf einer Fachkonferenz vor. Zehn Forschungsinstitute und Universitäten waren an der Studie zu dem Fall geleitet, bei dem erstmals eine neuartige Stammzellentherapie genutzt wurde.

HIV-Heilung: Neue Stammzellentherapie macht Hoffnung

Bei der sogenannten Haplo-/Nabelschnurtransplantation bekam die Patientin eine Mischung aus Stammzellen einer verwandten Person und denen aus der Nabelschnur eines Säuglings. Letztere enthielten ein seltenes Gen-Merkmal, das Menschen gegen das HI-Virus resistent macht. Dabei fehlt der Teil eines DNA-Abschnitts am CCR5-Gen. Dadurch kann das HI-Virus keine Zellen mehr infizieren.

Vor 14 Monaten habe die "New York Patientin" die Medikamente abgesetzt, die sie nach der Stammzellentransplantation bekommen habe, erklärte eine der Leiterinnen der Studie, Yvonne J. Bryson, am Dienstag auf der "Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections". Seitdem sei das Virus nicht mehr im Blut nachweisbar gewesen.

Zur Standardtherapie könne die Knochenmarktransplantation allerdings nicht werden, sagte Sharon Lewin, Präsidentin der internationalen AIDS-Gesellschaft der "Washington Post". "Aber sie stellt einen 'Proof of Concept' dar, dass HIV geheilt werden kann. Es stärkt auch die Nutzung der Gentherapie als praktikable Strategie für eine HIV-Heilung", fügte Lewin hinzu.