Köln. Ist das die Zukunft des Einkaufens? Ein Kölner Rewe-Markt testet den Einkauf ganz ohne Kassiervorgang. So funktioniert das Prinzip.

Der Rewe in der Kölner Zeppelinstraße ist der erste seiner Art. Seit dieser Woche können Kundinnen und Kunden im Supermarkt einkaufen, ohne eine Kasse zu passieren. "Pick&Go" nennt Rewe das Verfahren - und macht die Kölner Filiale damit zum ersten deutschen Supermarkt, in dem Kunden ohne Kasse einkaufen können.

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Damit das klappt, müssen Kundinnen und Kunden allerdings einige Voraussetzungen erfüllen: Zuerst müssen sie sich die "Pick&Go"-App von Rewe aufs Smartphone laden und sich dort anmelden. Nach der Anmeldung checken Kundinnen und Kunden am Eingang der Rewe-Filiale ein und gehen anschließend ganz normal einkaufen - nur eben, ohne sich am Ende des Einkaufs in eine Kassenschlange einzureihen. Auch der Gang zur SB-Kasse fällt weg.

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Nach dem Verlassen des Ladens wird die in der App hinterlegte Kreditkarte mit dem für den Einkauf fälligen Betrag belastet.

Rewe-"Pick&Go": Kunden werden mit Kameras beobachtet

Damit das System funktioniert, werden Kunden und Kundinnen mit Videokameras beobachtet und die Regale mit Gewichtssensoren überwacht. Computer registrieren, welche Artikel ein Kunde oder eine Kundin mitnimmt und verbuchen den Preis.

Beim kassenlosen Einkauf checken Kundinnen und Kunden per App im Rewe-Markt ein. Beim Auschecken wird die in der App hinterlegte Kreditkarte belastet.
Beim kassenlosen Einkauf checken Kundinnen und Kunden per App im Rewe-Markt ein. Beim Auschecken wird die in der App hinterlegte Kreditkarte belastet. © Rewe

Die Technik in den Märkten stammt vom israelischen Start-Up Trigo. Dessen System hat Rewe in den vergangenen Monaten ausgiebig getestet: 300 Angestellte kauften über 15.000 Artikel ein. Damit das "Pick&Go"-System sämtliche Einkaufsgewohnheiten der Kundinnen und Kunden abdeckt, hat Rewe auch Einkäufe von mehreren Personen zusammen getestet, bei denen die Kosten für eingekaufte Waren von einem registrierten Konto abgezogen werden.

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Rewe: Kassenloses Einkaufen funktioniert ohne Gesichtserkennung

Laut Rewe soll das System die Daten der Kundinnen und Kunden schützen. Deshalb funktioniert das System ohne Gesichtserkennung - Einkaufende werden als fortlaufende Nummern und nach Skelettmerkmalen gespeichert. So will der Supermarkt sicherstellen, dass keine persönlichen Daten gespeichert werden. "Die Kund:innen sind über die für den Einkauf erfassten Kameradaten nicht persönlich identifizierbar", heißt es dazu von Rewe.

Wem das alles zu viel High-Tech ist, muss den Supermarkt nicht wechseln: Auch während des "Pick&Go"-Testbetriebes haben alle Einkaufenden weiterhin die Möglichkeit, an regulären Kassen zu bezahlen.